Kreis Kusel Mit neuem Selbstvertrauen

Nanzdietschweiler. Na also, geht doch! Im vierten Versuch gelang dem SV Nanz-Dietschweiler vor Wochenfrist bei der TSG Kaiserslautern der erste Saisonerfolg. Nach dem 2:1-Triumph beim Verbandsliga-Absteiger möchte das Team um Spielertrainer Frank Kiefer am Sonntag (16 Uhr) gegen die SG Eppenbrunn mit dem ersten Heimsieg nachlegen. Mit einem Dreier könnte der SVN den Vorjahres-Fünften überflügeln.

Für den neuen SVN-Trainer Frank Kiefer war der Erfolg in der Barbarossastadt, der sein Team von Rang 14 auf elf spülte, von großer Bedeutung. Nach der Niederlagenserie zu Saisonbeginn hatte er Verunsicherung in seiner jungen Truppe verspürt, und auch für ihn selbst war es ein Befreiungsschlag. „Als neuer Trainer braucht man schnell einen Erfolg. Der Sieg bei der TSG war ein Riesengewinn für die Psyche und hat uns viel Selbstvertrauen gegeben.“ Die Negativergebnisse der vergangenen Wochen hatten bei Kiefer einen Umdenkprozess eingeleitet: Er verließ in Kaiserslautern seine bisherige Marschroute und stellte das Team deutlich offensiver auf. Schlüssel zum Erfolg war jedoch die Rückkehr von Innenverteidiger Daniel Deschtschenja. „Das Spiel hat gezeigt, dass wir Daniel nicht gleichwertig ersetzen können. Er ist der Leitwolf in der Viererkette und ein Vorbild durch seine aggressive Zweikampfführung“, adelt Kiefer den einstigen Blaubacher Nachwuchsspieler. Aber nicht nur diese Personalie hat den Umschwung eingeleitet. Kiefer versetzte sich selbst von der linken Außenbahn ins Zentrum vor die Abwehr, wo er mit Sebastian Schröer die Doppel-Sechs bildete. „Dort habe ich mehr Ballbesitz und kann das Spiel mit lenken“, begründet er die Maßnahme. Dafür rückte der wiedergenesene Daniel Holzhauser auf die Außenbahn, wo er im Zusammenspiel mit Andreas Urschel für mächtig Bewegung sorgte und die beiden Spitzen Raphael Philipp und Eduard Deschtschenja versorgte. Nicht verwunderlich, dass Kiefer seine Elf in der gleichen Aufstellung auch gegen die SG Eppenbrunn ins Rennen schicken will. „Allerdings werden wir etwas defensiver beginnen und dem Gast die Aufgabe der Spielgestaltung überlassen“, kündigt der SVN-Trainer an. Sein Plan: Gegen die nicht mehr allzu schnellen Innenverteidiger will er Tempo und Aggressivität setzen. Den großen Kunstrasenplatz sieht Kiefer als ideale Spielfläche: „Vielleicht entscheidet sich das Spiel ja erst gegen Ende, wenn die Kräfte beim Gast schwinden“, hofft er. Eppenbrunn sah Kiefer in der Vorwoche beim Aufsteiger VfR Baumholder 0:5 untergehen, „und da hatten sie enorme Probleme mit dem pfeilschnellen Felix Ruppenthal“. Die Gäste, mit fünf Zählern auf dem Konto nur zwei Punkte vor dem SVN auf Rang acht notiert, hinken schon jetzt deutlich den selbstgesteckten Erwartungen hinterher. Ein Sieg in vier Spielen ist nicht der Anspruch, den Spielertrainer Vladislav Dimitrov (43), ehemaliger Regionalligaspieler des FK Pirmasens, an seinen spielstarken, im Vergleich zum Vorjahr nahezu unveränderten Kader stellt. Von 2002 bis 2010 marschierte die SGE aus der C-Klasse in die Landesliga. Nach der Premierensaison und Abschlussrang 13 hielten sich die Südwestpfälzer danach stets im oberen Tabellendrittel (3., 7. und 5. Platz) auf. Heuer soll es eine Platzierung zwischen Rang zwei und vier werden. Die Statistik aber spricht eindeutig für den Gastgeber, denn die SGE hatte bisher kaum etwas zu bestellen im Glantal bei drei Niederlagen und nur einem Remis. Frank Kiefer hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn diese Serie hält. (meg)

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