Kreis Kusel Auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze

Blick nach vorn: Das ist seit Uwe Grubs Rückkehr ins Rothenfeld Maxime beim VfB Waldmohr. In dieser Szene schaltet Yannik Jung –
Blick nach vorn: Das ist seit Uwe Grubs Rückkehr ins Rothenfeld Maxime beim VfB Waldmohr. In dieser Szene schaltet Yannik Jung – hinten abgesichert von Nicolas Morbach – nach der Balleroberung auf Angriff um.

«WALDMOHR.» In Lauerstellung überwintern: Das wäre nicht schlecht – vielmehr so ganz nach dem Geschmack von Coach und Team. Der VfB Waldmohr rangiert zurzeit auf Platz fünf – und will zum Jahresausklang auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze bleiben. Voraussetzung: ein Sieg im morgigen vorletzten Spiel anno 2018. Zu Gast im Rothenfeld ist allerdings nicht gerade Laufkundschaft: Es reist an der Vierte FSV Krickenbach (Anstoß 14.30 Uhr).

Stolze elf Siege aus 16 Partien, dazu drei Remis: In der B-Klasse Kusel-Kaiserslautern Süd reicht dies aber nicht für einen Rang weit vorn. 36 Zähler genügen „nur“ für Platz fünf. Danach aber kommt lange nichts: Elf Punkte Vorsprung auf den direkten Verfolger haben die Rothenfelder nach dem ersten Rückrundenspiel schon angesammelt. Da scheint bereits vorzeitig klar: Meisterschaft und Relegationsplatz spielt ein Quintett unter sich aus. Und vier der fünf Teams, die sich vorne festgesetzt haben, treffen sich morgen zu direkten Duellen. Knaller am Spieltag Nummer 17 ist die Spitzenbegegnung zweier Lokalrivalen: Die Reservetruppe des Verbandsligisten SV Steinwenden empfängt die Zweit-Garnitur des Bezirksligisten SV Nanz-Dietschweiler. Und der Fünfte hat den Vierten zu Gast: Die Elf von Uwe Grub heißt die Mannschaft des FSV Krickenbach willkommen. Der momentane Tabellenführer aus Nanzdietschweiler sei schon eine klare Spur stärker als die unmittelbare Konkurrenz, meint Uwe Grub. Der Coach des VfB Waldmohr – im Sommer 2016 an seine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt – sieht die in der Liga allein noch ungeschlagenen Blauen nicht enteilt. Sein Blick aber geht eher in Richtung Relegationsrang. Da sei noch alles drin. Wobei: „Wenn wir am Sonntag nicht gewinnen sollten, verlieren wir fürs Erste schon ein bisschen den Anschluss“, gibt der einstige Waldmohrer Landesliga-Trainer zu bedenken. Grub hat den VfB in seinen besten Zeiten dieses Jahrtausends trainiert. Und ist zurückgekommen, als der Verein am Boden lag. Im tiefen Fall von der Landesliga in die B-Klasse gepurzelt, ließ Grub den Notruf aus dem Rothenfeld nicht ungehört verhallen. Nach drei Abstiegen in Folge galt es damals, noch Ärgeres zu verhindern. Das hat geklappt. Grub schaffte die Konsolidierung, schweißte die gestrauchelten Spieler zu einer neuen Einheit zusammen. Auf Platz vier im Endklassement folgte in der vergangenen Runde Rang drei. „Ist doch klar, dass man sich immer ein bisschen verbessern möchte“, sagt Grub mit scherzhaftem Unterton. Dabei meint er es durchaus ernst: Der Blick geht schon nach oben. Ein Duell mit dem „Vize“ der Nord-Staffel, das wär’s doch. Zwei Partien hat der VfB erst verloren – die eine in Nanzdietschweiler, die andere in Krickenbach. „Beide Niederlagen waren vermeidbar“, sagt Grub rückblickend. So gilt es denn, gegen Krickenbach was gutzumachen, oder? „Nicht, was die Leistung anbelangt“, schränkt der Trainer allerdings ein. „Die war durchaus okay.“ Nur das Resultat habe eben nicht gestimmt. Mit seinen Neuen hat Grub Glücksgriffe gelandet – was nicht sonderlich verwundert, hat er doch immerhin frühere Schützlinge an Land gezogen. Vor allem Patrick Buch hat sich rasch einen Namen gemacht, nicht nur seiner bis dato 13 Saisontreffer wegen. Der „Winter-Neuzugang“ aus Beeden soll denn auch morgen wieder seinen Teil beitragen. „Wir wissen, wie die Krickenbacher spielen. Die stehen nicht hinten drin, wie viele andere, die spielen mit“, zollt Grub dem Gegner vorab Lob. Das aber komme auch dem VfB entgegen. „Wir freuen uns auf dieses Spiel“, betont der aus Neunkirchen stammende frühere Klassespieler. „Wir fahren da hin, um zu gewinnen – und wenn nicht, geht unsere Welt nicht unter“, sieht Grubs Gegenüber Mike Englert der Partie locker entgegen. Der Ewig-Trainer beim FSV sieht den Druck des Müssens auf der Heimelf lasten. „Wir müssen gar nichts. Wir liegen im Soll, alles bestens“, sagt der einstige Top-Torhüter, der den SC Hauenstein auf dritthöchstem deutschen Liga-Niveau hielt, ehe ihn schon mit 30 das Verletzungspech endgültig ausbremste. Seit 2001 – mit Ausnahme eines kurzen Abstechers 2009 als Torwarttrainer in Hauenstein – ist der 49-Jährige bei seinem Heimatverein in der Verantwortung. Am Donnerstagabend hat der Statistik-Fan im Gespräch mit der RHEINPFALZ darauf verwiesen, dass er soeben die 1500. Trainingseinheit beim FSV geleitet hat. Trotz einiger erkältungs- und dienstlich bedingter Abmeldungen kann Englert zum Jubiläum 19 Leute toben lassen. Von dieser Trainingsbeteiligung kann der VfB Waldmohr nur träumen.

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