Kusel Der Tag der Entscheidung

Noch einmal zur Wahl gehen die Bürger am Pfingstsonntag in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler und der künftigen Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein. Dort finden Stichwahlen für das Amt des Bürgermeisters statt.

Wie berichtet, hatte im ersten Wahlgang von vier Kandidaten in Glan-Münchweiler keiner die erforderliche Mehrheit erhalten. Klaus Schillo aus Börsborn, der als unabhängiger Kandidat antritt, erhielt 38,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. 25,1 Prozent bekam SPD-Kandidat Jürgen Conrad aus Nanzdietschweiler. Aus dem Rennen waren mit 23,9 Prozent Helge Schwab aus Hüffler und Sigmund Niebergall aus Matzenbach (12,2 Prozent). Schillo und Conrad sind nun im Endspurt des Wahlkampfs. Beide haben am Samstag noch Wahlstände. Klaus Schillo ist in Wahnwegen präsent, außerdem will er an allen Häusern Türhänger anbringen – ähnlich den „Bitte nicht stören“-Schildern in Hotels. Jürgen Conrad verteilt Flyer und ist am Samstag unter anderem noch in Steinbach aktiv. Ansonsten lasse man den Wahlkampf „gemütlich auslaufen“, sagte er der RHEINPFALZ. Der neue Bürgermeister tritt dann zum 1. Januar 2015 sein Amt an, da Klaus Müller vorzeitig aufhört. Rund 120 Personen sind am Sonntag im Einsatz, um die Stichwahl zu organisieren. Wie die Büroleiterin in Glan-Münchweiler, Edda Näher, berichtet, sind die Wahlvorstände in den 13 Gemeinden die gleichen wie vor zwei Wochen – kleine Veränderungen gebe es höchstens bei den Helfern oder Beisitzern. Auch müssten die Teams in den Wahllokalen nicht mehr so groß sein wie bei der Kommunalwahl, es reichten drei Personen. Die Wahllokale sind die gleichen, in Quirnbach sind es lediglich im Bürgerhaus andere Räume – die der Feuerwehr – ausgeschildert. Auch in der Verbandsgemeindeverwaltung arbeitet man am Sonntagabend mit kleinerer Besetzung. Näher: „Wir nehmen ja nur 13 Anrufe entgegen, geben das Ergebnis weiter und geben es ins Internet ein.“ 7620 Wahlberechtigte sind in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. 1744 haben Briefwahl beantragt – viele hatten dies schon beim ersten Mal mit angekreuzt und bekamen ihren Stimmzettel automatisch zugeschickt, der Rest hat die Briefwahl nachbeantragt. In der neuen Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein fällt am Wochenende die Entscheidung, wer ab 1. Juli die Zügel in der Hand hält: Nachdem am 25. Mai der SPD-Bewerber Andreas Müller ausgeschieden ist (22,9 Prozent), treten die Amtsinhaber Egbert Jung (Lauterecken) und Michael Kolter (Wolfstein) in der Stichwahl an. Denkbar gering war der Abstand zwischen Jung (39 Prozent) und Kolter (38,1 Prozent). Während Kolter auf die Stimmen der SPD-Wähler hofft – der SPD-Gemeindeverbandsvorstand hat eine Wahlempfehlung abgegeben – (wir berichteten), hebt Jung seine Unabhängigkeit hervor. Die Freie Wählergruppe, für die Jung künftig im Kreistag sitzt, hat hingegen keine Empfehlung abgegeben. In der Verbandsgemeinde Wolfstein dürfen 6845 Menschen wählen, in der VG Lauterecken 8925. Bis gestern haben in Wolfstein 1846 Wähler die Möglichkeit zur Briefwahl genutzt, in Lauterecken waren es 2276. Wie üblich haben die Wahllokale am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Stichwahlen haben die Wahlberechtigten nach Angaben der Verwaltung keine neuen Wahlbenachrichtigungen erhalten. Wer seine Wahlbenachrichtigung nicht mehr hat – und kein Briefwähler ist – kann trotzdem seine Stimme abgeben: Dazu soll der Personalausweis mit ins Wahllokal gebracht werden. (ba/bgi/ Fotos: M. Hoffmann)

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