Kreis Kusel Munter stürmen statt mauern

THALLICHTENBERG. In dieser Partie steckt wahrlich eine Menge Pfeffer: Verfolger gegen Tabellenführer, Relegations-Anwärter gegen Titel-Aspirant, Zweiter gegen Erster auch in der Torstatistik – all das gilt fürs Spitzenspiel der B-Klasse Nord, bei dem sich morgen, Sonntag (15 Uhr), die TSG Burglichtenberg und die SG Hüffler/Wahnwegen gegenüberstehen.

Einmauern geht gar nicht: „Das wird ein schönes, offensiv geführtes Spiel von beiden Seiten“, ist Timo Groß vorab schon sicher. Dass beide Kontrahenten morgen ihre Trumpfkarte Angriffsfußball ausspielen werden, davon ist der Coach des Spitzenreiters SG Hüffler/Wahnwegen vollauf überzeugt. Sebastian Strauß hat da nichts einzuwenden. „Klar, wir wollen, wir müssen gewinnen. Und genau so werden wir die Sache auch angehen“, sagt der Trainer der TSG Burglichtenberg. Klar ist auch: Die Gäste könnten – einen weiteren Stolperer der „Edos“ vorausgesetzt – morgen schon ihr Meisterstück machen. Für Timo Groß ist das jedoch erst zweit- oder drittrangig. „Die müssen, wir können – und wir wollen auch“, sagt der spielende Trainer des mit komfortablen sieben Zählern führenden Spitzenreiters. Diese Worte münzt Groß aber ausdrücklich auf die bevorstehende Partie. „Wir sind sehr gut damit gefahren, immer nur aufs nächste Spiel zu schauen.“ Einen Blick zurück aber erlaubt sich Timo Groß durchaus: „Eine glänzende Rückrunde“, sagt er mit Blick auf die makellose Bilanz 2014. Aus sieben Spielen stehen ebenso viele Siege zu Buche. Die Bilanz ist nun ernsthaft in Gefahr. Doch auch die Hürde Thallichtenberg ist zu meistern. „Wir sind immer mehr zu einer echten Einheit zusammengewachsen und haben uns gegenüber der Vorrunde verbessert“, konstatiert Groß. Zu Saisonbeginn vom Landesligisten SV Steinwenden gekommen, interessiert Groß die Zeit davor wenig: Dass die SG bei der auf der Ziellinie verpassten Meisterschaft in der vergangenen Saison vor allem über die „Dääler“ gestolpert ist (1:6 unter der Burg, 0:2 daheim verloren), ist entsprechend Schnee von gestern. Gut in Erinnerung ist Groß aber die Hinrunden-Begegnung: „Das war ein B-Klasse-Spiel von hohem Niveau, eine von beiden Seiten sehr starke Partie.“ Spannend war’s dazu: 3:3 hieß es am Ende; die TSG ging in der Nachspielzeit noch mal in Führung, musste noch den Ausgleich hinnehmen. Mit diesen beiden Punkten mehr wären die Gastgeber alleiniger Zweiter. So aber teilen sie sich den Relegationsplatz mit den „Edos“. „Das war überraschend; wir sind froh, dass wir jetzt wieder gut im Rennen sind – das wollen wir nutzen“, sagt Strauß, der morgen nicht den Motivationskünstler spielen muss: „Alle wissen, worum es geht, und alle sind heiß darauf.“ Strauß wie Groß sind selbst seit jeher Offensivspieler und kennen Beton-Taktiken vor allem von der Warte derer, die dagegen anrennen müssen. Selbst ihren Teams das Einmauern zu verordnen, auf die Idee kämen beide nicht. Das verspricht eine muntere Partie, bei der nichts verwunderlicher wäre als ein 0:0 am Ende. Die geballte Offensivkraft hat die SG in 26 Spielen bereits zu 108 Treffern genutzt, mit 98 kratzt auch die TSG schon an der Hunderter-Marke. Gut möglich aber, dass einer der Tor-Garanten morgen fehlt: „Bei Johan Steuer wird die Zeit knapp“, sagt Strauß. Der stürmende Co-Trainer hat eine Zerrung, wird täglich behandelt. Groß muss auf den gesperrten Stürmer Sascha Morgenstern verzichten. Sonstige Ausfälle? Da machen beide Trainer kein Aufhebens drum. Die Ziele sind klar. Die SG will ihre Serie bis 24. Mai fortsetzen, die TSG ihre Chance nutzen: „Wir spielen gegen den kommenden Meister. Aber es ist doch klar: Wir wollen in die Relegation“, sagt Strauß klipp und klar. (cha)

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