Kreis Kusel Vierbeiner Jack gleich wieder topfit

Hinzweiler. Zum zweiten Mal binnen einer Woche konnte Max Kirschbaum einen Lauf im Landkreis Kusel gewinnen. Nach seinem Sieg beim Heidenburglauf vergangene Woche überquerte er auch gestern beim elften Königsberglauf in Hinzweiler nach 52:11 Minuten als Erster die Ziellinie. Bei den Frauen stellte Carina Weidler (TuS Heltersberg) mit 57:44 Minuten einen neuen Streckenrekord auf.

Es war ein familiärer Lauf gestern Morgen. Trotz neuen Termins schnürten nur 38 Läufer ihre Schuhe, um den Anstieg zum Königsberg zu absolvieren. „Das sind heute so wenig wie noch nie, vielleicht hatten viele auch Angst vor einem Gewitter“, suchte Werner Lang, Vorsitzender des Sportvereins, nach einer Erklärung für das kleine Starterfeld. Doch die, die da waren, konnten den Start um 10.30 Uhr kaum erwarten. Allen voran Vierbeiner Jack mit der Startnummer 93. Bellend und fiepend sorgte er für einen oder anderen Lacher unter den Läufern. „Ist gut, Jack, es geht gleich los“, versuchte Herrchen Gerhard Koch seinen Vierbeiner zu beruhigen, der nach dem Startsignal munter davonrannte. Traditionell wurden zwei Strecken – einmal sechs und einmal 13 Kilometer – angeboten. „Jetzt müssten gleich die ersten Läufer kommen“, sagte Lang nach 33 Minuten. Vier Minuten später erreichte Jan Pascal Sutter vom SV Kaulbach-Kreimbach das Ziel und siegte über die kürzere Distanz vor Gudrun Blees (38:11 Minuten) vom LT Rheinhessen-Pfalz und Sybille Sutter (41:09), ebenfalls vom SV Kaulbach-Kreimbach. „Wir laufen im Training zu wenig Berge“, sagte Sutters Teamkameradin Monika Klein unmittelbar nach dem Zieleinlauf. Neben der anspruchsvollen Strecke, bei der die Läufer über 300 Höhenmeter absolvieren müssen, machte auch die hohe Luftfeuchtigkeit den Teilnehmern sichtbar zu schaffen. Nach 52 Minuten wurde die blaue Silhouette des Siegers Max Kirschbaum am anderen Ende des Sportplatzes sichtbar. Mit großen Schritten näherte er sich der Ziellinie, die er nach 52:11 Minuten überquerte. „Ich bin über zwei Minuten langsamer als im Vorjahr. Unterwegs hat irgendwie der Sauerstoff in der Luft gefehlt“, witzelte der Otterbacher wenige Minuten später. Nur auf den ersten Metern habe er unterwegs Gesellschaft gehabt. „Dann bin ich schnell meinen Stiefel gelaufen“, so der Sieger. Letztlich hatte er über drei Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Matthew Geffert (55:55 Minuten, KMC Runners). Schnellster Läufer aus dem Landkreis war Markus Braband von der LG Ohmbachsee als Gesamtdritter (56:40). „Vor allem das steile Bergab-Stück geht ganz schön in die Beine“, teilte er die Auffassung der meisten Läufer des Feldes. Einen neuen Streckenrekord stellte Carina Weidler (TuS Heltersberg) bei den Frauen auf. Mit einer Zeit von 57:44 Minuten erreichte sie sogar als Sechste der Gesamtwertung das Ziel. „Ich hätte nicht gedacht, dass es heute so gut läuft“, sagte sie nach dem Lauf erstaunt. Im Ziel hatte Weidler fast fünf Minuten Vorsprung auf Iris Walter (TV Meisenheim). „Ich lauf jetzt gleich weiter nach Offenbach-Hundheim“, verabschiedete sie sich direkt von ihren Läuferkollegen. Dritte in der Frauenwertung wurde Andrea Groch von der TSG Kaiserslautern in 1:07:03 Stunden. Unter großem Beifall überquerte auch der vierbeinige Läufer, der in der Ergebnisliste unter dem Namen Jack Russell auftaucht und die Klasse „Vier Pfoten“ als einziger Hund für sich entschied, die Ziellinie. „In fünf Minuten ist der wieder topfit“, weiß Herrchen Gerhard Koch. Wenngleich sich der Sportverein Hinzweiler sicher mehr Teilnehmer gewünscht hätte, war der Vorsitzende Werner Lang mit dem Ablauf letztlich sehr zufrieden. „Es ist niemand verletzt. Jetzt müssen wir überlegen, wie wir wieder mehr Läufer hierher locken können.“ Eine Idee fand auch bei den Nachbarvereinen bereits Zuspruch: die Ausrichtung eines kleinen Berglaufpokals, des Königslandpokals. Das könnte eine schöne Laufserie werden. (hlr)

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