Kreis Kusel „Zwischen Platz vier und eins plötzlich alles drin“

KUSEL. „Das ist so ein bisschen wie beim Kartenspiel: Jede Woche werden die Karten neu gemischt“: Johan Steuer hat zurzeit gut lachen – und freut sich über ein gutes Blatt. Das hält der FV Kusel seit dem Coup von Bedesbach in Händen. Plötzlich ist für die Kreisstädter der Relegationsplatz in der A-Klasse zum Greifen nah. Jetzt nicht nachlassen, fordert der Trainer – und will am Sonntag einen Sieg gegen den SV Nanz-Dietschweiler II sehen (Anstoß ist um 15 Uhr).

Der 4:3-Erfolg im Glantal hat den Kuselern beste Aussichten beschert: Das Team von Johan Steuer und Waldemar Wilms hat es jetzt selbst in der Hand, den Einzug in die Aufstiegsrunde perfekt zu machen. Zwei Siege – und alles wäre in Butter. „Zwischen Platz vier und eins ist plötzlich alles drin“, sagt Steuer. Klar, die Chance auf den Titel ist bei vier Zählern Rückstand zwei Spieltage vor Schluss eher gering. Zudem schaut Steuer lieber hinter sich: „Man darf ja die Weilerbacher nicht außer Acht lassen, die sich da plötzlich herangepirscht haben.“ Aber das bräuchte die Kuseler nicht zu interessieren, nehmen sie den Rückenwind vom Derby-Sieg mit und landen zwei weitere Erfolge. Ehe am letzten Spieltag die Reise zum Absteiger VfR Hundheim-Offenbach ansteht, ist zunächst am Sonntag der SV Nanz-Dietschweiler II zu Gast an der Winterhelle. Beide Aufgaben gehören nicht gerade zu den Allerschwersten. Und am Wochenende balgen sich auf der Sickingerhöhe Tabellenführer TuS Bedesbach-Patersbach und der Dritte SG Oberarnbach/ Obernheim-Kirchenarnbach. Sollte Bedesbach dort siegen, ist der Spitzenreiter „durch“ – und die Relegation für Kusel noch mal ein Stück näher. Siegen die Hausherren, können die Kuseler sogar von der Meisterschaft oder einem Entscheidungsspiel um den Titel träumen. Noch mal gegen die Bedesbach – das wäre nicht das Schlechteste. Ungelegte Eier, meint Johan Steuer – und verweist darauf, dass die bevorstehende Hürde hoch genug sei. „Wir haben dort 0:5 verloren – irgendwie liegen die uns nicht so“, hat Kusels Trainer das Hinspiel noch in guter, wenngleich unangenehmer Erinnerung. Da will er auch nicht als Ausrede gelten lassen, dass damals der ein oder andere Landesliga-Akteur in Reihen des SVN am Ball war, da die „Erste“ der Blauen an jenem Spieltag frei hatte. „Wir waren dort auch einfach schlecht.“ Mehr als zufrieden war der Trainer hingegen – wen wundert’s bei dem Resultat? – mit dem Auftritt beim Lokalduell am Glan. „Die erste Hälfte war noch ausgeglichen, unser 1:1 der Knackpunkt. Ich denke, wir waren in der zweiten Halbzeit besser und haben am Ende auch verdient gewonnen“, so die Einschätzung des Trainers, der selbst mal in Bedesbach am Ball war. Was Steuer freut: Auch die zweite Garnitur der Kuseler ist noch im Rennen, peilt in der C-Klasse Mitte ebenfalls Rang zwei an. „Vier Relegationsspiele – das wäre eine Supersache für uns.“ Zum einen aus sportlicher Sicht, zum anderen aber auch, weil ein warmer finanzieller Regen nie zum falschen Zeitpunkt kommt. Insofern ist Steuer froh, dass es für beide Teams noch um etwas geht und die Grün-Weißen nicht – wie viele andere – jenseits von Gut und Böse das Restpensum abspulen und um die goldene Ananas kicken müssen. (cha) Spiele im Überblick —A-Klasse Kusel-Kaiserslautern: SV Steinwenden II – TuS Breitenbach (Sonntag, 13.15 Uhr), FV Olympia Ramstein II – FV Weilerbach (Sonntag, 14.15), FV Kusel – SV Nanz-Dietschweiler II, SG Oberarnbach-Obernheim-Kirchenarnbach – TuS Bedesbach-Patersbach, TSG Wolfstein – VfR Hundheim-Offenbach, SG Hüffler-Wahnwegen – SSC Landstuhl, SV Kohlbachtal – TuS Schönenberg, TuS Landstuhl – TuS Glan-Münchweiler (alle Sonntag, 15 Uhr). —A-Klasse Bad Kreuznach: SG Fürfeld/Neu Bamberg – SV Medard (Sa, 17 Uhr). (cha)

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