Kreis Kaiserslautern Wintereinbruch lässt Zugvögel in der Region stranden

Unfreiwilliger Zwischenstopp: Ein Kiebitz landet auf einem Feld im Landkreis Kaiserslautern.
Unfreiwilliger Zwischenstopp: Ein Kiebitz landet auf einem Feld im Landkreis Kaiserslautern.

Der heftige Wintereinbruch mit reichlich Schnee und Nachttemperaturen bis unter minus 25 Grad in weiten Teilen Deutschlands hat offensichtlich für eine Reihe von Zugvögeln den Rückflug in ihre nord- und osteuropäischen Brutgebiete gehörig durcheinander gebracht. Anzeichen dafür sind auch im Landkreis Kaiserslautern zu beobachten.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten zum Ende vergangener Woche zwischen Katzweiler und dem Kühbörncheshof, nahe Sembach sowie im südlichen Donnersbergkreis bei Lohnsfeld in der offenen Landschaft neben Scharen von Feldlerchen und Wacholderdrosseln auch Grüppchen von Kiebitzen beobachtet werden.

Im Gegensatz zu den tiefverschneiten Gebieten weiter nördlich und östlich finden die meisten Rückkehrer hier im Südwesten in tieferen Lagen auf den schon fast wieder schneefreien Wiesen und Feldern Nahrung. Wie Alfred Klein von der Weilerbacher Nabu-Ortsgruppe informierte, seien vor allem noch nicht umgepflügte Stoppelfelder besonders attraktiv. Begünstigend wirke sich auch aus, dass der zurückliegende Herbst mit reichlich Obst und Beeren, insbesondere Schlehen, gesegnet war. Für Kiebitze sei die Lage dennoch prekär, da sie auf eiweißhaltige Nahrung wie Insekten, Würmer und kleine Schnecken angewiesen seien, die im gefrorenen Boden kaum zu finden sind.

Sollten die winterlichen Verhältnisse noch länger anhalten, müsse man davon ausgehen, dass die jetzt hier gestrandeten Zugvögel in einer Art „Umkehrzug“ vorübergehend wieder in Richtung ihrer wärmeren Überwinterungsgebiete in Frankreich und Spanien zurückkehren. Dies sei für die betroffenen Arten sehr anstrengend und würde überdies zu einer zeitlichen Verschiebung des gesamten Flugplans der Zugvögel führen, erläutert Klein. Eine ähnliche Lage habe es auch im Winter 2013 gegeben.

Es sei allerdings nicht zu erwarten, dass sich der Kiebitz, eine Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer, nun wieder dauerhaft in der Region ansiedeln würde, dämpft Klein optimistische Erwartungen. Brutpaare seien letztmalig im Jahr 2000 in den Moorniederungen bei Hütschenhausen vorgekommen. Beim Nabu hätte man es gerne gesehen, wenn dieser Vogel mit dem unverwechselbaren Ruf „Kiwit-kiwit“ und der abstehenden – Holle genannten –, zweizipfligen Kopffeder bei der noch bis 19. März dauernden Umfrage zum Vogel des Jahres gewählt würde, aber bislang liege er nur auf Platz drei, bedauert Klein.

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