Kreis Kusel SG Waldmohr schlägt Kapitel Anisi zu

WALDMOHR. Aus nach 15 Monaten, in denen erfreuliche Resultate doch arg dünn gesät waren: Bezirksligist SG Waldmohr/Dunzweiler und Spielertrainer Babak Anisi gehen getrennte Wege. Der VfB Waldmohr ließ verlauten, dass ab sofort Ex-Spieler Günter Bachmann für das Team des Tabellendreizehnten verantwortlich zeichnet. Anisi selbst zeigte sich gestern auch ein bisschen erleichtert: „Eigentlich ist die Trennung von mir ausgegangen.“

„In beiderseitigem Einvernehmen“, so formulierte es Lutz Bockhorn, sei zu Wochenbeginn die Zusammenarbeit beendet worden. Wie das Vorstandsmitglied des VfB Waldmohr erklärte, hat der ehemalige VfB-Spieler Günter Bachmann bereits das sportliche Kommando übernommen. Offenbar hat der VfB die Reißleine gezogen. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war wohl die Vorstellung des Teams bei der 2:3-Niederlage bei Bezirksliga-Schlusslicht SG Rieschweiler II. 2:0 hatte der Landesliga-Absteiger bei der zweiten Garnitur des Verbandsligisten geführt – schon nach 25 Minuten. Dann jedoch folgte ein Fiasko: Der bis dahin in fünf Spielen fünfmal geschlagene Tabellenletzte drehte die Partie noch. Mit einem 3:2 holte Rieschweiler II die ersten Saisonpunkte. Wie von allen guten Geistern verlassen habe sich die Mannschaft präsentiert. „Das war der Tiefpunkt“, sagte Lutz Bockhorn. Die Vorstandschaft habe Handlungsbedarf ausgemacht. Anisi fühlte sich nach eigenem Bekunden in Waldmohr zunehmend alleingelassen. Er habe Unterstützung gefordert, habe direkt nach dem Spiel noch einmal das Gespräch gesucht. Stattdessen habe er dann am Montag erfahren, dass es für ihn in Waldmohr nicht mehr weitergehe. „Sicherlich habe auch ich Fehler gemacht“, bekundete Anisi gestern. Allerdings sei auch innerhalb des Vereins nicht alles optimal gelaufen. „Mir tut es sehr leid. Ich hätte Babak für die erste Trainerstation mehr Erfolg gewünscht“, bedauerte Bockhorn den Schritt, den er als Verantwortlicher für den Spielbetrieb beim VfB mitzutragen hat. Zwar hat der VfB zu Saisonbeginn eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarverein TuS Dunzweiler gegründet, die Verantwortung für die erste Mannschaft aber liegt nach wie vor allein im Rothenfeld. Im März 2013 hatte Anisi beim VfB angeheuert. Er schien der Klubführung der richtige Mann für die Nachfolge von Thorsten Lahm. Der hatte wenige Wochen zuvor wissen lassen, dass er sein Engagement im Rothenfeld nicht über die Saison hinaus fortführen werde. Lahm hatte den VfB nach seinem Amtsantritt auf Anhieb zur Meisterschaft in der Bezirksliga und somit zurück in die Landesliga geführt, in den beiden Spielzeiten darauf mit dem Team jeweils eine sehr gute Rolle gespielt. Platz fünf und vier standen in den beiden Landesliga-Runden unter Lahms Ägide zu Buche. Dann verkündete der ehemalige Bundesliga-Spieler aus Zweibrücken seinen Abschied. Die Folge: Nach dem Ende der überaus erfolgreichen Saison 2012/2013, in der der VfB gegen Ende sogar noch eine Weile Hoffnungen auf Relegationsplatz zwei hegen durfte, fiel das Team mehr oder weniger auseinander. Die im Sommer 2013 gestartete dritte Landesliga-Saison in Folge geriet zum Alptraum. Der VfB stieg als Tabellenletzter ab. Das lag nicht an Anisi. Der Qualitätsverlust im Team war einfach viel zu groß, die Mannschaft erwies sich als nicht landesligatauglich. Freilich ging die Misere auch am Coach nicht spurlos vorüber. Anisi war von Verbandsligist SG Blaubach-Diedelkopf gekommen und hatte eigentlich nicht spielen wollen. Auf Drängen der Vereinsverantwortlichen jedoch kehrte Anisi von der Bande aufs Feld zurück, um dem Team Stabilität zu verleihen. Nach 36 Punktspielen unter seiner Regie ist nun Schluss. Die Bilanz liest sich schlimm: Nur vier Siege – zwei in der Landesliga-Runde, zwei aus sechs Partien in der Bezirksliga, gab es zu notieren, neunmal spielte der VfB Remis. Macht 23 Niederlagen in 36 Spielen. Die in Rieschweiler war eine der bittersten – und Anisis letzte. (cha)

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