Kusel Gemütlich ist’s immer

Mit dem Heimatverein hat die Ortsgemeinde Gerhardsbrunn einen Trumpf in der Hand. Seit Jahrzehnten stemmen seine Mitglieder die komplette Organisation der Kerwe. Gefeiert wurde sie am vergangenen Wochenende; erstmalig begann der Sonntag mit einem Fassanstich.

Schwarze T-Shirts mit der grünen Aufschrift www.gerhardsbrunn.de machen die Verbundenheit zu dem 170-Seelen-Dorf deutlich. Getragen werden sie von den Mitgliedern des Heimatvereins, die an den Kerwetagen hinter den Tresen in der Kartoffelhalle und überall dort zugange sind, wo helfende Hände nötig sind. Zur Mittagszeit am Sonntag füllen sich die Sitzreihen merklich, steht nicht nur ein leckeres Essen bevor, sondern auch der erste Fassanstich. Hans-Jörg Ruth von der Park-Brauerei hat schon alles vorbereitet. Das Fass, gefüllt mit 30 Liter Pils, steht auf einem Tisch. In seinem Bauch steckt der Zapfhahn, daneben liegt der Hammer. Stefan Sommer, Vorsitzender des Heimatvereins, holt aus, der erste Schlag sitzt und das Bier fließt. Bevor der Musikverein Hauptstuhl „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ anstimmt, lädt er zum Freibier ein. Derweil ist an den Tresen einiges zu tun. Die Kehlen sind durstig, die Mägen leer. Der Heimatverein tischt auf. Draußen drehen sich 40 Kilogramm Spießbraten über der Holzkohle. Pünktlich zum Mittag werden die ersten Portionen angerichtet, und die Kuchen und Torten für den Nachmittag trudeln ein. Wer will, kann bei dem Schätzspiel teilnehmen. In diesem Jahr muss geraten werden, wie viele Kartoffeln den Korb füllen. Um 16 Uhr steht der Gewinner fest. Die Kartoffelhalle am Dorfrand bildet einen idealen Rahmen für die Kerwetage. In den 1970er-Jahren wurde sie als Lager für die Erdknollen erbaut, die im Herbst geerntet und bis ins Frühjahr hinein in der benachbarten Genossenschaftsbrennerei weiterverarbeitet wurden. Mit dem Fall des Branntweinmonopols vor zwei Jahren wird sie hierfür nicht mehr genutzt. Unverändert ist jedoch, dass darin die Kerwe gefeiert wird. (pot)

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