Kreis Kusel In der Rolle des Jägers

«KUSEL». Die Großen Zwei der A-Klasse haben am Nachholspieltag nichts anbrennen lassen. Damit aber bleibt der FV Kusel weiterhin vier Zähler hinter dem Titelaspiranten Nummer eins zurück. Mithin heißt es: fleißig weiter punkten und auf einen Fehltritt des FC Queidersbach warten. Somit ist auch am Sonntag (15 Uhr) für den FVK ein Dreier gegen den SV Kohlbachtal Pflicht.

„Knapp, aber es reichte“: So ließe sich der 2:1-Erfolg der Kreisstädter vorgestern Abend beim Aufsteiger FV Kindsbach kommentieren. Zeitgleich gab sich nur wenige Kilometer entfernt auch der Tabellenführer keine Blöße: Gegen den stärksten Aufsteiger der Liga, den via Relegation in die A-Klasse gestürmten SV Spesbach, siegte die Elf von der Sickingerhöhe klar mit 3:0. Damit bleibt das Team des Trainer-Duos Johan Steuer/Waldemar Wilms zwar den vorauseilenden Queidersbachern im Nacken sitzen. Der heiße Atem hinterher hechelnder Kuseler aber kommt den Rot-Weißen nicht näher. Aus eigener Kraft können es die Kicker von der Winterhelle nicht mehr schaffen. Johan Steuer aber sieht die Sache ganz entspannt. Die Rolle des Jägers sei ihm viel lieber, hat Steuer aufs Neue beteuert. „Es sind noch sieben Spiele, noch 21 Punkte zu vergeben. Da kann viel passieren“, sagt Steuer. Dass die Queidersbacher momentan so gar nicht zu stoppen scheinen, beunruhigt (noch) nicht. „Für uns heißt das halt: Wir müssen erst mal unsere Hausaufgaben machen“, sieht Steuer seine Mannschaft in der Pflicht. Wenn der FVK seine Partien gewinnt – gut. Sollten die Queidersbacher nicht mehr stolpern, bliebe halt immer noch der ungeliebte Umweg über die Aufstiegsspiele. Ärgerlich fände Steuer nur eines: „Wenn die Queidersbacher ins Stolpern kommen – und wir dann nicht wach sind.“ Was Steuer in seine Überlegungen mit einrechnet, ist ein Sieg im direkten Duell. Denn am 1. Mai wartet die wohl härteste Anstrengung auf die Grün-Weißen: Dann kommt Queidersbach an die Winterhelle. Dieser Partie ist mit Sicherheit vor-, wenn nicht gar entscheidender Charakter beizumessen. Sollten die Kuseler nicht gewinnen, schwinden die Chancen auf den Titel. Erstmal aber starten die „heißen Heimspielwochen“, wie Steuer die anstehenden Herausforderungen treffend nennt. Die Partie gegen Kohlbachtal markiert den Auftakt zu vier Heimspielen in Folge – und dies innerhalb von nur 14 Tagen. Gleich danach folgt noch eine hammerharte Herausforderung beim Tabellendritten TSG Wolfstein-Roßbach. Und dann ist da ja noch – mittendrin im Saisonendspurt – das Pokalfinale. Das beschert den beiden heißen Aufstiegsanwärtern ein neuerliches Aufeinandertreffen, genau acht Tage nach dem Meisterschafts-Vergleich. Kusel läuft im Finale am 9. Mai in Reichenbach-Steegen als Titelverteidiger auf. Pokalsieg und dann Meister-Triumph? Man darf ja zumindest mal vom großen Coup träumen; erst recht darf das Johan Steuer, der Ende Mai als Trainer seinen Hut nimmt. Bis dahin stehen ihm allerdings noch immens spannende Tage ins Haus. „Klar, ich freue mich. Ich komme auf die Fußballplätze und mache Werbung für unseren Amateursport. Bundesliga ist ja mittlerweile stinklangweilig. Bei uns aber ist noch richtig Spannung drin, ebenso in der B- wie in der C-Klasse Nord. Da geht’s richtig ab“, sagt der Kuseler. Doch wenngleich Steuer über seinen Vergleich der Bundesliga mit den Freizeitkick-Gefilden im Fußballkreis Kusel-Kaiserslautern selbst lachen muss: So unrecht hat er ja wohl nicht . Spiele im Überblick —A-Klasse Kusel-Kaiserslautern: SV Spesbach - SV Lauterecken (Sa 16), FV Kusel - SV Kohlbachtal, SV Steinwenden II - FV Olympia Ramstein, SSC Landstuhl - FV Kindsbach, FC Queidersbach - TSG Wolfstein-Roßbach, SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg - TSG Burglichtenberg, SG Hüffler-Wahnwegen - SG Bruchmühlbach-Miesau (alle So 15), TuS Schönenberg - TuS Glan-Münchweiler (So 16) — A-Klasse Bad Kreuznach: TuS Waldböckelheim - SV Medard (So 15), SV Medard - VfL Simmertal (Mi 19).

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