Kreis Kusel Saison für Dunzweiler fast gelaufen

Nimmt nach neun Jahren als Trainer des TuS Dunzweiler seinen Hut: Viktor Loose (Mitte, rechts Teamkamerad Theody Chamde). Als Sp
Nimmt nach neun Jahren als Trainer des TuS Dunzweiler seinen Hut: Viktor Loose (Mitte, rechts Teamkamerad Theody Chamde). Als Spieler möchte Loose weiter in Dunzweiler bleiben – nach einer Auszeit zugunsten der Familie.

«DUNZWEILER.» „Wir kennen uns ja gut. Ich werde ihn kaum überraschen können.“ Viktor Loose weiß, dass sich sein einstiger Coach und heutiger Trainerkollege kaum durch taktische oder personelle Spielchen aufs Glatteis wird führen lassen. Loose und sein Team des TuS Dunzweiler empfangen am morgigen Sonntag (15 Uhr) den TuS Gries. Dort führt Eckhard Groß Regie. Der wiederum sagt vorm Kreisderby der C-Klasse KUS-KL Süd klipp und klar: „Ich habe noch überhaupt keinen Plan für das Spiel am Sonntag.“

Ist es nun Eckhard Groß, der taktiert? Und meint, seinem früheren Schützling aus gemeinsamen Zeiten beim SV Ohmbach etwas vormachen zu können. Eher nicht. „Das kommt ja sonst nie vor. Aber diesmal weiß ich wirklich nicht, wie wir in Dunzweiler stehen, habe noch keine Ahnung, wer überhaupt dabei sein wird“, beschränkte Groß seine selbsterklärte Planlosigkeit beim Nachhaken denn doch allein auf die personelle Situation. Wobei: Je nachdem, wer für Gries aufläuft, wird der Trainer auch die Ausrichtung ein wenig variieren. Die Kontrahenten sind Tabellennachbarn, beide rangieren im Tabellenmittelfeld. Jüngst hat der TuS aus Dunzweiler den Namensvetter aus Gries überholt, sich auf Platz fünf vorgeschoben. Da die Gäste zudem eine Partie mehr absolviert haben, stehen die Chancen für die Hausherren gut, im Abschlusstableau vor den Griesern notiert zu sein. Doch lässt sich Platz fünf für den Vorjahres-Meister nicht eben als Erfolg verbuchen. „Ja, das wäre jetzt noch ein Ziel: vor Gries zu stehen“, räumt Spielertrainer Loose denn auch ein, dass die Saison ansonsten eigentlich gelaufen ist. Etwas enttäuschend das Abschneiden. Vor Jahresfrist war den Dunzweilerern der Aufstieg ja verbaut, weil damals erst die Spielgemeinschaft mit dem VfB Waldmohr ihr Ende gefunden hatte und die Regularien dies nicht zuließen. Im Jahr zuvor war der TuS, der damals noch als SG Waldmohr-Dunzweiler II firmierte, trotz eines vorderen Platzes in der B-Klasse in die C-Klasse hinabgepurzelt. Weil die Erste aus der A-Klasse abgestiegen war. Die drei Jahre währende Spielgemeinschaft ist Geschichte, das Experiment gescheitert. „Wir hatten ja zwei hochkarätige Abgänge“, verweist Loose auf Rudi Müller und Pascal Rimkus, die sich dem SV Kohlbachtal angeschlossen haben. Aber der Coach räumt schon ein, dass es besser hätte laufen können. Das ist vor allem für Loose selbst schade: Nach neun Jahren auf der sportlichen Kommandobrücke sieht er seinen letzten Partien als Trainer entgegen. „Meinen Pass werde ich auf alle Fälle hier lassen“, schließt der in Ohmbach heimische Loose nicht aus, weiter für seinen Verein am Ball zu bleiben. Die Leitung des Teams aber übernimmt ein anderer: Carlos Kropp, bis zur Winterpause beim TuS Lappentascherhof im Homburger Vorort auf der Bank, führt die Dunzweilerer in die kommende Saison. Auf Abschied stehen die Weichen für Eckhard Groß indes nicht. Er wird noch ein Jahr dranhängen in Gries. Ob er in der neuen Runde größere Brötchen backen möchte? Wohl kaum. „Für ganz oben reicht es bei uns einfach nicht“, weiß der erfahrene Trainer, einst im Trikot des SV Brücken ein in gegnerischen Strafräumen gefürchteter Stürmer. Groß hatte die Mannschaft nach dem sang- und klanglosen Abstieg in die C-Klasse 2016 übernommen. Konsolidierung war angesagt in Gries, der Versuch, geknickten Spielern mal wieder Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Das war recht gut geglückt. Von Wiederaufstieg sprach keiner. Groß aber erreichte sein Ziel, zumindest unter den ersten Sechs ins Ziel zu laufen. Die Ansprüche sind seither nicht gestiegen. „Wir haben gegen die drei Großen eigentlich sehr gut gespielt. Haben gegen Sand einen Punkt geholt, gegen Meister Hauptstuhl und Hohenecken II nur knapp verloren“, betont Groß. Jeweils mit 1:2 hatte sein Team da den Kürzeren gezogen. „Damit bin ich zufrieden“, sagt Groß. „Obwohl beide Male mehr drin gewesen wäre.“ Allerdings: „Wir machen halt die Tore nicht“, spricht Groß ein Manko an. Zwar trifft seine Elf vergleichsweise häufig. Wenn es darauf ankommt, leiden einige aber an Ladehemmung. Das habe letztlich eine bessere Platzierung verhindert. „Aber am Sonntag sollte schon der eine oder andere Treffer gelingen.“ Die Punkte würde Groß trotz aller Sympathie für seinen Kollegen Loose allzu gerne stibitzen.

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