Kusel Autohaus Kurz schließt in Kusel

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Das Autohaus Willi Kurz schließt Ende des Monats seinen Betrieb in Kusel. Hintergrund seien auslaufende Grundstücksverträge mit Aral, informierte die Citroën-Werkstatt ihre Kunden. Noch unklar ist indes, ob es für die Tankstelle am gleichen Standort einen Nachfolger geben wird.

Die Mitarbeiter der Tankstelle, eine Festangestellte sowie fünf bis sechs Aushilfen, bangen um ihren Arbeitsplatz. Und viele Autofahrer um Tankfüllungen und Payback-Punkte. Denn bis Ende des Jahres läuft der Pachtvertrag mit Kurz auch dort ab. Sollten die Grundstückseigentümer mit möglichen Nachfolgern nicht einig werden, bleiben die blau-weißen Zapfsäulen an der Fritz-Wunderlich-Straße wohl ab dem kommenden Jahr dicht. Willi Kurz hofft allerdings auf eine Fortführung des Standortes als Tankstelle. Nach seinen Informationen gibt es offenbar zwei Interessenten. Näheres war bisher nicht zu erfahren. Auf Anfrage der RHEINPFALZ bestätigte Aral lediglich die Kündigung des Pächters. Ob sich das Mineralölunternehmen aus der Kreisstadt zurückziehen wird, ist nach Angaben des Aral-Sprechers noch nicht klar. Bisher seien Verhandlungen mit den beiden Grundstückseigentümern ohne Erfolg geblieben, konkretisierte er. „Wir wissen nichts von einer Fortführung des Standortes als Tankstelle“, hieß es aus dem Unternehmen. Aral sei nicht Verhandlungspartner. Laut Kurz waren seine Verträge mit Aral vor 20 Jahren geschlossen worden. Sie seien jetzt aus Altersgründen nicht verlängert worden. Der Ohmbacher Unternehmer, der auch in seinem Heimatort eine ihm gehörende Werkstatt samt freier Tankstelle betreibt, kam selbst mit seinen 77 Jahren noch täglich an den Arbeitsplatz nach Kusel. Doch jetzt möchte er in den Ruhestand wechseln. Dabei hofft der Senior, der mit Sohn Stefan die Geschäfte führt, auch mit Blick auf das Tankstellen-Personal auf einen Nachfolger. Allerdings habe die Familie keinen Einfluss auf die Verhandlungen. Für den Betrieb einer Autoniederlassung, vermutet Willi Kurz, werde die Tankstelle ohne Bistro in Kusel inzwischen als zu klein angesehen. „Die Umsätze gehen zurück“, schilderte er. Ein Grund sei auch der florierende Autohandel im Internet. Was die Zukunft der Tankstelle betrifft, spielt offenbar auch der Abzug der Bundeswehr aus der Kreisstadt eine Rolle. Dabei gehe es weniger um Besorgungen von Soldaten als vielmehr um Tankfüllungen von Militär-Lastwagen, erläutert der Unternehmer. Auch mit der Konkurrenz der Jet-Tankstelle vis-à-vis hatte der Betrieb zu kämpfen. Bei den Preiserhöhungen der vergangenen Jahre sei Jet stets erst später nachgezogen, was potenzielle Aral-Kunden abgeschreckt habe. Im Landkreis Kusel ist der Mineralölkonzern mit Sitz in Bochum derzeit noch in Lauterecken und auf der Autobahn 6 bei Waldmohr präsent. Die Tankstelle in Kusel bietet auch Erdgas an. Nach Schätzungen von Willi Kurz zählte das Kuseler Autohaus rund 300 Stammkunden. Schnelle Werkstattleistungen in der Kreisstadt sind an diesem Standort nun passé. Die Kunden wurden aufgefordert, künftig den Betrieb in Ohmbach aufzusuchen. Kurz kündigte an, den bisherigen Hauptstandort des Citroën-Autohauses in Zukunft stärken zu wollen. Die in Kusel aufgezogene Werkstatt – eine Stahlhalle in mobiler Bauweise – könne durchaus nach Ohmbach „umziehen“, sollte sich für die Kreisstadt kein Nachfolger finden. Einer der beiden bis dato an der Fritz-Wunderlich-Straße tätigen Werkstatt-Mitarbeiter wechsele ebenfalls nach Ohmbach, der zweite Kollege finde Arbeit im Saarland, sagte der Seniorchef im Gespräch mit der RHEINPFALZ. (suca)

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