Kreis Kusel Sieben Buden bei munterem Derby

Der sitzt: Dunzweilers Kapitän Christian Jenzer übernimmt beim Elfmeter Verantwortung und schießt zum zwischenzeitlichen 2:4 ein
Der sitzt: Dunzweilers Kapitän Christian Jenzer übernimmt beim Elfmeter Verantwortung und schießt zum zwischenzeitlichen 2:4 ein.

«DUNZWEILER.» Das war mal deutlich – zumindest zeugt das blanke Resultat davon. Allerdings war das Kreisderby der C-Klasse Süd phasenweise ein Spiel der Kategorie „Enge Kiste“. Weil sich aber die Gäste vom TuS Gries gestern Nachmittag zwei, drei Ticks treffsicherer zeigten als das Team des TuS Dunzweiler, gewann die Elf von Trainer Eckhard Groß das Derby – ein Spiel der vielen Chancen – letztlich klar mit 5:2 (3:1).

„Wenn die ihre Chancen nutzen...“: Eckhard Groß wusste durchaus einzuschätzen, dass seine Mannen anfangs das Glück auf ihrer Seite hatten. „Aber dann haben wir endlich mal unsere Dinger weggemacht“, freute sich der Grieser Trainer über die Kaltschnäuzigkeit am heißen Mai-Nachmittag. Erst hatte sich Keeper Pascal Hennes wiederholt auf dem Posten gezeigt, dann hatte sein Dunzweilerer Gegenüber Andreas Leppla weitaus weniger Glück. Etwas mehr als eine halbe Stunde war absolviert, als es im Drei-Minuten-Takt hinter Leppla einschlug. Erst hatte Vitali Biefeld über rechts vorstoßend dem in der Mitte lauernden Frank Fauß passgenau serviert (34.), dann Kapitän Dominik German den über links in den Strafraum brausenden Ömer Tatar in Szene gesetzt, der locker abschloss (37.). Dass aller guten Dinge drei sind, untermauerte Germann dann in Minute 40 mit überlegtem Abschluss. Das ging Zackzack. Die Dunzweilerer hatten sich in dieser Phase unerklärlicherweise eine komplette Auszeit gegönnt. „Die haben das gut ausgespielt“, kommentierte Spielertrainer Viktor Loose die entscheidenden Züge, die die Gäste vor dem Wechsel auf die Siegerstraße brachten. „Ansonsten hat das Spiel hin- und her gewogt, waren mal die am Drücker, dann wieder wir besser“, blickte Loose zurück, der von einer sehr guten C-Klasse-Begegnung sprach. Zumindest war es eine sehr chancenreiche. Mit offenem Visier gingen beide Teams weiter beherzt zur Sache. Die Hausherren ließen sich auch nach dem Genickschlag zum 0:3 nicht hängen. Wiederum dauerte es nur drei Minuten, bis Goalgetter Dennis Kunstmann bei einem langen hohen Ball zur Stelle war, die springende Kugel mit prima Timing per Kopf ins Netz beförderte (43.). Mit Wiederanpfiff war denn eine stürmische Heimmannschaft zu erwarten. In dieser Hoffnung aber sahen sich die Anhänger der Loose-Truppe getäuscht: Es war nicht berauschend, was die Elf unter den Augen ihres künftigen Trainers Carlos Kropp in Richtung gegnerisches Tor entwickelte. Zwar sicherten sich Jenzer und Kameraden jetzt merklich mehr Spielanteile. Doch Druck entfachen sieht eben anders aus. Wenig verwunderlich, dass die Gäste mit dem Erstschlag nach dem Wechsel Zweifel am Sieg fast schon ausräumten. Wieder war es Tatar, der einnetzte. Der über die linke Flanke wirbelnde Doppeltorschütze war nach den Worten seines Trainers direkt von einer Nachtschicht zum Anpfiff angebraust. Auf der rechten Seite stieß Germann immer wieder nach vorn, an vorderster Front tobte Frank Fauß, hinter dem Stürmer agierte der starke Daniel Becker mit Überblick und lenkerischem Geschick: Was diese Offensivabteilung gestern veranstaltete, war stark – und blieb auch weiterhin gefährlich. In Reihen der Dunzweilerer mühte sich Jenzer hinter der Spitze um Linie. Vorn leistete Max Streibert ein immenses Pensum, rieb sich auf, fand aber zu selten aufgerückte Kameraden, die ihn hätten unterstützen können. Als es zwölf Minuten vorm Ende einen Handelfmeter für die Hausherren gab und Kapitän Jenzer sicher verwandelt hatte, schien plötzlich noch was zu gehen. Stattdessen setzte Fauß mit seinem zweiten Tor den Schlussakzent. Damit lag Eckhard Groß mit seinem Vorab-Tipp in der Tendenz richtig. Der Grieser Coach hatte natürlich auf seine Mannschaft getippt (2:1); ein Zahlendreher in der Spielvorschau hatte es so scheinen lassen, als habe er seinen Kickern da wenig zugetraut. „Ich weiß schon, was die Jungs können“, sagte Groß grinsend. So spielten sie TuS Dunzweiler: Leppla – Dalinger, Waldemar Loose, Viktor Loose, Schneider (58. Michael Müller) – Weingart, Kronwid – Schönborn (77. Schenke), Jenzer, Kunstmann – Streibert TuS Gries: Hennes – Schelhorn, Marvin Müller, Hirsch, Schulz – Boger, Biefeld – Germann (53. Welsch), Becker, Tatar – Fauß Tore: 0:1 Fauß (34.), 0:2 Tatar (37.), 0:3 Germann (40.), 1:3 Kunstmann (43.), 1:4 Tatar (59.), 2:4 Jenzer (78. Foulelfmeter), 2:5 Fauß (90.+3) – Gelbe Karten: - – Schulz, Hirsch – Gelb-Rote Karte: Marvin Müller (73., Meckern/Foulspiel) – Beste Spieler: Streibert, Jenzer – Hirsch, Becker – Zuschauer: 87 – Schiedsrichter: Belca (Bechhofen).

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