Kusel Eierschale, taubenblau und blutrot

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Die evangelische Stadtkirche in Kusel muss während der Renovierungsarbeiten im Inneren Anfang kommenden Jahres für etwa drei Monate geschlossen bleiben. Die Arbeiten seien für Januar bis März geplant, teilte der Kuseler Dekan Ralf Lehr mit. Die Kosten in Höhe von 125.000 Euro hofft die Kirchengemeinde auch über Kirchgeld und Spendenaktionen finanzieren zu können.

Nach den Worten von Lehr hat ferner das Landesdenkmalamt einen möglichen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro für den denkmalgeschützten Bau aus dem Jahr 1831 in Aussicht gestellt. „Die restlichen 100.000 Euro finanziert die Gemeinde allein“, verdeutlicht Presbyteriumsvorsitzender Hans-Christian von Steinaecker. In deren Kasse befinden sich zwar auch Baumittel der Landeskirche. Diese jedoch müssten zugleich für zwei weitere, große Projekte angezapft werden: die Renovierung der beiden Pfarrhäuser. Deshalb wurden „Kirchgeld“-Briefe an die knapp 4000 Gemeindemitglieder in Kusel, Körborn, Blaubach, Bledesbach, Diedelkopf und Ehweiler mit der Bitte um Spenden für die Kirchenrenovierung verschickt. Weiteres Geld solle mit Hilfe von Spendenaktionen in die Kasse kommen. Auch seien gezielte Anfragen an Firmen, Kommunen und öffentliche Einrichtungen geplant. Das Presbyterium hofft, genügend Geld zu erhalten, damit die Maßnahme nicht in mehrere Bau-Phasen gesplittet werden muss und die Kirche rasch wieder begehbar ist. Wie berichtet, soll der Kirchenbau nach der bereits abgeschlossenen Restaurierung des Portals sowie der Erneuerung der Elektrik nun auch innen in neuem Glanz erstrahlen. Im künftigen Farbenspiel finden sich ein freundlich-heller Ton zwischen Eierschale und Lichtgrau sowie Blautöne. Die Türen werden in dunklem Blau gestrichen, Säulen erhalten einen hellen, taubenblauen sowie sandfarbenen Anstrich. Besonderer Blickfang wird ein ochsenblutroter Streifen entlang der Empore. Die Fenster werden eigens betont, ein „Fenster in die Geschichte“ – ein Wandstück mit historischen Anstrichen – wird freigelegt. Die strenge Struktur der Farbgebung passe gut zu dem klassizistischen Bau, ist das Presbyterium überzeugt. Der Finanz- und Bauausschuss hatte aus fünf Entwürfen ausgewählt. Zu Beginn der Arbeiten müssten alte Farbschichten abgenommen werden, da diese dem Putz schadeten. In der Kirche wird ein Gerüst stehen. „Sie ist dann blockiert“, verdeutlicht Lehr. Die Gottesdienste werden ins Katharina-von-Bora-Haus verlegt. Der Neujahrsempfang, bei dem der Dekan verabschiedet wird, findet noch in der Stadtkirche statt. Doch bis zu den Konfirmationsterminen soll dann alles fertig sein, wünscht sich das Presbyterium. (suca)

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