Kusel Lauterecken/Wolfstein: Breitbandausbau so schnell wie möglich

Der Jugendtreff Lauterecken wird dem Neubau einer Mensa für die Grundschule weichen. Die Verbandsgemeinde wartet noch auf grünes
Der Jugendtreff Lauterecken wird dem Neubau einer Mensa für die Grundschule weichen. Die Verbandsgemeinde wartet noch auf grünes Licht von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, um die Ausschreibungen auf den Weg bringen zu können.

Klimaschutz, Mensabau, Fassadenrenovierung sind nur einige Projekte, die im Laufe dieses Jahres in der Verbandsgemeinde vorangetrieben werden sollen.

Als „größere Geschichte“ bezeichnet der Erste Beigeordnete Andreas Müller, der seit zwei Jahren die Verbandsgemeinde für den erkrankten und kürzlich verstorbenen Bürgermeister Egbert Jung führt, die bevorstehende Fassadensanierung des Lauterecker Verwaltungsgebäudes. Die Verkleidung des Betongebäudes ist in die Jahre gekommen, bietet keine ausreichende Wärmedämmung und enthält Asbest. Außerdem hat sich dort der Siebenschläfer eingenistet. Der Nager empfindet das Leben hinter der Fassade offensichtlich so angenehm, dass er im Laufe der Jahre zu einem ständigen Bewohner geworden ist. Dieser Umstand erschwert die Sanierung nicht unerheblich, da die unter Artenschutz stehenden Bilche samt ihrer Familien „umgesiedelt“ werden müssten, wie Müller sich ausdrückt. Für die Renovierung der Fassade samt Entsorgung des gesundheitsschädlichen Asbestmaterials rechnet Müller mit Kosten von etwa 300.000 Euro. Eine Stange Geld verschlingen wird auch der Neubau einer Mensa für die Grundschule in Lauterecken. Der Beschluss dafür wurde im vergangenen Jahr vom Verbandsgemeinderat gefasst. 1,2 Millionen Euro soll das kosten, allerdings steht eine Förderung von 70 Prozent im Raum. „Wir hoffen auf grünes Licht von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, damit wir die Ausschreibung auf den Weg bringen können“, sagt Müller. Wie berichtet, wird für den Neubau der Mensa das Gebäude des Jugendtreffs abgerissen. Die Arbeit der Einrichtung könne aber an anderer Stelle fortgesetzt werden. Als Alternative bieten sich laut Müller die Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde in der Bahnhofstraße an oder auch städtische Gebäude. Die Investitionen ins Feuerwesen werden fortgesetzt. Man wolle den 599 ehrenamtlichen Kräften damit auch zeigen, dass „sie einem wichtig sind“, formuliert Müller. Relsberg wird ein neues Feuerwehrgerätehaus erhalten, 400.000 Euro werden in die Erweiterung und Modernisierung des Gebäudes der Stützpunktwehr in Lauterecken fließen. Dabei geht es auch um den Bereich für die Jugendfeuerwehr, in der sich einige weibliche Mitglieder befinden, für die eigene Sanitärräume geschaffen werden müssen. Beschafft wird auch ein neues Fahrzeug. Optimiert werden soll das Bürgerbüro in Lauterecken. Aus Gründen der Diskretion und des Datenschutzes soll der Aufenthaltsbereich von den jeweiligen Arbeitsplätzen getrennt und auch vergrößert werden. Ihr Augenmerk will die Verwaltung ebenso auf den Klimaschutz richten. Im Bereich der Elektromobilität soll sich etwas tun. Es sei beabsichtigt, ein Elektro-Dienstauto anzuschaffen und Ladestationen zu installieren, kündigt Müller an. Mit den Energieversorgern sei man im Gespräch. Eine Mitarbeiterin, die aus dem Mutterschutz zurückkehrt, soll das komplette Bezuschussungsangebot für Klimaschutzmaßnahmen sondieren und strukturieren. Auf dem Markt gebe es eine unüberschaubare Anzahl von Förderprogrammen, die systematisch durchforstet und erfasst werden müssten. „Wir müssen da eine Struktur reinbringen“, sagt Müller, damit die Chancen überhaupt erst einmal erkennbar würden, um sie dann zu nutzen. Verstärkt werden soll die Vermarktung von Bauplätzen, die es in der Verbandsgemeinde gibt. Damit soll sich ein Mitarbeiter vorrangig beschäftigen. Voraussetzung für die Vermarktung sei allerdings eine flächendeckende Breitbandversorgung. Dadurch sei eine bessere Darstellung der Region möglich, die im besten Fall eine Abwanderung von Einwohnern verhindert. Vor diesem Hintergrund werde er die Gespräche mit dem Landrat zum Breitbandausbau fortsetzen und darauf drängen, dass dieser auch „so schnell wie möglich“ erfolge. Kommen wird zu Beginn des Jahres 2019 eine neue Abwasser- und Wassergebührensatzung. Befürchtungen von Bürgern, es könnte teurer werden, teilt Müller nicht. „Es wird keine Gewinner und keine Verlierer geben“, kündigt er an. Laut Fusionsvertrag habe man zehn Jahre Zeit, die unterschiedlichen Gebührensysteme der beiden einst selbstständigen Verbandsgemeinden zu vereinheitlichen. Man sei dem Vorschlag der Wirtschaftsprüfer gefolgt, die eine Angleichung schon früher vorzunehmen. Die Experten hätten die Vereinheitlichung für die Jahre 2018 oder 2019 für sinnvoll erachtet, weil sich dann Unterschiede ausgleichen würden. Eine eventuelle Mehrbelastung bei den Wassergebühren würde durch eine Entlastung beim Abwasser kompensiert, erläutert Müller. Der Entwurf für die neue Satzung werde Mitte des Jahres vorliegen.

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