Herschweiler-Pettersheim Seit 40 Jahren dient das Ehepaar Mildenberger der Kirche und den Gläubigen

Ans Aufhören denkt die 77-Jährige Beate Mildenberger noch nicht.
Ans Aufhören denkt die 77-Jährige Beate Mildenberger noch nicht.

Beate und Lothar Mildenberger sind aus der Kirche in Herschweiler-Pettersheim nicht wegzudenken. Seit 40 Jahren versieht das Kirchendiener-Ehepaar längst nicht nur Sonntag für Sonntag ganz verschiedene Dienste rund um das Gotteshaus. Nur die schweren Arbeiten übernehmen jetzt andere.

Ihre Arbeit beginnt am Wochenende schon am Samstagabend um 18 Uhr. Mit Glockengeläut leiten sie den Sonntag ein. Seit 40 Jahren. Vor dem Sonntagsgottesdienst stecken sie die Liednummern an, beheizen den Kirchenraum und schließen die Mikrofone an. Vor jedem Gottesdienst läuten sie dreimal die Glocke und richten je nach Bedarf auch das Abendmahl. Das Anzünden der Kerzen gehört dazu. Auch das tun Beate und Lothar Mildenberger. Seit 40 Jahren. Für dieses Engagement ist ihnen eine besondere Ehre zuteilgeworden: In einem Gottesdienst bedankte sich Pfarrer Robert Fillinger für diesen treuen Dienst.

Woche für Woche schalten sie am Sonntagabend nach 18 Uhr wieder die Automatik der Glocken ein, damit diese von Montag bis Freitag jeweils um 7.30 Uhr, 11 Uhr und 18 Uhr läuten. Auch das Schmücken des Altars bei Hochzeiten, Konfirmationen und Taufen oder das Aufstellen des Christbaums gehören mit zu ihren Aufgaben. Außerdem halten sie unter der Woche die Kirche und das Jugendheim sauber, in dem derzeit die Gottesdienste stattfinden, um Energie zu sparen.

Früher oft die Kirchturmuhr gestellt

Seit 40 Jahren kehren sie auch unentwegt die Straße und stellen den Müll raus. Lediglich Schneeräumen kann das Ehepaar nicht mehr. Immerhin ist Beate Mildenberger jetzt 77 Jahre alt, ihr Mann Lothar stolze 82. Für diese Arbeit springen Presbyter oder andere Helfer ein. Früher kletterte Lothar Mildenberger auch des Öfteren in den Turmraum, um die Turmuhr auf die richtige Zeit einzustellen. Das erledigt jetzt Presbyter Hans-Jürgen von Blohn.

Für viele Gottesdienstbesucher sind die beiden wertvolle Vorbilder. Sie zeichneten sich in den vergangenen Jahren durch Leidenschaft und Hingabe, aber auch durch Treue aus. Die Arbeit war ihnen nie zu viel. Mit Erfahrung, Wissen und Engagement haben die Mildenbergers viel für die Gemeindearbeit geleistet, würdigte Fillinger die Leistungen des Ehepaares.

Dienst für fünf Pfarrer

Am 16. Februar 1983 begann der Dienst des Ehepaares. Der damaligen Pfarrer Günter Moll hatte Beate und Lothar Mildenberger, ob sie diesen übernehmen würden. So einige Pfarrerwechsel hat das Kirchendiener-Ehepaar in den nun vergangenen 40 Jahren erlebt. Nach Günter Moll kam Uwe Schutte, danach Thomas Drumm, ehe nach einer Vakanz dann Robin Braun der neue Hirte der Gemeinde wurde. Seit Juli 2021 leitet Pfarrer Robert Fillinger die Gemeinde. „Jeder Pfarrerwechsel war für uns sehr schmerzlich, weil wir immer Verständnis von ihnen erfuhren und Lob für die Arbeit“, sagen die beiden.

Doch sie können auch auf viele schöne Momente zurückblicken. Ein Höhepunkt sei beispielsweise die Feier des 50-jährigen Bestehens der Kirche St. Michael im Jahre 2004 gewesen, erzählt Lothar Mildenberger. Die beiden fühlen sich in die Kirchengemeinde sehr eng eingebunden, deshalb denkt auch Beate Mildenberger noch nicht daran, mit dem Kirchendienst aufzuhören. „Solange Gott mir die Kraft gibt und die Gesundheit mitspielt“, wolle die 77-Jährige weiterhin dafür sorgen, dass sich die Christen in der Kirche wohlfühlen.

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