Kusel Wasgau-Markt in Industriestraße steht auf der Kippe

Dunkle Wolken über dem Wasgau-Markt Industriestraße.
Dunkle Wolken über dem Wasgau-Markt Industriestraße.

Schließt der Wasgau-Markt in der Kuseler Industriestraße Ende des Jahres? Das steht momentan noch in den Sternen. Schier unglaublich ist der Grund für das drohende Aus des beliebten, gut frequentierten Einkaufsmarktes: Der Besitzer, die Erbengemeinschaft VKE, ist nicht zu erreichen. Auch für Wasgau und DIE RHEINPFALZ nicht.

Das Gelände im Industriegebiet gehört zu den Grundstücken der Vereinigten Kuseler Eisenwarenhandlungen (VKE). Diese hatten 1973 ein großes Gebäude errichtet, das etliche Jahre als Verkaufshalle, später nur noch als überdachte Lagerfläche diente. Seit 1974 ist Wasgau Mieter des Supermarkts – zunächst unter dem Namen Interkauf, der sich bei vielen Kuselern eingebürgert hat. Mittlerweile ist das Gebäude sichtlich in die Jahre gekommen. Trotzdem läuft der Betrieb gut. Marktleiter Stefan Hennchen sagte auf Anfrage der RHEINPFALZ, man sei bestrebt, weiterzumachen. Ob dies gelingt, ist allerdings fraglich. Isolde Woll von der Wasgau-Marketingleitung in Pirmasens erläutert, der Mietvertrag laufe zum 31. Dezember 2017 aus. Man habe versucht, mit der VKE-Erbengemeinschaft in Kontakt zu treten – dies sei nicht gelungen. Fritz Hoffmann, der in München als Immobilienverwalter tätig ist und nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters die Kuseler Familiendynastie vertritt, habe verneint, der richtige Ansprechpartner zu sein. Es scheine einige Erben zu geben – „das ist kurios und schwierig“, sagte Woll. Und so hängt Wasgau in der Luft – betroffen sind davon auch die 55 Beschäftigten des Marktes in der Industriestraße. Ein anderer Teil des umfangreichen Immobilienbesitzes der bis in die 80er Jahre sehr erfolgreichen Kuseler Händlerfamilie, der Komplex in der Bahnhofstraße, der die „Halle der Gelegenheiten“, Jeans-Point und angrenzende Parkplätze umfasst hatte, ist vor nicht allzu langer Zeit unter den Hammer gekommen (wir berichteten). Im Januar dieses Jahres hatte die Stadt bei einem dritten Zwangsversteigerungstermin den Zuschlag bekommen. Preis: 151.000 Euro. Der Versuch, Hoffmann-Immobilien in München zu erreichen, schlug fehl: Es meldete sich stets nur der Anrufbeantworter, der erbetene Rückruf erfolgte nicht.

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