Kreis Kusel Beide lechzen nach Erfolgserlebnis

Nanzdietschweiler. Abstiegskampf pur erwartet die Zuschauer am Sonntag (15 Uhr), wenn sich der Landesliga-Vorletzte, SC Idar-Oberstein II, und der Drittletzte, SV Nanz-Dietschweiler, im Idarer Haag-Stadion gegenüberstehen. Es geht um nicht weniger als die sportliche Existenz. Der SVN könnte sich im Erfolgsfall vorerst absetzen vom Gastgeber, der seinerseits mit einem Dreier die Gäste vom Glan in der Tabelle hinter sich lässt.

Nach dem zwölften Spieltag hat sich in der Fußball-Landesliga die Spreu vom Weizen getrennt. An der Spitze spielen der SV Rodenbach (26 Punkte) und der ASV Winnweiler (24) den direkten Verbandsliga-Aufsteiger wohl unter sich aus. Die Mannschaften zwischen Rang drei (Mackenbach/20) und zwölf (Baumholder/14) bilden das breite Mittelfeld, und am Ende kämpfen der SV Nanz-Dietschweiler (sechs), SC Idar-Oberstein II (vier) und die TSG Kaiserslautern (drei) um den Ligaverbleib. Der SC Idar-Oberstein II wartet seit dem 17. August (4:2 in Steinwenden) auf seinen zweiten Saisonerfolg. Selbst mit fünf Spielern aus dem Oberligakader verstärkt, gelang es dem Team Mitte Oktober nicht, bei Ligaschlusslicht TSG Kaiserslautern (1:1) einen Sieg einzufahren. Kaum besser geht es den Mannen um SVN-Spielertrainer Frank Kiefer, die zuletzt fünf Niederlagen in Folge einstecken mussten. Beide Teams lechzen geradezu nach einem Erfolgserlebnis. Und beide rechnen sich beim direkten Aufeinandertreffen das Ende ihrer Negativserie aus. Kiefer ist überzeugt, dass der SV Nanz-Dietschweiler nach 90 Minuten in der Edelsteinmetropole das bessere Ende für sich behalten wird: „Wir haben die Spielpause genutzt, die knapp 14 Tage gut trainiert und verstärkt im Kraftausdauerbereich gearbeitet, zudem stehen uns jetzt wieder mehr Alternativen zur Verfügung“, verweist er auch darauf, dass Daniel Holzhauser und Raphael Philipp nach ihren Muskelverletzungen das Mannschaftstraining aufgenommen haben. Seit zwei Wochen steht auch Innenverteidiger Benny Wenner wieder auf dem Trainingsplatz. Obwohl der zweikampfstarke Verteidiger lange ausfiel, wird er am Sonntag sein Saisondebüt feiern – und das gleich in der Startformation. Auch wenn seine Kraft kaum ausreichen wird für 90 Minuten Landesligafußball, vertraut der SVN-Coach dem personifizierten Stoppschild im Abwehrzentrum neben Daniel Deschtschenja. Das Spiel in Idar-Oberstein solle so etwas werden wie ein Neustart in die Saison, skizziert Kiefer, dafür sei Wenners Premiere das äußere Zeichen. Kiefer ist gleichwohl bewusst, dass er mit dessen Nominierung ein gewisses Risiko eingeht und dass der Ausgang der Kellerpartie die nähere Zukunft bestimmt: „Wenn wir verlieren, brennt in Nanzdietschweiler der Baum!“ Doch diese Gedanken schiebt er beiseite. „Natürlich wird es auch eine Frage der Nerven werden, aber wir müssen so selbstbewusst sein zu sagen, dass wir das im Griff haben.“ Ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse belegt, dass der SVN nicht selten nah dran war an einem Erfolgserlebnis, es aber am Ende auch immer wieder knapp nicht reichte. Beim 1:2 zuletzt in Mackenbach zeigte die Kiefer-Elf im ersten Durchgang eine starke Leistung, führte verdient mit 1:0 – doch im zweiten Durchgang nahm die Angst vor Fehlern Überhand. Dass der SVN Abstiegskampf kann, hat das Team seit dem Aufstieg mehrfach bewiesen. Allerdings gab es bislang noch keine vergleichbare Negativbilanz (nur zwei Siege in zwölf Spielen). Am Sonntag will das Team den Bock endlich umstoßen gegen eine junge, unerfahrene, körperlich nicht allzu robuste, dafür aber konditions- und laufstarke Idar-Obersteiner Mannschaft, der das Wasser genauso bis zum Hals steht wie dem SV Nanz-Dietschweiler. (meg)

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