Kreis Kusel Remis hilft keinem so recht weiter

Auf dem Weg zum Ausgleich: Timo Müller verwandelt den Strafstoß für die SG Mühlbach-Neunkirchen. 2:2 endete die B-Klassen-Partie
Auf dem Weg zum Ausgleich: Timo Müller verwandelt den Strafstoß für die SG Mühlbach-Neunkirchen. 2:2 endete die B-Klassen-Partie.

«KROTTELBACH.» War’s mal wieder die Angst vor der eigenen Courage? Gut im Spiel, den Ausgleich weggesteckt, erneut in Front gegangen – trotzdem hat es für die SG Krottelbach-Frohnhofen-Langenbach erneut nicht für einen Heimdreier gereicht. 2:2 (2:1) trennten sich die Lila-Gelben am Samstag von der SG Neunkirchen-Mühlbach. Und sie hatten Glück, dass sie nicht mit leeren Händen vom Feld schleichen mussten.

Zweimal tief durchatmen, zweimal Keeper Florian Waldeit gewaltig auf die Schultern klopfen: Das war Programm in der 70. wie in der 80. Minute. Mit klasse Reflexen hatte Waldeit dicke Dinger der Gäste vernichtet, doppelt im Duell mit Jan Schöfer geglänzt. Florian Kahrau hatte zunächst aus halbrechter Position vorm Tor seinen mitgelaufenen Offensivkollegen mustergültig bedient, Schöfer aber fand am langen Pfosten im langen „KroFroLa“-Torhüter seinen Meister. Zehn Minuten später war es Marius Scheidemann, der nach einem schnellen Spielzug die Vorarbeit lieferte, wieder war Schöfer zur Stelle und schloss ab, wieder aber war Waldeit unten. Das war zehn Minuten vorm Ende – kaum denkbar, dass die Hausherren da noch mal hätten die Heimniederlage abwenden können. Es wäre aber auch zu viel des Guten für den wackeren Aufsteiger gewesen: „Ein Punkt auswärts, damit den Gegner auf Distanz behalten – das ist okay in unserer momentanen Lage“, meinte Timo Müller nach der Partie. „Es läuft momentan nicht so richtig“, sagte der Gäste-Spielertrainer, der Kräftenachlass und Konzentrationsschwächen als Folge fehlender Fitness monierte. Nicht, dass seine Spieler nicht wollten – sie könnten nicht. „Viele können unter der Woche nicht ins Training kommen. Ich kann die doch nicht freitags schleifen – dann sind sie sonntags platt.“ Schwierig. In Krottelbach musste Müller auch noch auf Maurice Hemm verzichten. Aber auch ohne den verletzten Torgaranten gelang es phasenweise, vor allem in Durchgang zwei, ordentlich Zug zum Tor zu entwickeln. Der war nach einer guten Stunde belohnt worden: Kapitän Marcel Sieche hatte Scheidemann geschickt, der war im Strafraum an von Blohn vorbei, wurde aber vom langen Bein des Abwehrchefs und Spielertrainers aus der Bahn geworden. Schiedsrichter Fabian Staudt zeigte folgerichtig sofort auf den Punkt. Gästecoach Timo Müller ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und egalisierte sicher. Mit Wiederanpfiff zeigten sich die Alliierten von Glan und Potzberg wacher, engagierter, druckvoller, während die Heimelf weitgehend wenig Produktives zustande brachte. „Da will keiner den Ball im Mittelfeld“, kritisierte von Blohn später. „Da haben einige offenbar Angst. Und ich kann’s mir einfach nicht erklären. Sie haben doch schon gezeigt, was sie können. Sie kommen alle ins Training mühen sich. Aber im Spiel...“ Sein Trainerkollege Marco Kratz war richtig angefressen und wollte lieber nichts zum Spiel sagen. „Ich hab’ mich noch nicht beruhigt.“ Dass es mit dem Heimdreier – den die Hausherren anlässlich der Frohnhofer Kerwe erst recht gern begossen hätten – nichts wurde, haben die Gastgeber sich selbst zuzuschreiben. Weil nach starkem Beginn zu wenig kam, die Elf um Kapitän Johannes Guth den Rest der Partie vielleicht vorschnell als Selbstläufer einschätzte. Rene Citlaks Führungstreffer in Minute neun war Lohn für den engagierten Start. Nur neun Minuten später aber hatte Scheidemann den Ausgleich besorgt. Wieder auf bestem Wege schien „KroFroLa“, als kurz vor der Pause die erneute Führung fiel: stark die Vorarbeit von Jens Mahler, der von links Stürmer Benjamin Weber servierte, Weber hatte freie Bahn und lochte cool ein. Nachzulegen aber, das vergaßen Weber und Co. So spielten sie SG Krottelbach-Frohnhofen-Langenbach: Waldeit – Mahler, von Blohn, Oberkircher – Tim Bonenberger (88. Lars Müller), Johannes Guth (42. Jonas Guth), Kuhn, Zimmer, Citlak – Weber (73. Huber), Kratz SG Mühlbach-Neunkirchen: Weisenstein – Sieche, Timo Müller, Lars Müller, Heymann – Breitkreuz, Borger – Haas, Kahrau, Scheidemann – Schöfer Tore: 1:0 Citlak (9.), 1:1 Scheidemann (18.), 2:1 Weber (42.), 2:2 Timo Müller (61. Foulelfmeter) – Gelbe Karten: Citlak, Höbel (Bank) – Lars Müller, Breitkreuz, Kahrau – Beste Spieler: von Blohn, Waldeit, Kratz – Breitkreutz, Timo Müller, Scheidemann – Zuschauer: 117 – Schiedsrichter: Staudt (Haschbach).

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