Pfeffelbach Jubiläum wird verlegt: Dann eben 901 Jahre

Blick vom Herzerberg auf Pfeffelbach.
Blick vom Herzerberg auf Pfeffelbach.

Wie und wann soll das Jubiläum zu 900 Jahre Pfeffelbach gefeiert werden? Darüber hat man sich im Dorf schon einige Gedanken gemacht. Soll eine Event-Managerin beauftragt werden? Und nun kommt es ganz anders.

Schon seit einiger Zeit ging es im Gemeinderat immer mal wieder um das Jubiläum. Zunächst war ein Termin im Mai anvisiert worden. Doch dieser wurde mit Hinweis auf ein wichtiges Fußballspiel der Pfeffelbacher Mannschaft verschoben. Viel Auswahl blieb bei der anschließenden Terminfindung nicht, um nicht mit den Kommunalwahlen, den Sommerferien oder gar der Kuseler Herbstmesse zu kollidieren.

Daher hatte der Rat zuletzt beschlossen, die Feiern am ersten Oktober-Wochenende stattfinden zu lassen. Vergangene Woche sollte beschlossen werden, ob die Festivitäten ausgeschrieben werden sollen. Einen guten Eindruck hatte in Vorgesprächen die Organisatorin des Dürkheimer Wurstmarkts bei den Dorf-Vertretern gemacht.

Dreitägiges Programm vorgesehen

Bisherige Überlegungen gingen von einem dreitägigen Event mit einen Zelt für 300 bis 500 Personen aus. Ein DJ für die Jugend, Barbetrieb und Fingerfood an Stehtischen waren für den Auftakt am Freitagabend im Gespräch. Am Samstag sollte das Programm auf Familien und Kinder ausgerichtet sein, ab dem Abend auch ein offizieller Teil stattfinden. Für Sonntag war ein Gottesdienst im Zelt, Blasmusik, Catering am Mittag sowie Kaffee und Kuchen am Nachmittag vorgesehen.

„Wenn wir ausschreiben, wäre die Ortsgemeinde aus der Organisation raus“ und damit auch manche Sorgen los, erläuterte der dritte Beigeordnete Simon Rühmann. Er leitete die Sitzung in Vertretung von Ortsbürgermeister Hans Blinn. Die möglichen Kosten seien allerdings noch nicht absehbar, sagte er.

Kann die Gemeinde das Fest alleine stemmen?

Im Publikum – es waren zwei Zuhörer da – rumorte es bei dieser Vorstellung. „Wir haben doch so viele Vereine, warum muss das denn eine Firma machen?“, wurde eingeworfen. Rühmann fragte die Ratskollegen, ob das Dorf die Feiern denn alleine stemmen könne. Ratsmitglied Frank Aulenbacher befand, die Feierlichkeiten könnten auch etwas kleiner ausfallen. Albert Faus, erster Beigeordneter, wandte ein, dass das Engagement im Dorf nicht mehr so stark sei. „Die Leute, die sich engagieren, sind immer die gleichen, und sie werden immer älter“, sagte Faus. Auch gebe es viele Auflagen zu berücksichtigen.

Andere Gemeinden müssten jeden Euro dreimal umdrehen, „und wir holen uns einen Event-Manager, das kommt bei den Leuten nicht gut an“, befürchteten Ratsmitglieder. Allerdings sorgten sie sich auch, dass nicht mehr genügend Zeit für die Organisation bleibe, sollte die Gemeinde die Feiern in Eigenregie übernehmen.

Alle stimmen für die Verlegung

Im Laufe der Diskussion wurde schließlich der Termin im Oktober für ungünstig befunden, so kurz nach der Pfeffelbacher Kerwe. Den Ratsmitgliedern gefiel ein Termin im Sommer grundsätzlich besser. Zudem sei man durch die Corona-Zeit schon daran gewöhnt, Feste zu verlegen, wurde argumentiert.

Und so hieß es schließlich: „Dann feiern wir eben 901 Jahre.“ Die Abstimmung verlief einstimmig. Die Ausschreibung ist damit vom Tisch. Gefeiert werden soll also erst 2025. Ein Termin muss noch gefunden werden. Eine Idee gibt es aber schon: Ratsmitglied Karl Matzenbacher regte zur 900-Jahr-Feier etwas „Nachhaltiges“ an. Man könne zum Beispiel 90 Bäume pflanzen, schlug er vor. Oder dann eben 91 Bäume.

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