Kusel Mehr Gefäßerkrankungen

Kusel. „Gesunde Gefäße“ – so lautet das Thema der ersten RHEINPFALZ-Sprechstunde 2015 am Mittwoch, 4. Februar, 11 bis 12.30 Uhr. Gesprächspartner sind vom Westpfalz-Klinikum Wolfgang Fischer, Chefarzt der Klinik für Allgemeine und Gefäßchirurgie, und Peter von Flotow, Leitender Arzt der Abteilung für Angiologie.

„Dass die Leute immer älter werden, merken wir. Es kommen immer mehr Leute mit Gefäßproblemen zu uns“, schildert Fischer. Der früher typische Patient, ein schwerer Raucher, werde weniger, dafür würden andere Risikofaktoren wie Übergewicht und Diabetes ständig zunehmen. Deswegen versuchen die Ärzte, ein Bewusstsein dafür zu schaffen: Man sollte auch nach seinen Gefäßen schauen lassen. Hilfreich ist es, Risikofaktoren auszuschalten. Etwa Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte, die eingestellt werden können. Mit Angeboten wie Raucherentwöhnung oder einer Gefäßsportgruppe geht das Klinikum in Kusel auch aktiv die Probleme an. Wenn aber bereits Probleme mit den Gefäßen da sind, muss heute nicht mehr so viel operiert werden wie früher. Fischer erläutert, dass Verengungen oder Verschlüsse an Schlagadern meist mit Kathetern behandelt werden. Zwar sei nicht alles damit möglich, aber die Kathetertechniken würden immer mehr verfeinert. Häufig sei keine große Operation mehr nötig – auch nicht im Bauch- oder Brustraum. Wer an Gefäßprobleme denkt, denkt zuerst an die Beine. Doch betroffen sind auch die Herzkranzgefäße und die Halsschlagader – und die versorgt immerhin das Gehirn. Hier machen sich Gefäßverengungen viel dramatischer bemerkbar. Was kann der Einzelne tun, damit es nicht dazu kommt? Bewegung ist – wieder einmal – wichtig, zum Beispiel um in den Beinen die Bildung von sogenannten Umgebungskreisläufen zu trainieren, wenn es zu Verengungen in den Adern gekommen ist. „Wenn es bereits offene Stellen oder Wunden gibt, muss unbedingt behandelt werden“, warnt Fischer. Wegen Gefäßproblemen in das Westpfalz-Klinikum nach Kusel kommen deutlich mehr Patienten in sehr hohem Alter, hat Fischer beobachtet. Und sind dort gut aufgehoben. Denn die Gefäßchirurgie und die Angiologie sind Teil des zertifizierten Gefäßzentrums, das zusammen mit dem Klinikum in Kaiserslautern gebildet wurde: „Davon gibt es nicht viele in Deutschland.“ (ba)

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