Kreis Kusel Völlig unnötig

Nanzdietschweiler. Nach einer bockstarken ersten Hälfte und der 1:0-Führung im Rücken glaubte kaum einer der knapp 200 Zuschauer, dass der SV Nanz-Dietschweiler die Heimpartie gegen die SG Eppenbrunn noch aus der Hand geben wird. Doch am Ende quittierte die Elf von Frank Kiefer gestern eine vermeidbare 1:2-Niederlage, was seine Mannschaft auf Tabellenrang 13 zurückfallen lässt.

Es war mit das Beste in dieser Saison, was der SV Nanz-Dietschweiler in den ersten 45 Minuten auf den Platz brachte. Zu keiner Phase brachten die Gäste aus Eppenbrunn einen Fuß in die Partie. Der SVN warf die fußballerischen Primärtugenden Einsatz, Kampf und Laufstärke in die Waagschale und war damit deutlich Herr im eigenen Haus. Vor allem über den in Halbzeit eins ganz stark auftrumpfenden Offensivverteidiger Benjamin Fuchs rollten immer wieder Angriffe Richtung SGE-Gehäuse. Doch es musste eine Standardsituation herhalten, um die klare Überlegenheit auch in Zahlen auszudrücken. Gäste-Kapitän Sandro Marinello holte Stoßstürmer Raphael Philipp nach 20 Minuten im Strafraum von den Beinen, und Schiedsrichter Matthias Fuchs zögerte keine Sekunde – Elfmeter. Die Chance ließ sich Daniel Holzhauser nicht entgehen und verwandelte sicher zur längst fälligen Führung. Denn zu diesem Zeitpunkt hätte das Kiefer-Team bereits führen können. Nach bereits sechs Minuten bot sich dem späteren Strafstoßschützen eine gute Abschlusschance und in der 13. Minute war es Philipp, der mit seinem Schuss an SGE-Keeper Dominik Karg scheiterte. Nanz-Dietschweiler ließ nach der Führung aber nicht locker und drängte auf den zweiten Treffer. Der lag nach 29 Minuten in der Luft, doch Eduard Deschtschenja zielte zu genau – der Ball sprang vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld. Offenkundig und am Ende spielentscheidend war, dass es der SVN aus dem Spiel heraus nicht verstand, die Chancen in Treffer umzumünzen. So blieb es zur Halbzeit beim knappen aber hoch verdienten 1:0. „Ich habe in der Kabine die Mannschaft gelobt, aber auch gewarnt, dass die nun folgenden zehn, 15 Minuten entscheidend werden“, ahnte Kiefer wohl das Unheil heraufziehen. Eppenbrunn kam wie verwandelt aus der Kabine. Gäste-Spielertrainer Vladislav Dimitrov („Wir waren mit dem 0:1 zur Pause noch gut bedient“) muss wohl die richtigen Worte gefunden haben. Mit dem Wiederanpfiff nahm seine Elf das Heft in die Hand. Und bereits sechs Minuten nach dem Seitenwechsel war es der im ersten Durchgang noch völlig abgemeldete Christian Zarbel, der eine Hereingabe von der rechten Seite am langen Pfosten einköpfte – 1:1. Mit der ersten Torchance stellten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf. Doch damit nicht genug. In der 56. Minute war Zarbel erneut zur Stelle. Zunächst donnerte der jetzt stark aufspielende Alexander Reich eine Vorlage von Dylan Sodji an die Unterkante der Latte. Den zurückspringenden Ball beförderte der Mittelstürmer zur Gästeführung über die Linie. Der Doppelschlag zeigte bei den Einheimischen Wirkung. Sie fanden nicht mehr zu ihrem Spiel. Wo zuvor noch klar strukturiert die Angriffe zu Ende gespielt wurden, fanden die Angriffsbemühungen jetzt schnell ihr Ende in den Beinen der Gegner. Am Ende packte der SVN die Brechstange heraus, öffnete die Abwehr und musste so einige Konterangriffe über sich ergehen lassen, die Eppenbrunn jedoch allesamt versemmelte. „Dass wir gleich die erste Chance zum Ausgleich genutzt haben, war entscheidend. Danach haben wir die Kontrolle übernommen und verdient gewonnen“, bilanzierte Dimitrov nach der Partei. „Wir haben als Mannschaft in der zweiten Hälfte das Spiel verloren“, sah Frank Kiefer ein kollektives Versagen ursächlich für die Heimniederlage.

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