Kreis Kusel Viel Kampf, wenig Feinkost

Einöllen. Lokalderbys sind oftmals nicht gerade fußballerische Leckerbissen, sondern eher von Einsatz und Leidenschaft geprägt. So auch bei der gestrigen B-Klasse-Nord-Begegnung zwischen dem SV Einöllen und dem SV Veldenz Lauterecken. Nach einer zerfahrenen und hartumkämpften Partie setzte sich der SVE mit 2:0 (1:0) durch.

Beide Teams begannen bemüht und mit hohem körperlichen Einsatz. Anfangs tat die Elf aus Lauterecken, die verletzungsbedingt auf ihren besten Stürmer Markus Heil verzichten musste, mehr fürs Spiel und kam durch Andreas Grafs Freistoß aus 25 Metern zur ersten Torchance, der Ball landete allerdings genau in den Armen des Einöller Keepers René Markert (6.). Dann ging alles ganz schnell. Nach einem blitzsauberen Konter kam Einöllens Andreas Lutz an den Ball, zog vom rechten Strafraumeck flach ab – vorbei am chancenlosen Lauterecker Torwart Jahn Threin (7.). Nach der Führung für die Gastgeber entwickelte sich ein immer zerfahreneres Spiel, in dem durch viele kleine Fouls und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten kein rechter Spielfluss aufkommen wollte. Lauterecken blieb bemüht, schaffte es aber nicht, mit klaren Spielzügen zu Torchancen zu kommen. Einöllen stand jetzt gut in der Defensive und kam mit schnellen Konterangriffen immer mal wieder vor das Tor der Veldenzkicker. Eine der in der ersten Halbzeit ganz seltenen Gelegenheiten für die Gäste vergab Michael Magalios in Minute 24: Nach schöner Einzelaktion zog er von der linken Seite in den Strafraum, sein Abschluss pfiff aber knapp am kurzen Eck vorbei. Zur Pause musste Markert das SVE-Tor räumen. Nach einem Zusammenprall mit Magalios (10.) hatte er zwar – nach kurzer Behandlungspause – zunächst weitermachen können, nach 45 Minuten aber ging es nicht mehr. Michael Hess ersetzte ihn. Nichts Neues hingegen zwischen den beiden Strafräumen: Spielfluss kam weiterhin nicht zustande. Der SV Einöllen sicherte nach hinten ab, kam meist nur durch Konter vors Lauterecker Gehäuse. Die Gäste hatten nun im Mittelfeld mehr Platz, brauchten aber lange, bis es mal richtig gefährlich wurde vor Hess: SVL-Spielertrainer Dominic Heidrich kam in der 73. Spielminute nach einem schnell ausgeführten Freistoß im gegnerischen Strafraum an den Ball, geriet zwar ins Straucheln, konnte das Spielgerät aber geistesgegenwärtig noch zum freistehenden Mike Gollnick weiterleiten, dessen Schuss aus fünf Metern aber parierte Hess im Tor der Einöller. Die Entscheidung fiel zehn Minuten vor dem Ende: Nach einer Flanke in den Lauterecker Strafraum landete Gollnicks Klärungsversuch genau vor den Füßen von Angreifer Michael Böhm, der Jahn Threin aus fünf Metern keine Chance ließ. Danach gab’s noch auf beiden Seiten je eine Torgelegenheit: Zunächst scheiterte Heidrich mit einem 25-Meter-Freistoß am Einöller Keeper (85.), drei Minuten später knallte Timo Hoenes auf der Gegenseite einen Freistoß ans Lattenkreuz. Dann passierte nicht mehr viel – nur noch ein Platzverweis für den eingewechselten Lauterecker Dominik Rhein. Wegen Nachtretens hielt ihm Schiedsrichter Sebastian Presser in der 88. Minute den roten Karton unter die Nase. „Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben defensiv sehr gut gestanden, und die Jungs haben meine taktischen Vorgaben super umgesetzt“, zeigte sich SVE-Coach Uwe Forell nach der Partie zufrieden. Sein Gegenüber Dominic Heidrich kritisierte zwar „die individuellen Fehler“ seines Teams, attestierte ihm aber „gut gekämpft“ zu haben – aufgrund vieler Verletzter hätten die Alternativen gefehlt. (dbu)

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