Kusel Sehr ruhig und idyllisch

Der Sulzbach zwischen Lauter und Odenbach ist ein bescheidenes Gewässer. In dem Tal, das er gebildet hat, gibt es keine besonderen Sehenswürdigkeiten, aber einen sehr ruhigen und idyllischen Wanderweg.

Die Quelle des Sulzbachs ist gut erkennbar. Wenn man von Wolfstein nach Hefersweiler fährt, quert man kurz hinter der Abzweigung nach Relsberg die Gemarkung „Neckwiese“. Dort ist wenige Meter rechts von der Straße eine sumpfige Stelle in der Wiese mit Pfählen und Draht eingezäunt, um weidendes Vieh abzuhalten. Der Bach, der hier entspringt, ist anfangs kaum zu sehen. Er verläuft wenig spektakulär in einem flachen Tal, dessen Flanken von Wiesen, Äckern und kleinen Wäldchen bedeckt sind. Am Bach selbst führt anfangs kein Weg entlang. Um dem Tal zu folgen, bietet sich die Nebenstraße nach Einöllen an, die in der Nähe der Quelle beginnt. Bei Einöllen, das in sicherer Entfernung vom Wasser entstanden ist, hat sich der Bach tiefer eingeschnitten und bildet jetzt ein deutlich erkennbares Tal. Kurz hinter dem Ort trifft man auf der Straße nach Hohenöllen den neu angelegten Veldenz-Wanderweg, der Heinzenhausen mit Reipoltskirchen verbindet und sich für einen Abstecher zum Sulzbach anbietet. Der Weg verläuft erst zwischen den Feldern und macht dann im Wald einige Serpentinen hinunter ins Tal. Für den Übergang über den Bach sind größere Steine aufgeschüttet, zwischen denen das wenige Wasser hindurchläuft. Einen Weg am Bach nach Hohenöllen gibt es auch hier leider nicht. Deshalb muss man entweder zurück auf die Straße gehen, wird aber dann mit einem weiten Blick auf die Landschaft belohnt. Oder man folgt dem Veldenz-Wanderweg bis zum Hobstätter Hof, wo man einen Weg zur Straße zwischen Hohenöllen und Reipoltskirchen nehmen kann. Wer ein längeres Stück im Tal wandern will, fängt am besten an dieser Straße an. Wenn man von Hohenöllen kommt, beginnt kurz vor der Brücke über den Bach auf der linken Seite ein Wanderweg nach Reipoltskirchen. Wo dieser Weg den Wald erreicht, zweigt links der „Grubenweg“ nach Sulzhof ab. Er ist nicht markiert, aber nicht zu verfehlen. Denn die Hangseite ist über weite Strecken durch Stützmauern aus Sandsteinquadern befestigt. Seinen Namen verdankt er dem Vorkommen von Kohle und Kalk, die hier noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgebaut wurden. Nach einigen hundert Metern geht der Weg bergauf und ein Stück durch den Wald, bevor er wieder ins Tal zurückkehrt. Kurz vor dem Sulzhof, den man nach etwa eineinhalb Kilometern erreicht, stehen die Reste einer Brücke. Hier liefen die Gleise zu einem großen Steinbruch. Der Abraum wurde ins Tal gekippt und bildet einen Damm von mehreren Metern Höhe. Hier wäre eine Informationstafel hilfreich. Auf dem Sulzhof, der zu Hohenöllen gehört, wohnen etwa 60 Personen und genießen die Ruhe und die Natur des Tales. Der Sulzbach durchquert die kleine Siedlung, nur bei extremer Witterung führt er Hochwasser, das die unbebauten Grundstücke an seinem Ufer überflutet und sich an der Brücke staut. Hier wäre der ideale Platz für eine Einkehr, aber die Gaststätte „Schlimbach“ gibt es nicht mehr. Weiter geht es auf der wenig befahrenen Straße, die von Hohenöllen kommt. Hinter Sulzhof ist das Tal anfangs breiter und bietet Platz für Äcker und größere Wiesen. Nach etwa einem Kilometer stößt man auf die Straße zwischen Lauterecken und Cronenberg, das auf der rechten Seite hoch über dem Tal liegt. Wenige Meter westlich der Brücke beginnt die letzte Etappe auf einem breiten Weg, der bis zum Ende des Tals führt. Bei der Gemarkung „Beutelwiese“ trifft man erneut auf den Veldenz-Wanderweg, der hier zwischen Reipoltskirchen nach Lauterecken verläuft. Die letzten Kilometer sind vielleicht der schönste Teil des Weges. Das Tal wird wieder enger. Der Bach bildet ein dunkles Band, das Wasser fließt murmelnd über Steine und Wurzeln der Erlen. Die Höhen auf beiden Seiten überragen ihn um mehr als hundert Meter. Die Hänge sind vor allem mit Buchen bewaldet, die im Frühjahr frisches Grün zeigen, gelegentlich unterbrochen von dem dunklen Schwarzgrün der Fichten. Am Ende des Tales durchquert der Bach die Anlagen des Sportvereins Medard. Dann verzweigt er sich in einem Wäldchen aus Erlen, bevor er den Glan erreicht und an der Anlegestelle für die Kanus mündet. Der Bach ist auf seinem gesamten Lauf selten breiter als einen Meter und nicht sehr tief. Aber auf einer Länge von knapp zehn Kilometern hat er ein Gefälle von 200 Metern. Wie „steter Tropfen den Stein höhlt“, so hat auch der kleine Bach in einem langen Zeitraum ein eindrucksvolles Tal geschaffen.

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