Kreis Kusel Messe-Gäste kommen mit Rumpf-Elf

Der FVK im Freudentaumel: Wie beim Pokalsieg wollen die Kuseler auch zur Messe einen Erfolg feiern.
Der FVK im Freudentaumel: Wie beim Pokalsieg wollen die Kuseler auch zur Messe einen Erfolg feiern.

«KUSEL.» Vorzeitig feiern verboten: Die Kreisstadt-Kicker haben die leidige Erfahrung nicht erst einmal gemacht. Vor Jahresfrist etwa haben Messe-Gäste in letzter Minute den Hausherren ein schales Bier untergejubelt, auf den letzten Drücker den Ausgleich erzielt. Das soll sich morgen, Samstag, keinesfalls wiederholen, wenn die Mannschaft des FV Kusel um 17 Uhr auf den A-Klasse-Rivalen SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg trifft.

Die Kuseline kann kicken, dürfte sich also kaum einen Fehlpass erlauben. Anna-Maria Woll wird morgen den Anstoß ausführen und Kusels neuen Kapitän Sascha Theis anspielen. Und der spielt dann mit seiner Truppe auf Sieg. „Das sollte schon klappen mit dem Dreier. Wir hatten ja nicht gerade einen Traumstart“, fordert FVK-Coach Johan Steuer. Beide Kontrahenten haben nach je drei Partien erst einen Sieg bejubeln dürfen. Die Jettenbacher haben ihr Kerwe-Spiel gegen den SV Steinwenden mit 6:2 für sich entschieden, dabei eine starke Vorstellung gezeigt. Der Kreisstadt-Klub hat, wie immer, zu Hause den SSC Landstuhl besiegt (4:1), hat aber bei Neuling SV Spesbach (1:3) nichts ernten können – und ebenso wie die SG (1:6) bei Spitzenreiter FC Queidersbach eine kleine Packung (1:4) kassiert. „Verdient verloren“, wie Steuer unumwunden einräumt. „Die waren halt stärker.“ Die Folge: Grün-Weiß um den spielenden Trainer Waldemar Wilms und den von außen dirigierenden Steuer ist damit schon unter Zugzwang geraten. Denn die Ziele sind für die laufende Saison doch etwas höher gesteckt. Immerhin: Am Mittwoch hat der FVK mit einem 2:0-Pflichtsieg beim SV Mackenbach II die Pokalhürde genommen. „Schön, dass wir damit bereits im Achtelfinale sind“, weiß Steuer am besten um die Chance, im Kreispokal mit ein paar Siegen in Folge einen wunderbaren Erfolg eintüten zu können. Der Titelverteidiger hatte zu Ostern den Cupsieg bejubeln dürfen, im Finale Meister TuS Landstuhl weggepustet. Die Gäste haben sich weniger mit Ruhm bekleckert: Beim B-Klasse-Klub SC Vogelbach gab’s für den Bezirksliga-Absteiger ein peinliches 1:2 – das Aus in Runde drei. „Da hat sich die Not schon gezeigt“, skizzierte SG-Coach Michael Emrich gestern den momentanen Zustand. Das Messespiel kommt zur Unzeit. Nur eine Rumpftruppe wird in die Kreisstadt reisen, Emrich beklagt nicht weniger als neun Stammspieler-Ausfälle. „Und dank der Super-Festspiel-Regelung habe ich auch keine Aussichten, Leute aus der Zweiten holen zu können“, hatte der Spielertrainer gestern nur vage Vorstellung davon, wie sich für den Auftritt in Kusel eine Elf zusammenpuzzeln lässt. Christopher Molter, Markus Cappel, Kevin Schepanski, Sascha Herz, Fabian Hahn, Patrik Gebhardt, Raimund Ebert, Pascal Bergsträßer: Die Ausfallliste der Verletzten und Urlauber ist prominent besetzt. „Vielleicht langt’s für einen Punkt. Aber da müssen wir eben durch, ehe das in vier, fünf Wochen besser wird“, lässt Emrich nur leise Hoffnung anklingen. Da haben es die Kollegen Wilms und Steuer doch leichter. „Unser Kader gibt einiges her“, stapelt Steuer nicht tief. Was sich indes noch einspielen müsse, ist der Systemwechsel: Der FVK bevorzugt wieder die Viererkette, „auch weil wir einfach die Spieler dafür haben“. Einer davon ist Neuzugang Marcel Therre, der in der Innenverteidigung schon feste Größe ist. Mit ihm neu gekommen ist ein weiterer Akteur, der in Kusel Freude macht: Patrick Clos hat sich am Mittwoch beim Pokalerfolg gleich doppelt in die Torschützenliste eingetragen. Vor Jahresfrist hat sich der FVK gegen die SG Bruchmühlbach/Miesau kurz vorm Abpfiff noch in den schon gefüllten Freudenbecher spucken lassen und den Ausgleich kassiert. So was soll sich nicht wiederholen. „Das sind so Punkte, die man liegen lässt. Wir hätten vielleicht Meister werden können“, sinniert Steuer, der mit seiner Truppe am Ende Rang drei belegt hat. Damals wagte er auch die Aussage: „Klar, wir wollen mal wieder in die Bezirksliga zurück.“ Gleich? Am besten schon. Dazu muss aber die Startbilanz deutlich aufpoliert werden.

x