Kusel Saarländer dürfen viel weniger Kreuzchen machen

Ein Posten – vier Bewerber: Mit einiger Spannung wird erwartet, wer künftig den Sessel des Oberbürgermeisters der Stadt Homburg einnehmen wird. Vier Bewerber treten an, um Karlheinz Schöner (CDU) zu beerben. Zur Urne schreiten die Homburger am morgigen Sonntag. An der Saar ist ebenfalls zeitgleich mit der Europawahl die Kommunalwahl angesetzt.

Die Bürger der Universitätsstadt haben noch eine weitere wichtige Entscheidung zu treffen, gemeinsam mit den Bewohnern des Umlands: Sie bestimmen morgen auch darüber, wer künftig Chef der Verwaltung des Saarpfalz-Kreises sein wird. Neben dem Homburger Oberbürgermeister wird auch ein neuer Landrat für den Saarpfalz-Kreis gesucht. Dabei fällt morgen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits eine Entscheidung, stehen doch nur zwei Kandidaten zur Wahl. Der Christdemokrat Peter Nagel aus Gersheim sowie der Sozialdemokrat Theophil Gallo (Bexbach) liefern sich das Rennen. Jene beiden wollen die Nachfolge von Clemens Lindemann (SPD) als Chef im Landratsamt am Homburger Forum antreten. Lindemann, seit 30 Jahren im Amt und damit einer der dienstältesten Landräte in ganz Deutschland, wird noch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in den Ruhestand wechseln. Einige Türen weiter im selben Gebäudekomplex wird der Sessel von Karlheinz Schöner frei. Um das Amt des Noch-Oberbürgermeisters, der der CDU angehört, kämpfen seit Wochen gleich vier Bewerber: Für die CDU wirft Hans-Peter Fuchs den Hut in den Ring. Ihm stemmt sich als aussichtsreicher Bewerber der Sozialdemokrat Rüdiger Schneidewind entgegen, der bislang schon als Hauptamtlicher Beigeordneter dem Stadtvorstand angehört. Als Kandidatin der Linken tritt die Landtagsabgeordnete Barbara Spaniol an. Vierter im Bunde ist schließlich Marc Piazolo, der als Einzelbewerber antritt. Neben den Direktwahlen stehen morgen im Saarland ebenfalls die Wahlen zu neuen Stadt- und Ortsparlamenten an. Dabei sind die Wahlberechtigten im Nachbar-Bundesland in aller Regel schneller wieder aus der Wahlkabine zurück als die Pfälzer, auch wenn beide noch so sorgfältig vorgehen. Der Grund ist einfach. Das Panaschieren und Kumulieren – also das Verteilen und Anhäufen von Stimmen auf mehrere Bewerber auch über Parteigrenzen hinweg – sieht das Kommunalwahlgesetz an der Saar nicht vor. Die Wähler kreuzen also nur eine der Listen an, die sie auf den Wahlzetteln vorfinden. Die Kandidaten rücken dann gemäß der von ihren Parteien vorab bestimmten Reihenfolge in die jeweiligen Parlamente. Und die neu zusammengesetzten Gremien wiederum bestimmen dann die ehrenamtlichen Ortsoberhäupter. Neben Stadt- und Ortsbürgermeistern sowie Ortsvorstehern werden in der Pfalz auch eine Reihe von hauptamtlichen Verwaltungs-Chefs morgen neu bestimmt. Im Landkreis Kaiserslautern betrifft dies die Verbandsgemeinden Otterbach und Otterberg, die zu einer gemeinsamen neuen VG fusionieren werden. Um den Chefsessel in Otterbach-Otterberg haben sich Ursula Dirk (CDU) und Harald Westrich (SPD) beworben. Mehr gefragt als vielerorts im Landkreis Kaiserslautern sind die Wähler morgen auch in den beiden Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn und Hochspeyer. Auch diese sollen künftig eine Verwaltungseinheit bilden. Daher muss auch dort ein neuer hauptamtlicher Bürgermeister gewählt werden. In Enkenbach-Alsenborn/Hochspeyer bewerben sich der Sozialdemokrat Andreas Alter, Christdemokrat Jürgen Wenzel und die parteilose Kandidatin Adelheid Zierke um den noch nicht bestehenden Verwaltungsleiter-Posten. Auch die Bürger der künftig vereinten Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben im Landkreis Südwestpfalz entscheiden morgen darüber, wer künftig das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde inne hat. Es stellen sich zur Wahl: Die amtierenden Bürgermeister Thomas Peifer (CDU, Thaleischweiler-Fröschen) und der Wallhalber Berthold Martin (FWG) sowie Heino Schuck (SPD) und Markus Lelle (Einzelbewerber) stehen auf den Wahlzetteln. Bei allen Personenwahlen gilt: Bürgermeister wird, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhält. Gelingt das keinem Kandidaten, entscheidet eine Stichwahl zwischen den beiden am besten platzierten Kandidaten. Diese Stichwahl würde – das gilt für Rheinland-Pfalz wie auch für das Saarland – am Pfingstsonntag, 8. Juni, erfolgen. (cha)

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