Kusel Hartenfels schließt sich BSW an: Was die Kuseler Grünen-Chefin darüber denkt

Andreas Hartenfels hat sich dem Bündnis Sahra Wagenknecht angeschlossen.
Andreas Hartenfels hat sich dem Bündnis Sahra Wagenknecht angeschlossen.

Am Montag wurde bekannt, dass sich der Landtagsabgeordnete Andreas Hartenfels dem Bündnis Sahra Wagenknecht anschließt. Christine Fauß, Vorsitzende der Grünen im Kreis Kusel, hatte ihren früheren Partei-Freund eher bei einer anderen Partei gesehen.

15 Monate ist es inzwischen her, dass der Landtagsabgeordnete Andreas Hartenfels aus Nanzdietschweiler seiner Partei, den Grünen, den Rücken kehrte. In der Folge war er fraktionsloses Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags. Das änderte sich am Montag, als er im Zuge einer Pressekonferenz verkündete, sich der neu gegründeten Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) anzuschließen.

„Das hat eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Christine Fauß, Vorsitzende des Kuseler Kreisverbands der Grünen, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dass sich Hartenfels früher oder später einer anderen Partei anschließen werde, habe Fauß bereits erwartet. Dass es letztlich BSW wurde, habe sie dann aber doch überrascht. „Klima, Umwelt, Diversität waren immer seine Schwerpunkte. Da hat er echte Kompetenzen mitgebracht“, schildert Fauß. Ob diese Themen auch beim BSW einen entsprechenden Stellenwert bekommen, könne man noch nicht einschätzen, sagt Fauß. Der Grund: Die junge Partei hat bisher kein Programm vorgestellt. Dennoch hegt die Kuseler Grünen-Chefin Zweifel: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der sein Leben grünen Werten gewidmet hat, dort Erfüllung findet.“

Corona als Scheidepunkt

Die Beziehung zwischen Hartenfels und den Grünen begann während der Corona-Pandemie zu bröckeln – unter anderem lehnte er die Impfung entschieden ab. „Frau Wagenknecht ist ja ebenfalls bekennende Impfgegnerin“, sagt Christine Fauß. Eigentlich hatte sie erwartet, dass es Hartenfels zur ebenfalls noch jungen Partei „Die Basis“, die aus der Querdenker-Bewegung hervorgegangen war, ziehen würde.

Hartenfels gelang es bei der Landtagswahl im März 2021, sein Mandat zu behalten und erneut ins Landesparlament einzuziehen. Das sorgt beim Kuseler Kreisverband rückblickend für Enttäuschung. „Wir haben ihn unterstützt. Jetzt wirkt es, als hätte er sein Mandat mit den Grünen erkämpft, um danach damit zu machen, was er will“, kritisiert Fauß.

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