Kreis Kusel An die ersten 30 Minuten anknüpfen

Nanzdietschweiler. Den Saisonstart hat Fußball-Landesligist SV Nanz-Dietschweiler in den Sand gesetzt. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den ASV Winnweiler setzte es am Mittwochabend beim Bezirksligisten FV Olympia Ramstein eine 1:4-Niederlage im Verbandspokal (wir berichteten). Dass die Mannschaft von Spielertrainer Frank Kiefer morgen, Sonntag (16 Uhr), daher nicht gerade mit breiter Brust zum zweiten Meisterschaftsspiel beim SV Rodenbach aufkreuzen wird, ist abzusehen.

In Ramstein quittierte der SVN drei Gegentreffer in den letzten neun Minuten. Anzeichen von konditioneller Schwäche? Kiefer glaubt, dass seine Elf gegen Ende „schon ziemlich platt“ gewesen war. Als Ursache führt er die vier Spiele zum Ende der Vorbereitungszeit an, die in dieser Häufigkeit nicht geplant waren. Da fand beispielsweise das erste Pokalspiel beim VfB Reichenbach (4:3) eine Woche früher statt, als Kiefer ursprünglich geplant hatte, und auch das nachfolgende Testspiel beim Sportfest in Breitenbach war termintechnisch nicht eben günstig. Dennoch war der SVN-Trainer vom Auftritt seiner Mannschaft in Ramstein geradezu begeistert – wenn auch nur von den ersten 30 Minuten. „Das war perfekt. Wir haben den Gegner regelrecht an die Wand gespielt, aggressiv verteidigt und verdient 1:0 geführt.“ Einziges Manko: „Wir haben es versäumt, die Führung weiter auszubauen.“ Und dann gab es einen Bruch im Spiel. „Die letzten 15 Minuten haben wir nicht mehr wie eine Landesliga-, sondern wie eine A-Klasse-Mannschaft gespielt“, hadert Kiefer mit den taktischen Unzulänglichkeiten, die sich plötzlich in das Spiel seiner Elf einschlichen. Folgerichtig kam Ramstein noch vor dem Seitenwechsel zum 1:1-Ausgleich. Für den Bruch im Spiel waren maßgeblich die Mittelfeldspieler der „Blauen“ verantwortlich, die nach Kiefers Meinung viel zu offensiv agierten, kaum noch den Rückwärtsgang einlegten und dadurch ein viel zu großes Loch zwischen Angriff und Abwehr entstehen ließen. „In dieser Phase fehlte uns ein erfahrener Spieler, der auch mal verbal dazwischen haut und die Jungs wieder in die Spur bringt“, weiß Kiefer um das größte Manko seiner sehr jungen Mannschaft. Da er in seinem Kader einen solchen Akteur vergeblich sucht, muss er ihn entwickeln. „Das kann man lernen“, glaubt er und hat auch schon einen Spieler im Auge, der in die Rolle des Anführers wachsen kann: Sebastian Schöer. Kurzfristig klappt das zwar nicht und benötigt Zeit. Die fordert Kiefer auch für seine Mannschaft ein. „Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren und dürfen nicht die Nerven verlieren“, fordert er alle im Umfeld des Vereins auf, sich in Geduld zu üben. Von den technischen und spielerischen Anlagen seiner Elf ist der neue Übungsleiter überzeugt. „Wir können in der Landesliga mithalten, was uns derzeit noch fehlt, ist, uns 90 Minuten voll auf unsere Aufgaben zu konzentrieren.“ In Ramstein funktionierte es nur eine halbe Stunde lang. Die Aufgabe morgen beim SV Rodenbach, dem erklärten Topfavoriten auf den Landesliga-Titel, geht Kiefer recht entspannt an. „Wir haben dort nichts zu verlieren. In Ramstein gab es zwar einen Dämpfer, aber ich weiß, welche Fehler wir dort gemacht haben, und werden weiter daran arbeiten, diese abzustellen. Wichtig wird sein, dass die Mannschaft ohne Druck agieren kann, insbesondere die jungen Spieler müssen wissen, dass sie weiterhin auch Fehler machen dürfen“, so seine Botschaft an das Team. Probleme bereitet dem SVN-Trainer die Besetzung der beiden Innenverteidigerpositionen. Daniel und Eduard Deschtschenja befinden sich noch in Urlaub, die Aushilfen Daniel und Simon Holzhauser sind keine gelernten Innenverteidiger. Und auch Benny Wenner fehlte zuletzt angeschlagen. „Kurzfristig habe ich auf dieser Position noch keine Lösung“, rätselt Frank Kiefer noch um die Besetzung dieses neuralgischen Mannschaftsteils. (meg)

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