Kreis Kusel Strahlende Stimmen voller Leidenschaft

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„Singen mit dem Herzen“ – unter diesem Motto stand der Meisterkurs für Gesang unter der Leitung von Thomas Heyer, der mit einem glanzvollen Liederabend am Freitagabend in der Aula des Horst-Eckel-Hauses zu Ende ging. Der Professor für Gesang, Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main arbeitete eine Woche lang mit ausgebildeten Sängerinnen und Sängern aus ganz Deutschland.

Thomas Germain, Leiter der Musikschule Kusel, nannte in seiner Begrüßung den Kurs mit Thomas Heyer genau das, was Kusel für die weitere Zukunft brauche: „Auch wenn wir in diesen Tagen um den frühen Tod des großen Fritz Wunderlich trauern, wir sehen, es geht weiter, in Kusel wird musiziert und gesungen“. Was auch Thomas Heyer bestätigte; er habe beste Voraussetzungen für einen solchen Kurs in Kusel vorgefunden. Neben wunderbaren Instrumenten, einer tollen Zusammenarbeit mit der Musikschule, habe die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft sie in allen Belangen großartig unterstützt, betonte Heyer. Dabei lobte er das kulturelle Angebot der Stadt, das neben vielen Konzerten und Musikveranstaltungen auch das Leben von Fritz Wunderlich im Kuseler Heimatmuseum in großartiger Weise widerspiegele. Er selbst habe viel Unbekanntes aus dem Leben des großen lyrischen Tenors kennenlernen dürfen. Das Konzert, das Heyer mit launigen Worten moderierte, eröffnete die spanische Sopranistin Elsa Garcia mit „Una voce poco“, in dem sie in Gioachino Rossinis „Barbier von Sevilla“ sehr ausdrucksstark ihre Liebe zu „Lindoro“ offenbarte. Man fühlte sich sogar ein wenig an die unvergessene Maria Callas erinnert. Sinnliche Schönheit verbreitete Mezzosopranistin Mirjam Winkler, die mit ihrer großartigen Stimme „Va, laisse couler mes larmes“ aus der Oper „Werther“ sang. Nachdem sich Elsa Garcia tanzend mit „Seguidilla“ verabschiedete, sang Sarah Behrendt voller Leidenschaft die Arie „Micáéla“ aus Georges Bizet Oper „Carmen“, die Weltruhm genießt. Bevor Regina Grönegreß mit „Le belle immagini“, eine Arie aus „Paride ed Elena“ von Christoph W. Gluck, die Pause einläutete, interpretierte sie mit ihrem strahlenden Sopran zusammen mit dem Bassisten Georg Peter aus Brahms Duetten op. 28 „Es rauschet das Wasser“. Zuvor bestach der Karlsruher mit seiner schwarzen Stimme als „Osmin“ mit der Arie „Wer nur mein Liebchen hat gefunden“ aus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Glanzpunkte setzten in der zweiten Konzerthälfte Sopranistin Christiane Linke und Tenor Stefan Lex, die mit „O soave fanciulla“ aus der Oper La Bohéme von Giacomo Puccini brillierten. Dabei zeigten sie sich nicht nur stimmlich sondern darstellerisch auf höchstem Niveau. Einen weiteren konzertanten Höhepunkt steuerte Sopranistin Laura Cromm bei, die mit Bravour das äußerst schwierig zu singende Stück „Glitter and be gay“ aus Leonard Bernsteins „Candide“ meisterte. Die aus Frankfurt kommende Sopranistin faszinierte bereits im ersten Teil des zweistündigen Liederabends mit ihrer farbenreichen Stimme in „Je veux vivre“ aus „Romeo und Julia“. Gegen Ende des Konzertes versammelten sich die Künstler um den Flügel von Klaus Bernhard Roth, der als Pianist die Stimmen der Sängerinnen und Sänger quasi zu einem Klangteppich zusammen webte. Mit Strauss’ „Im Feuerstrom der Reben“ verabschiedeten sich die großartigen Stimmen. Und wie bereits am Montag, schickte auch diesmal Thomas Heyer ein überaus zufriedenes Publikum mit Fritz Wunderlichs Liebeserklärung an sein Nest in der Pfalz „Das Kusellied“ nach Hause. |res

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