Kreis Kaiserslautern Otterbach: Gymnasiasten zurück von der Indienreise mit Markus Merk

Markus Merk (links) mit der bunten Gruppe deutscher und indischer Kinder und Jugendlicher.
Markus Merk (links) mit der bunten Gruppe deutscher und indischer Kinder und Jugendlicher.

Zehn Jugendliche waren gemeinsam mit dem in Otterbach lebenden Fußball-Schiedsrichter, Zahnarzt und Wohltäter Markus Merk in Indien. Ziel waren die Projekte der Indienhilfe Kaiserslautern (die RHEINPFALZ berichtete am 30. Dezember und 8. Januar). Jetzt sind sie zurück, voller Eindrücke, voller Dankbarkeit, mit einem großen Stück Demut und vielen Ideen für die Zukunft.

Indien − ein Land voller Kultur, Buntheit, mit enorm vielen Menschen, großartigen Landschaften und unterschiedlichsten klimatischen Gegebenheiten − hinterlässt Spuren in den Köpfen aller Reisender. Den Schülern des Kaiserslauterer Albert-Schweizer-, Burg-, Rittersberg- und Heinrich-Heine-Gymnasiums sowie der Gymnasien aus Brühl und Neustadt geht es da nicht anders. In der Zeit vom 2. bis 9. Januar hatten sich die Jugendlichen dem Vorsitzenden der Indienhilfe Kaiserslautern, Fußball-Weltschiedsrichter Markus Merk, und seiner Partnerin Sabine Kirf anvertraut. Sie sind eingetaucht in eine bislang nicht bekannte Welt, die auch eine Welt der Kinderdörfer, Waisenhäuser und Altenheime ist.

Alles eine Stufe langsamer und gelassener

Die Republik, die den größten Teil des gleichnamigen Subkontinents einnimmt, zählt 1,3 Milliarden Einwohner. Die augenfällige Gegensätzlichkeit hat den Jugendlichen aus der Pfalz vor allem eins gezeigt: Es geht alles auch eine Stufe langsamer und gelassener. Ein weiches warmes Bett kennen beispielsweise die Kinder in den Waisenhäusern in Indien gar nicht. Sie schlafen genau wie die Schulkinder während der Mittagspause auf schlichten Bodenmatten. Sie haben auch keine Handys − und das Leben geht dennoch weiter. Das Mittagessen steckt in einer Blechdose und ist meist nur eine Handvoll Reis. Die Märkte in den Millionenstädten sind anders. Es gibt fantastische Bauwerke. Touristen bezahlen mehr für einen Blick auf einen und von einem Tempel − und zwar deutlich mehr als die Inder selbst. Das Essen besteht meist aus Reis, ist scharf − und wer braucht schon eine Gabel, wenn die Finger sauber sind? Die Kokosnuss in Indien ist einfach nur erfrischend. Die Rikscha für drei Personen nimmt gerne auch neun der deutschen Schüler. Ein kaputter Bus auf der Fahrt zum Flughafen, auf dem der Flieger Richtung Heimat sicher nicht extra wartet, macht in Indien auch niemandem so richtig Stress.

Arbeit der Indienhilfe berührt Schüler

All diese Eindrücke hat die Gruppe verinnerlicht. Und doch waren es nur Randimpressionen. Was ihnen Markus Merk, Sabine Kirf und der Indien zu ihnen gestoßene Pater Ignacimuthu zeigen, das geht tiefer. Die Arbeit der Merk’schen Indienhilfe berührt die Schüler. „Was wir da erleben durften, das war der Hammer, das werden wir ein Leben lang nicht vergessen“, bringt es Kian Emamverdi vom Burggymnasium auf den Punkt. Die Pfälzer Reisenden haben in die Augen der Waisenkinder geblickt, haben die Dankbarkeit der vielen hundert Schüler gesehen, denen die Indienhilfe einen Unterricht erst ermöglicht. Auch die Würde alter Menschen haben sie erlebt, die im Altersheim der Indienhilfe leben. Dabei zu sein, wenn junge und auch ältere Inder, ihnen zu Ehren tanzen, eine verbindliche Freundlichkeit spüren zu dürfen, das wirkt bei den jungen Deutschen nachhaltig und lässt die Tränen zum Abschied laufen. Was ein selbstloses Engagement für andere ausmachen kann, was die Indienhilfe bewegt, das beeindruckt.

Gleichaltrige sensibilisieren

Markus Merk, Schöpfer und Motor der seit 22 Jahren laufenden Indienhilfe Kaiserslautern, wollte schon immer mit Schülern von hier zu „seinen“ Schülern dort reisen. „Dass sie nach der Reise dem Gedanken der Indienhilfe verbunden bleiben“, mehr hat er gar nicht von den Schülern erwartet. Leandra Zwick, Jonathan und Sara Beine, Benedikt Merk, Alicia Dengel, Franziska Lengler, Maike-Sophie Scheidel, Kian Emamverdi, Sara Ellenberger und Adam Özdemir wollen der Indienhilfe allerdings mehr als nur verbunden sein. Sie wollen was tun und überlegen, die Eindrücke in absehbarer Zeit in ihren Schulen zu präsentieren, um Gleichaltrige zu sensibilisieren. Fest steht bereits, dass sie ihre Reise gemeinsam mit Markus Merk in der „Landesschau“ im SWR-Fernsehen vorstellen und in der Kreissparkasse eine Fotoausstellung präsentieren. Ganz konkret plant Kian Emamverdi zugunsten der Indienhilfe Kaiserslautern ein Benefizkonzert zu geben. „Genau das machen wir“, steht auch Adam Özdemir hinter der Idee. „Wir hoffen, dass wir zur Zukunft der Indienhilfe beitragen können“, blickt die Reisegruppe insgesamt nach vorne. Info —Am Mittwoch, 31. Januar, 19 Uhr, stellt die Gruppe ihre Emotionen, Erlebnisse und Beobachtungen während der Indienreise im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern der Öffentlichkeit vor. −Mehr zur Indienhilfe Kaiserslautern im Internet auf der Seite www.indienhilfe-kaiserslautern.com.

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