Kreis Kusel Gute Chancen auf den ersten Dreier

Nanzdietschweiler. Der Start des SV Nanz-Dietschweiler in die Landesliga-Spielzeit erinnert an seine Premierensaison in der siebten Liga. Auch im Sommer 2009 startete der SVN mit drei Niederlagen, holte erst am vierten Spieltag den ersten Punkt und feierte eine Woche später mit dem 1:0 gegen den SV Mackenbach den ersten Landesligasieg der Vereinsgeschichte. Heuer könnte es schneller gehen mit dem ersten Dreier: Am Sonntag (15 Uhr) gastiert die Elf von Spielertrainer Frank Kiefer bei der TSG Kaiserslautern.

Der Verbandsliga-Absteiger aus der Barbarossastadt musste erneut einen harten Personalschnitt verkraften. Seit das Team vor zwei Jahren mit Rang drei in der Verbandsliga den größten Vereinserfolg gefeiert hatte, musste es die besten Akteure ziehen lassen. Nach dem erneuten Aderlass vor dieser Runde haben nicht wenige Experten die TSG als ersten Absteiger aus der Landesliga auf der Rechnung. Das neue Trainerduo Oliver Gies/Robert Ratkowski versucht zwar, die Mannschaft auf Liganiveau zu bringen, doch Gies hat bereits resümiert, „dass wir eine gute A-Klasse-Mannschaft haben, die aber in der Landesliga spielt“. Frank Kiefer glaubt, dass sein Kollege etwas untertreibt. „Ich habe die TSG vergangene Woche in Herschberg beobachtet, und obwohl sie dort mit 0:4 unterging, hat sie eine gute Leistung gezeigt“, sagt der SVN-Trainer. Nach dem frühen 0:1-Rückstand quittierte die TSG schnell eine rote Karte, wurde im zweiten Durchgang durch zwei gelb-rote Karten weiter dezimiert. „Auf der Außenbahn sind sie gut aufgestellt, da müssen wir höllisch aufpassen“, weiß der Coach, dass die Punkte für sein Team nicht abholbereit auf dem Silbertablett liegen. Mit einer Systemumstellung will Kiefer den Erfolg zurückholen. Wie bereits unmittelbar nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Hermersberg angedeutet, wird der SVN in Kaiserslautern mit zwei Spitzen beginnen. Urlauber Eduard Deschtschenja kehrt ins Team zurück, wird neben Raphael Phlipp stürmen. Auch Daniel Deschtschenja steht in der Starformation, soll das Abwehrzentrum verstärken. „Edu ist vorne sehr gefährlich, kann Bälle festmachen, und Daniel strahlt sehr viel Ruhe aus, hat seine Stärken im Aufbauspiel und ist sehr aggressiv in den Zweikämpfen“, lobt Kiefer das Brüderpaar, „das den Unterschied ausmacht“. Dass sie völlig fit sind, daran hegt der SVN-Coach keine Zweifel. Die Systemumstellung auf ein 4-4-2 birgt aber auch mehr Risiko für die Defensive, die nicht mehr so tief stehen soll wie bisher. „Wir werden versuchen mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen“, illustriert Kiefer in der Gewissheit, dass es mit dem Kombinationsspiel bislang noch nicht so recht klappte. Mit dem Selbstbewusstsein ist es beim SVN nicht zum besten bestellt. Mit vielen Einzelgesprächen will der Trainer die Köpfe seiner Spieler wieder nach oben bekommen. Für die Partie am Sonntag verspricht er Leidenschaft und Hingabe: „Wir wollen dort ein Feuerwerk abbrennen.“ Kiefer nimmt aber den Druck von seinen jungen Mitspielern: „Wir werden keinesfalls abwartend und zurückhaltend agieren. Selbst wenn wir verlieren, ist noch lange nichts entschieden.“ Auf Daniel Holzhauser, der gegen Hermersberg mit einer schmerzhaften Oberschenkelverletzung raus musste, hofft Kiefer: „Er hat sich einen Bluterguss zugezogen, den er bis Sonntag rauslaufen kann.“ Für die SVN-Neuzugänge Robert und John-Markus Maddaloni ist die Partie im Buchenloch Wiedersehen mit dem alten Klub, dem sie vor wenigen Wochen, wie so viele, den Rücken gekehrt haben. (meg)

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