Kreis Kusel SVM greift nach dem Cup

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MEDARD. Strafstöße geübt? Nein. Elfmeter standen in der letzten Trainings-Einheit am Sulzbach nicht auf dem Programm. „Ich hätt’ ja schon gern, dass wir das Spiel vorzeitig entscheiden“, will Dominik Lenz keinesfalls auf Glücksspiel vom Elfmeterpunkt bauen. Besagte Entscheidung soll selbstredend, so hofft der Coach, zugunsten seiner Elf ausfallen. Das Team des SV Medard läuft heute Abend zum Endspiel um den Kreispokal Bad Kreuznach gegen die SG Nordpfalz auf. Der Anpfiff zum Finale ertönt um 19 Uhr auf dem Rasenplatz in Desloch.

Beim Training am Montagabend ging es um Wichtigeres; um Spielzüge, die geeignet sind, die Entscheidung vorzeitig zu erzwingen: Wie taktiere ich gegen eine Mannschaft, die althergebracht mit Libero und zwei Manndeckern agiert? Stärken und Schwächen des Gegners hat Dominik Lenz vorab natürlich auszumachen versucht. Rezepte sollten die Medarder also parat haben. Die Chancen, heute Abend den Cup in den Deslocher Abendhimmel zu recken, sieht Lenz bei 50 Prozent. Ein offenes Rennen, auch wenn die Medarder auf dem Papier als Favorit auflaufen. Schon deshalb, weil die SG Nordpfalz, die sich aus Klubs des Städtchens Obermoschel und der beiden Dörfer Feilbingert und Hallgarten zusammensetzt, nun mal eine Etage tiefer am Ball ist. Aber: Papier ist geduldig – und die SG wohl nicht mehr lange B-Klasse-Team. „Die gewinnen munter Spiel für Spiel, während wir uns ja zuletzt nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben“, stellt Spielertrainer Lenz fest, der das Team gemeinsam mit Dominik Schunk auch in der kommenden Runde führen wird. Der Spielertrainer wird denn auch nicht müde, vor dem Gegner zu warnen. „Feilbingert hat zuvor schon alleine eine gute Rolle in der B-Klasse gespielt und ist jetzt zu der SG gestoßen.“ Die Nordpfälzer stellten nun drei Mannschaften, hätten die Kräfte gebündelt, kickten deutlich über B-Klasse-Niveau – und haben immerhin schon drei Liga-Konkurrenten des SVM aus dem Pokalrennen gekegelt. Mehr Warnung braucht’s wohl kaum. Und so wollen die Sulzbach-Kicker heute Abend alles daran setzen, eine ziemlich durchwachsene Saison doch noch zu krönen. Ein Pokalerfolg tröstet ja über einiges hinweg; die Mannschaft dümpelt zurzeit ein wenig herum in der A-Klasse Bad Kreuznach: Eine ausgeglichene Bilanz von zwölf Siegen und ebenso vielen Niederlagen – bei drei Remis – reicht für Platz acht. Da hatten sich Verantwortliche, Anhang und Mannschaft wohl ein wenig mehr erhofft. „Es ist nicht nach Wunsch gelaufen“, räumt der aus Lauterecken stammende, in Meisenheim beheimatete Lenz ein. Verletzungspech am Anfang und der damit verbundene eher holprige Start hatten die Saison von vornherein nicht planmäßig verlaufen lassen. Sei’s drum: Das dürfte vergessen sein, wenn’s heute Abend etwas zu feiern gibt. Ob nach 90, 120 Minuten oder doch erst nach Elfmeterschießen... Standards hat das Team am Montagabend noch einmal trainiert, wie Lenz kurz nach der Übungseinheit wissen ließ. „Unser Masseur gibt alles und sorgt gerade dafür, dass so ziemlich alle dabei sein können“, sieht der Coach zwar einige angeschlagene Akteure in seinen Reihen, rechnet aber mit der Qual der Wahl. Vom Stammkader fehlt nur Patrick Class. Und: Bei Lenz selbst sieht es gar nicht gut aus. Er wird seine Mannschaft wohl von der Bande aus coachen müssen, statt der Defensive Stabilität zu verleihen. „Wir kennen unsere Stärken und wollen selbstbewusst ins Spiel gehen, auch wenn wir zuletzt nicht unser bestes Gesicht gezeigt haben“, hofft der SVM-Trainer, dass sich die Truppe heute anders präsentiert als etwa im Heimspiel am vergangenen Sonntag. Da setzte es eine 1:4-Klatsche gegen den in tieferen Tabellengefilden hängenden TuS Monzingen. Folgt der verpatzten Generalprobe ein gelungenes Finale? Ein ansehnlicher Anhang wird den Medardern im nahen Desloch die Daumen drücken. (cha)

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