Kreis Südliche Weinstraße Alte Wunden verheilt

Erst vor wenigen Tagen kehrte sie von der kapverdischen Insel Sal in die Heimatstadt Annweiler zurück. Heute vollendet die ehemalige erste Beigeordnete des Landkreises Südliche Weinstraße und frühere Rektorin der Grund- und Hauptschule „Kleine Kalmit“ Ilbesheim, Marlies Mering, ihr 75. Lebensjahr.

Dass die „Pädagogin aus Berufung“ und leidenschaftliche CDU-Kommunalpolitikerin, die 1940 in Schifferstadt geboren wurde, an ihrem „halbrunden“ Geburtstag so gelassen wirkt und schon wieder von der nächsten Reise träumt, hat auch mit der Binsenwahrheit zu tun, wonach die Zeit alle Wunden heilt. Schließlich verlor sie ihr Amt als Landrat-Stellvertreterin, weil die CDU-Kreistagsfraktion 2004 mit knapper Mehrheit dem Youngster Nicolai Schenk den Vorzug gab. Auch im Kreistag war diese Änderung äußerst umstritten. Die Jubilarin, die als besonnen und gradlinig gilt, hat die Konsequenzen gezogen und sich dem CDU-Kreisverband Germersheim angeschlossen. Halbherzige Kompromisse und diplomatische Leisetreterei hat sie nie gemocht. Auch das Anpassen an Denkschablonen war ihr stets ein Gräuel. Gerne erinnert sich Marlies Meyring an die Zeit mit dem früheren und 1997 verstorbenen Landrat Gerhard Weber zurück. Zehn Jahre Verantwortung für das Dezernat Jugendamt mit den gleichermaßen vielschichtigen Referaten wie Jugendhilfe, Vormundschaften, Pflegschaften, Jugendschutz oder Sport- und Jugendförderung. Zig Kitas wurden in ihrer Amtszeit eröffnet. Von 1984 bis 1994 und 2004 bis 2009 war sie Mitglied des Kreistages, 1994 bis 1999 zweite Kreisbeigeordnete und von 1999 bis 2004 erste Kreisbeigeordnete. 25 Jahre lang war sie Mitglied im Ortsbeirat Queichhambach. 15 Jahre saß sie im Stadtrat Annweiler. Die Volkshochschule Annweiler sowie der Selbsthilfetreff waren nur einige ihrer ehrenamtlichen Führungsstationen. Eines hat sie bis heute beibehalten: Als Nachfolgerin von Gerhard Weber widmet sie sich auch heute noch als erste Vorsitzende dem Trifels-Verein. Der Fokus ist auf das nächste Jahr gerichtet, wenn der Verein sein 150-jähriges Bestehen feiert. Meyring hat die Bodenhaftung nie verloren. Immer noch ist sie zur Stelle, wenn Not am Mann ist und eine Fürsprecherin gebraucht wird. 2010 wurde sie auf „ihrer Burg“, der Reichsfeste Trifels, mit dem Wappenschild des Landkreises ausgezeichnet. Die Schar der Gratulanten wird auch am heutigen Geburtstag groß sein. Neben dem CDU-Kreisvorsitzenden Marcus Ehrgott, der CDU-Landtagsabgeordneten Christine Schneider hat sich auch Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) angesagt. Der Wunsch von Marlies Meyring zum Geburtstag? „Dass ich gesund bleibe. Ansonsten bin ich wunschlos glücklich“. (som/Foto: Iversen)

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