Kreis Kusel 0:0-Hinspielergebnis im Hinterkopf

THALLICHTENBERG. Auf dem Papier steht eine Partie des Spitzenreiters gegen den „nur“ Fünfplatzierten. Allerdings ist es ein echtes Spitzenspiel, das da heute Abend (Anstoß 19 Uhr) auf dem Hartplatz im Burgstadion steigt. Dass die Gastgeber der TSG Burglichtenberg im Spätherbst auf dem Platz an der Sonne der B-Klasse Nord rangieren, überrascht keinen. Die SG Erdesbach-Dennweiler-Oberalben ist auf Platz fünf zurzeit noch unter Wert notiert.

So langsam aber nimmt der „Edo“-Express Fahrt auf. Vor zwei Wochen hat die Truppe den bis dato oft auftrumpfenden VfB Reichenbach II filetiert. 11:0 siegten die Vereinigten aus Erdesbach, Dennweiler und Oberalben bei der noch immer drei Zähler besser gestellten Bezirksliga-Reserve. „Die Reichenbacher mussten bluten für all das, was vorher schief gegangen ist“, blickt SG-Spielleiter Rüdiger Latterner auf den denkwürdigen Abschuss zurück, der seiner Einschätzung nach sogar noch höher hätte ausfallen können. Latterner lässt sich bei diesen Worten allerdings nicht von Schadenfreude darüber leiten, dass die „Edo“-Elf einen Gegner deklassiert hat. Vielmehr hat es ihn „gefreut für die Jungs, dass sie sich den Frust von der Seele schießen konnten“. Zu oft schon in der ersten Halbserie habe das Team gut gespielt, sei allerdings nicht dafür belohnt worden. „Da ist es klar, dass die Stimmung kippt, die Spieler die Köpfe hängen lassen.“ Mit jetzt zwei Siegen ist wenigstens der Start in die Rückrunde nach Maß verlaufen. Dem Kantersieg ließ „Edo“ am vergangenen Sonntag einen „Dreier“ gegen den SV Lauterecken (3:1) folgen. Der geriet zwar weniger glanzvoll wie die Reichenbach-Gala, war aber immerhin ein Erfolgserlebnis für die Nachwuchs-Riege, die gegen die Lautertaler vorspielen durfte. Latterner lässt keinen Zweifel daran, dass heute Abend eine andere Formation auflaufen wird. Die verletzten oder angeschlagenen Marco Bräutigam, Jens Lang, Pascal Müller und Nils Jung werden dabei zwar ebenso fehlen wie Spielertrainer Tobias Schumacher, der wegen beruflicher Überlastung eine Auszeit bis zur nahen Winterpause genommen hat. Doch gibt der Kader genug her, um die Ausfälle zu kompensieren und in Thallichtenberg bestehen zu können. „Wir wollen dort gewinnen. Wir fahren jedenfalls nicht hin, um ganz oder halb leer auszugehen“, lautet Latterners klare Ansage an einen Gegner, der – wie der Spielleiter hofft – womöglich noch etwas an der Niederlage in Ulmet zu knabbern hat. Beim 1:3 im Glantal hatte sich der Spitzenreiter die erst zweite Saisonniederlage eingehandelt. „Verdient verloren. Die Ulmeter waren klar besser“, hakt TSG-Coach Sebastian Strauß die Vorstellung beim Tabellendritten ab. „Wir haben nach einer halben Stunde komplett den Faden verloren gegen eine hervorragend kämpfende Mannschaft“, sagt Strauß. Das sei halt mal passiert, die erst zweite echt schwache Vorstellung dieser Saison sei der Mannschaft auch mal nachzusehen. „Wir werden unsere Lehren daraus ziehen“, sagt Strauß. Das „Kollektiv-Versagen“ – von dem sich der Trainer selbst nicht ausnimmt – habe auch sein Gutes. „Das führt uns klar vor Augen, dass wir noch schwer an uns arbeiten müssen.“ Vor allem müssten die jungen Spieler die Erkenntnis mitnehmen, dass es nicht von selbst läuft – „nach dem Motto: Irgendwie werden wir sowieso wieder gewinnen“. Erst recht mit einem starken Gegner vor sich, werde das Team heute Abend hundertprozentig eine andere Einstellung auf den Platz bringen, verspricht Strauß. „Ich kann aber nicht versprechen, dass das auch für einen Sieg reichen wird“, sagt der Stürmer, der eine ganz schwere Aufgabe erwartet. Im Hinspiel hatten sich die Nachbarn 0:0 getrennt: „Da haben wir gesehen, wie schwer es ist, gegen diese Mannschaft zum Torerfolg zu kommen, und wir haben gemerkt, wie schwer es ist, die Null zu verteidigen“, erwartet der Coach des Titelaspiranten heute eine ähnlich enge Nummer. Personell haben Strauß und sein Co-Trainer Philip Steuer zuletzt aus dem Vollen schöpfen können. „Da fällt mal der eine, mal der andere aus. Aber das macht gar nichts. Es gibt jedenfalls keine Ausreden“, spricht Strauß Klartext. Gespielt wird auf dem Hartplatz, der Rasen im Burgstadion ist zurzeit nicht bespielbar. Vorgezogen worden ist die Partie übrigens wegen des Weihnachtsmarkts auf Burg Lichtenberg, bei der am Wochenende die TSG-Kräfte mit anpacken müssen. (cha)

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