Kreis Kusel „Wir müssen jetzt nachlegen“

Nachwuchsspieler Max Lenhardt (blaues Trikot, hier gegen Hüffelsheims Manuel-Michael Warkus) durfte am Mittwochabend von Beginn
Nachwuchsspieler Max Lenhardt (blaues Trikot, hier gegen Hüffelsheims Manuel-Michael Warkus) durfte am Mittwochabend von Beginn an ran und bedankte sich mit dem Treffer zum 2:0.

«Nanzdietschweiler». Das war wichtig! Landesligist SV Nanz-Dietschweiler hat am Mittwochabend sein Nachholspiel gegen die SG Hüffelsheim verdient mit 3:1 (3:0) gewonnen. Das nächste Kellerduell steigt am Sonntag (15 Uhr) gegen die VB Zweibrücken.

Die Abstiegsgefahr ist längst nicht gebannt, der Auftritt von Mittwochabend stärkt aber die Hoffnung, dass der Klassenverbleib auch in diesem Jahr wieder gelingen kann. Besonders gut tat der Sieg, weil das Lokalderby in Mackenbach am vergangenen Sonntag ein so bitteres Ende genommen hatte: Bis zur 81. Minute stand es 0:0, am Ende hieß es 3:0 für Mackenbach. In der Partie gegen die SG Hüffelsheim am Mittwochabend aber agierten die SVN-Kicker von Beginn an entschlossener und mit einer ganz anderen Körpersprache als zuletzt. Sie feuerten sich gegenseitig an und ließen keinen Zweifel daran, dass sie dieses wichtige Heimspiel mit aller Macht gewinnen wollten. Und das, obwohl die Startaufstellung eher nach Notelf aussah denn nach eingespielter Mannschaft. Da standen plötzlich junge Spieler wie Max Lenhardt und Aaron Stemler, beide sonst noch für die A-Jugend aktiv, von Beginn an auf dem Platz. Beide waren zwar schon öfter im Kader, Stemler hatte zuletzt auch einige Einsatzminuten gesammelt, aber es ist dann doch noch einmal etwas anderes, bei einer so brisanten Tabellensituation von Anfang an aufzulaufen. Beide machten ihre Sache aber richtig gut, erzielten gar die Treffer zum 2:0 und 3:0, nachdem Innenverteidiger Niklas Wenz sein Team bereits nach 22 Minuten in Führung geschossen hatte. Wobei besonders Stemlers 3:0 ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ war: In der 39. Spielminute kam er am linken Strafraumeck an den Ball, schaute kurz, zog einfach mal ab, und der Ball klatschte in den rechten Torwinkel. Gästekeeper Pascal Pies konnte nur noch hinterherschauen. Insgesamt präsentierte sich die Landesliga-Elf von Coach Jochen Pfaff am Mittwochabend wie ausgewechselt und kämpfte um jeden Zentimeter Kunstrasen. „Kämpferisch, taktisch, läuferisch und vom Willen her war das ganz, ganz stark heute“, bescheinigte Pfaff seiner Elf. Daniel Holzhauser beispielsweise gewann fast jedes Kopfballduell, Eduard Deschtschenja – sonst dafür bekannt, dass er auch gerne mal lautstark meckert – feuerte seine Nebenleute an, und die Innenverteidiger Niklas Wenz und Daniel Deschtschenja spielten konzentriert und kompromisslos. Pfaff zeigte sich indes wenig überrascht vom konzentrierten Auftritt seiner Elf: „Ich habe den Jungs vor dem Spiel noch einmal ganz klar gesagt, dass heute mehr kommen muss als zuletzt und wir das Ding heute auf keinen Fall verlieren dürfen – aber die wissen ja selbst, wie unsere Situation ist, und hauen sich so richtig rein.“ Die Partie war bereits zur Pause so gut wie entschieden, 3:0 führten die Gastgeber da bereits. Die Hüffelsheimer steckten zwar auch im zweiten Durchgang nicht auf, blieben aber offensiv zumeist sehr harmlos. Nur einmal passte die SVN-Defensive nicht richtig auf, was Hüffelsheims Philip Leonhard dann auch mit dem 3:1-Ehrentreffer für sein Team bestrafte. Doch da lief bereits die letzte Spielminute. Am Sonntag steht das nächste ganz wichtige Spiel gegen einen Abstiegskonkurrenten an: Die VB Zweibrücken rangieren in der Tabelle nur einen Platz und vier Punkte vor dem SVN, haben allerdings noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Den Vereinigten Bewegungsspielern bescheinigt der SVN-Coach, eine „robuste Truppe mit sehr schnellen Außenspielern und guten Verteidigern“ auf den Platz zu bringen. „Dazu haben sie momentan keinerlei Verletzungssorgen“, weiß Pfaff. Die jüngsten Ergebnisse der Zweibrücker seien Alarmsignal genug: „Die haben momentan einen richtig guten Lauf. Sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen, zuletzt ein 4:4 in Meisenheim – und dort musst du erstmal vier Tore schießen“, sagt der SVN-Coach, der aber dennoch ein offenes Spiel erwartet. Damit am Ende die Punkte auch bei der Heimelf bleiben, kommt es für Pfaff vor allem wieder auf die richtige Einstellung an: „Wir müssen am Sonntag nachlegen, und dafür müssen wir die selbe Leidenschaft und den selben Einsatzwillen an den Tag legen wie am Mittwochabend“, fordert der Trainer, um gleich darauf noch ein „aber wir dürfen keinesfalls verkrampfen“ hinterherzuschieben. Wer am Sonntag für den SVN von Beginn an die Fußballschuhe schnüren wird, sei zwar noch nicht ganz klar, doch Pfaff hat nach eigener Aussage „wenig Gründe, nach dem guten Spiel gegen Hüffelsheim an der Startaufstellung etwas zu ändern“. So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler: Purket - Daniel Holzhauser, Wenz, Daniel Deschtschenja, Simon Holzhauser - Aaron Stemler, Groß, Eduard Deschtschenja, Daniel Stemler (63. Ludes) - Fehrentz (89. Luthringshauser), Lenhardt (66. Wallerus) Tore : 1:0 Wenz (22.), 2:0 Lenhardt (31.), 3:0 Aaron Stemler (39.), 3:1 Leonhard (90.) - Gelbe Karten : Eduard Deschtschenja, Daniel Stemler - Warkus, Walther - Beste Spieler: Wenz, Aaron Stemler, Lenhardt - Balzer, Leonhard - Zuschauer: 83 - Schiedsrichter: Jung (Winnweiler)

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