Kusel Rätselraten um die Zukunft der Tankstelle

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Nach der Schließung des Autohauses Kurz in Kusel Ende August ist die Zukunft der Aral-Tankstelle nebenan noch unklar. Der Aral-Konzern in Bochum bestätigte auf Anfrage der RHEINPFALZ die Schließung „aus wirtschaftlichen Gründen“ zum 31. Dezember. Unterdessen zeigten andere Tankstellenbetreiber aus der Region Interesse an dem Gelände.

Derzeit ist das Ohmbacher Unternehmen Kurz schon mit dem Abbau der ehemaligen Werkstatthalle befasst. Wie berichtet, soll diese in Ohmbach nach dem Auslaufen der Pachtverträge mit Aral wiederaufgebaut werden, um den Heimatstandort künftig zu stärken. Der Durchgang zwischen Tankstelle und Werkstatt ist bereits geschlossen. Spekulationen, wonach die Tankstelle schon vor Jahresende dicht gemacht werden könnte, bestätigte Aral hingegen nicht. Allerdings räumte ein Sprecher auf Anfrage der RHEINPFALZ ein, dass der Konzern „in aller Regel zum Rückbau des Tankstellengeländes verpflichtet“ sei. Ob das Grundstück nun tatsächlich in seinen Ursprungszustand zurückversetzt wird – bei einem Rückzug bis 31. Dezember müsste dies wohl schon ab Ende Oktober/Anfang November geschehen –, hänge von Verhandlungen der Grundstückseigentümer mit möglichen Nachfolgern ab. Interesse bekundet hat unter anderen Sascha Spindler. Der Prokurist bei der Jochen Laub GmbH in Kusel betreibt bereits in Baumholder und Idar-Oberstein zwei Tankstellen und würde die Kuseler Aral unter gleicher Flagge gerne fortführen. Über mögliche Verhandlungen mit den beiden Grundstückseigentümern wurde bisher nichts bekannt. „Es hängt an den Eigentümern des Grundstücks“, verdeutlicht Volker Arning, Betreiber der Jet-Tankstelle gegenüber, die aktuelle Lage. Bei einem entsprechenden Angebot „wäre Verhandlungsbasis vorhanden“, zeigt er sich diplomatisch. Allerdings räumt er ein, Verhandlungen mit Grundstückseigentümern liefen grundsätzlich über die Jet-Zentrale in Hamburg. Arning: „Ich beteilige mich nicht an Spekulationen.“ Die Zentrale ließ auf Anfrage der RHEINPFALZ lediglich mitteilen, dass die Entwicklung des regionalen Wettbewerbsumfelds beobachtet werde. Zu Einzelheiten will sich Jet nicht äußern. Auf seiner Webseite lockt das Unternehmen mit 1000 Euro Prämie für die Vermittlung eines Grundstücks, auf dem das Unternehmen eine Tankstelle eröffnen kann. Dass die Pachtverträge bei Aral auslaufen, darüber habe er den Konzern schon informiert, sagt Arning. „Wenn die Aral schließt, müssen wir allein aus logistischen Gründen vorbereitet sein“, schildert er einen möglichen stärkeren Andrang vis-à-vis. Die Tankstelle betreibt der 52-Jährige schon seit 1987, eine weitere große hat er zurzeit auch in Homburg. „Wenn sich die Frage für Kusel stellt, brauche ich keine zehn Minuten für eine Entscheidung“, signalisiert er Interesse. Denn der aus Ramstein stammende Kaufmann fühlt sich mit dem Landkreis verbunden. „Kusel ist eine aufstrebende Stadt und hat eine adäquate Tankstelle verdient.“ Die Jet-Tankstelle gegenüber wollte Arning, der vor einigen Jahren in der Bahnhofstraße für kurze Zeit auch einen Lebensmittelmarkt betrieben hatte, schon länger vergrößern. Doch habe er keine Fläche zur Verfügung. „Seit ich bei Jet bin, kenne ich nur Expansion“, weiß Arning. Falls der Konzern einsteige, geht er von der Errichtung eines modernen Betriebes aus: „Von den Fundamenten bis zur Dachspitze – vom Altem würde nichts mehr übrig bleiben.“ (suca)

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