Kreis Kaiserslautern „Nah am Bürger“

Politik für den Bürger machen und künftig mit neun Personen im Kreistag vertreten sein: Mit diesen Vorhaben geht die Freie Wählergruppe (FWG) des Landkreises Kaiserslautern in die Kommunalwahl am 25. Mai. Natürlich gibt es noch viele weitere Themen, die die FWG bewegen: Demografie, ärztliche Grundversorgung, Finanzausstattung der Gemeinden, Kinder und Familien, das Ehrenamt oder der Öffentliche Personen-Nahverkehr. Das Motto für den Wahlkampf: „Starke Kommunen! Starker Landkreis!“

„Professioneller und näher am Menschen.“ So beschreibt Uwe Unnold, der Fraktionsvorsitzende der FWG im Kreistag, das Wahlkampfprogramm. Näher am Menschen heißt, dass der Wähler auch mehr über den Kandidaten erfahren soll. So wurden von allen Kreistagskandidaten Bilder gemacht, die sie bei ihren Hobbys oder Berufen zeigen. Der Otterberger Albert Laier präsentiert sich beispielsweise mit Helm und Kettensäge – weil er sich aufs Holzmachen für den Winter freut. Sulzbachtals Ortsbürgermeister Ero Zinßmeister ist beim Puzzeln zu sehen, der Frankensteiner Thomas Treber beim Bogenschießen. Entstanden sind diese Ideen in Zusammenarbeit mit „Politicom“, einer Agentur für politische Kommunikation. „Frei vom Parteizwang, nah am Bürger“, so bezeichnet Kreisvorsitzender Peter Schmidt zwei Vorzüge der FWG. Und natürlich hat sich diese auch Gedanken um den Landkreis gemacht. „Eines unserer Hauptthemen ist die Demografie. Wir fragen uns, wie es mit dem Kreis weitergeht, wie sich die Gemeinden entwickeln“, sagt Schmidt. Seine Befürchtung: „Kleinere Gemeinden werden mit der Infrastruktur Probleme bekommen, wenn man sich nicht darum kümmert.“ Auch die ärztliche Grundversorgung könne zum Problem werden – und der Öffentliche Personen-Nahverkehr sei es bereits zu Teilen: „Von jeder Gemeinde aus sollte man im Stundentakt nach Kaiserslautern ins Oberzentrum kommen. Das haben wir nicht“, klagt der Kreisvorsitzende. Dass sich der Landkreis auf dem Klageweg für eine bessere Finanzausstattung einsetzt, finden Schmidt und Unnold gut. „Irgendwo ist ein Punkt erreicht, wo man Druck machen muss. Die Finanzsituation ist so beschissen, dass wir gar nicht anders können als zu klagen“, sagt Unnold. Dass sich beispielsweise Ortsgemeinden am Volkstrauertag schon keinen Kranz mehr leisten können, sei ein „schlimmes Beispiel“, so Schmidt. „Wo ist denn noch die kommunale Selbstverwaltung, wenn uns die Möglichkeiten dazu fehlen?“ Aber die Freien Wähler möchten auch Werbung für den Landkreis machen. „Wir wollen die Heimat wieder mehr in den Fokus rücken, den Landkreis nicht nur erhalten, sondern ihn stärken“, sagt Unnold, der auch Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd ist. Lob gibt es von Schmidt für die Zusammenarbeit mit der CDU, dem Koalitionspartner im Kreistag: „Wir haben in den vergangenen Jahren gut zusammengearbeitet. Das war ein Miteinander auf Augenhöhe.“ Mit neun Personen würden die Freien Wähler nach der Wahl gerne im Kreistag sitzen. Derzeit sind es sieben – inklusive des Kreisbeigeordneten Gerhard Müller. (ssl)

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