Kreis Kusel Kaltstart zur Abschiedstournee

Künftig Chefcoach beim FV Kusel: Waldemar Wilms (links).
Künftig Chefcoach beim FV Kusel: Waldemar Wilms (links).

«KUSEL.» Auch wenn es eisig kalt ist, vor allem hoch oben an zugiger Spitze ein heftiger Gegenwind zu pfeifen droht: Schön war’s trotzdem für die Fußballer des FV Kusel, an der Tabellenspitze zu überwintern. Am Sonntag nun – so das Wetter nicht noch einen neuerlichen Strich durch die Rechnung macht – packt der FVK die „Mission Double“ an. Zu Gast sind die Kreisstädter beim reichlich verspäteten Vorrunden-Spieltag der A-Klasse bei Aufsteiger FV Kindsbach.

Am Kirchhübel zu Kindsbach hat’s auch einen Hartplatz. Von daher wird womöglich wirklich gekickt am bevorstehenden Sonntag – zwei Wochen vor dem eigentlich anberaumten Restrunden-Auftakt. Die leidigen Spielausfälle vom Spätherbst haben die Tabelle verzerrt und von daher auch den Kuselern ihren Spaß an der „Winter-Meisterschaft“ ein wenig getrübt. Denn das Team des Trainertandems Johan Steuer/Waldemar Wilms hinkt zwei Spiele hinterm hartnäckigen Verfolger FC Queidersbach her. Nur ein Zähler trennt die Kontrahenten. Will heißen: Siegt der FCQ jeweils, hat er fünf Punkte mehr als Kusel. Weil allerdings die beiden heißen Titelanwärter noch mal in Kusel aufeinander treffen – und jene im Dezember flach gefallene Partie erst Anfang Mai nachgeholt wird –, könnte das Titelrennen sogar bis zum letzten Anpfiff spannend bleiben. Entscheidungsspiel nicht ausgeschlossen. Daran aber denkt in diesen bibberkalten Februartagen noch niemand – auch nicht Steuer und Wilms, von denen nun nurmehr einer dem bevorstehenden Kaltstart zur Abschiedstournee entgegen blicken. Geplant war, dass das Duo gemeinsam seine (zumindest vorerst) letzte Trainerrunde über die Sportplätze dreht. Doch ist es überraschend anders gekommen. Steuer, der seinen Rücktritt vom Amt an der Linie schon früh in der neuen Spielzeit angekündigt hat, zieht sich tatsächlich zum Saisonende zurück. Der spielende Trainer Wilms aber, der nach Steuers Ankündigung ebenfalls ein Ende seiner Laufbahn signalisiert hatte, allerdings als Spieler bleiben wollte, hat sich nun überzeugen lassen: Zur neuen Saison wird der 33-Jährige die alleinige Verantwortung für die erste Mannschaft übernehmen. „Wir wollten frischen Wind einkehren lassen, wollten neue sportliche Impulse“, formulierte es Steuer. Der gemeinsame Plan aber platzte – auch weil sich keine Nachfolger fanden. Kandidaten gab es durchaus. Doch hätten sie zwei wichtige Bedingungen erfüllen müssen: zu Team und Verein passen, sich darüber hinaus mit schmalem Salär zu begnügen. „Ich bin mir aber sicher: Wenn ,Waldi’ das jetzt alleine macht, wird auch er ganz neue Impulse liefern. Ich merke das jetzt schon: Er packt vieles anders an, wenn er die Trainingsleitung allein übernimmt. Ich gehe das oft zu pädagogisch an“, räumt Steuer, Lehrer von Beruf, eine Schwäche ein. Er selbst wird ohnehin weiter in Vereins-Verantwortung stehen. Steuer fungiert als Vorsitzender Sport im Führungsgremium des FV, der im kommenden Jahr sein 100. Jubiläum feiert. Ein Jahr zuvor aber wollen Trainer und Team das „Double“ feiern. Das heiße Eisen im Pokalfeuer soll kommenden Samstag bei den Edos zum Weiterlodern gebracht werden. Die erste Meisterschaftspartie führt am Sonntag nach Kindsbach. „Klar: Dort wollen wir drei Punkte holen“, lässt Steuer keine Zweifel aufkeimen. Spiele im Überblick A-Klasse Kusel-Kaiserslautern: SSC Landstuhl - FC Queidersbach, SV Lauterecken - SG Hüffler-Wahnwegen, FV Kindsbach - FV Kusel, TSG Burglichtenberg - FV Ramstein, SG Bruchmühlbach-Miesau - TuS Glan-Münchweiler, SV Spesbach - SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg, TSG Wolfstein-Roßbach - TuS Schönenberg (alle So 14.30 Uhr)

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