Thallichtenberg Fachtagung zum Wirken der Wandermusikanten auf Burg Lichtenberg

Ein Alleinstellungsmerkmal des Pfälzer Musikantenland-Museums auf Burg Lichtenberg: die fast lebensgroßen Figuren des Salonorche
Ein Alleinstellungsmerkmal des Pfälzer Musikantenland-Museums auf Burg Lichtenberg: die fast lebensgroßen Figuren des Salonorchesters.

Die Wandermusikanten haben die Region geprägt. Geschichtsbegeisterte folgen ihrem Wirken bis heute. Im November widmet sich eine Fachtagung in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg dem Thema – ein Konzert inklusive.

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts gehörte die Rheinpfalz zum Königreich Bayern. Im Westen dieses Gebietes entwickelte sich vor dem Hintergrund der schwierigen finanziellen Lage und als Alternative zur Auswanderung in den 1830er Jahren das Wandermusikantentum. Die Pfälzer Musikanten waren weltweit aktiv und verdienten ihr Geld als Straßenmusiker oder als angestellte Künstler in Schiffs-, Zirkus- oder Kurkapellen. Dabei handelte es sich um ein Gewerbe, das die Region nachhaltig geprägt hat.

Die Fachtagung „Pfälzer Wandermusikanten. Aspekte zur Geschichte und gegenwärtige Rezeption“, die am 10. und 11. November in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg stattfindet, beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln – auch um Impulse für die weitere Beschäftigung mit dem Thema zu geben, heißt es in einer Mitteilung. An den zwei Tagen wird es Vorträge geben, eine Podiumsdiskussion und ein Konzert der Musikantenlandpreisträgerin Nicole Johänntgen. Organisiert wird die Veranstaltung vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) und dem Musikantenlandbüro auf Burg Lichtenberg im Zuge des Trafo-Projektes „Westpfälzer Musikantenland“.

Auftakt zu neuer Ausstellung in Zehntscheune

Beginn der Veranstaltung ist am Freitag, 10. November, um 10.30 Uhr. Geboten werden Vorträge zum Musikantendorf Jettenbach (Michael Cappel, 12 Uhr), zur Ausbildung und den Reisen der Pfälzer „Osterbuben“ (Jan Fickert, 14.15 Uhr), zum Lebensweg des Pfälzer Wandermusikanten Michel Gilcher aus Eßweiler (William Gilcher, 15 Uhr), zum Alltag der Wandermusikanten zuhause in der Pfalz (Barbara Schuttpelz, 16.15 Uhr) sowie zu den Preßnitzer Wandermusikantinnen (Elisabeth Fendl, 17 Uhr). Am Abend, um 19.30 Uhr, folgt das Konzert von Musikantenlandpreisträgerin Johänntgen mit ihrer Band „Root Area“.

Der zweite Tag der Tagung startet um 9.30 unter dem Motto „Walk an Talk“ („Laufen und unterhalten“) mit einem Rundgang durch die Ausstellung in der Zehntscheune. Ziel: die Rezeption der Wandermusikanten im In- und Ausland, in der Vergangenheit und heute. Diese Ausstellung wird laut Mitteilung im Zuge der Tagung eröffnet und ist bis Februar im ersten Obergeschoss der Zehntscheune zu sehen. Die Exponate reichen von Rezeptionen in der bildenden Kunst über historisch-zeitgenössische Satiren bis hin zu filmischen Auseinandersetzungen mit dem Wandermusikantenerbe in der Gegenwart.

Perspektiven Thema bei Podiumsgespräch

Im anschließenden Vortrag (ab 11 Uhr) stellt Herwig Buntz die Wandermusikanten der Familie Kappel aus Roßbach vor, ehe es um die Pfälzer Musikanten beim Zirkus (Rüdiger Becker, 11.45 Uhr) und die Pfälzer Wandermusikanten als Thema im Schulunterricht (Joachim Junker, 14 Uhr) geht.

Um 15 Uhr folgt ein Podiumsgespräch zum „Westpfälzer Musikantenland – Perspektiven für die Zukunft“ mit dem Kaiserslauterer Landrat Ralf Leßmeister, dem Kuseler Landrat Otto Rubly, Yvonne Globert vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Antonia Lahmé von der Kulturstiftung des Bundes und Philip Pongratz von der Wirtschaftsförderung Stadt und Kreis Kaiserslautern.

Info

Anmeldung zu den Vorträgen und zum Konzert bis Freitag, 3. November, unter 0631 3647303 oder per E-Mail an info@institut.bv-pfalz.de. Weitere Infos auf der Seite www.pfalzgeschichte.de.

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