Hütschenhausen SPD-Ortsverein Julius Rüb feiert 100. Geburtstag

Sein 100. Jubiläum hat der SPD-Ortsverein Julius Rüb Hütschenhausen am Wochenende gefeiert. In einem Festvortrag wurde unter anderem an den Namensgeber Julius Rüb erinnert.

Rund 100 Gäste hatten sich dazu am Samstag im Bürgerhaus zusammengefunden. Am Sonntag wurden die Feierlichkeiten mit einem Bürgerfest abgeschlossen. Roland Paul, ehemaliger Leiter des Pfälzischen Instituts für Geschichte und Volkskunde, hielt den Festvortrag. In seiner Rede ging er auf die lange Geschichte der ältesten Partei Deutschlands ein – von ihren Anfängen 1863 über die Bismarckschen Sozialistengesetze, deren Aufhebung 1890 bis zu ihrem Sieg bei der Reichstagswahl 1912. Danach rückte der Ortsverein in den Fokus.

Zum Musterdorf

Vor dem Ersten Weltkrieg trat der Bauer Julius Rüb in die SPD ein. 1920 wurde er zum Bürgermeister von Hütschenhausen gewählt. Auf seine Initiative hin kam es 1921 zur Gründung der SPD-Ortsgruppe. Die zwölf weiteren Gründungsmitglieder arbeiteten überwiegend in den Bergbau- und Hüttenbetrieben an der Saar. Rüb brachte die Gemeinde in den zwanziger Jahren gut voran und setzte sich für einen besseren Absatz landwirtschaftlicher Produkte ein. Außerdem konnte er Mittel zur Finanzierung von Notstandsarbeiten auftreiben. Vielen Arbeitern konnte damit geholfen werden. Die Nationalsozialisten setzten Julius Rüb 1933 ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er wieder die Zügel in die Hand und machte den Ort in seiner Amtszeit von 1945 bis 1960 – unterstützt von den Ratsmitgliedern aller Fraktionen – zu einem Musterdorf.

Auch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten brachten sich SPD-Mitglieder erfolgreich in die Kommunalpolitik ein. Hans Leidner, Klaus Höbel, Dieter Becker und Hajo Becker übten das Amt des Ortsbürgermeisters aus. Roland Paul erinnerte an die vergeblichen Bemühungen Höbels und der SPD-Verbandsgemeinderatsfraktion, wegen der Gefährdung der Bürger auf Flugvorführungen zu verzichten und stattdessen einen Tag der deutsch-amerikanischen Begegnung abzuhalten.

Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Helmut Lambrecht (50 Jahre), Werner Schneider und Günther Bittner (40 Jahre), Marvin Elbeck (25 Jahre) und Miriam Jung (zehn Jahre).

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