Otterberg Marktromantik rund um die Abteikirche

Besticht mit Atmosphäre: Der Rundgang über den Adventsmarkt Otterberg bietet viele Eindrücke.
Besticht mit Atmosphäre: Der Rundgang über den Adventsmarkt Otterberg bietet viele Eindrücke.

Anheimelnd bekannte weihnachtliche Weisen tönen sanft über den Platz vor der berühmten Kirchenfassade in Otterberg. Bunte Adventslichter lassen das mächtige Portal der Abteikirche noch plastischer erscheinen. Dazu schallt gerade schwerer Hufschlag über den Platz und bricht sich im Geviert der historischen Gebäude.

„Wir fahren einmal im großen Bogen um die Kirche herum“, ruft Horst Kotzan vom Bock seines Kutschwagens herunter. Die beiden mächtigen Kaltblüter im Geschirr stampfen und schnauben. Und sie dampfen mächtig bei kaum einem Grad über Null. Es ist Adventsmarkt in Otterberg und die Kutschfahrten gehören dazu. „Solange heute Abend Kundschaft kommt, drehen wir unsere Runde“, fügt Kotzan an. Dabei deutet er auf die Familie hinter ihm und seinen Sohn Max neben ihm. „Solche Touren machen wir oft, sie sind unser Hobby“, ruft der Kutscher noch und lässt rasselnd wieder Fahrt aufnehmen.

Glühweinduft und Schneemann-Parade

Selbstverständlich weht auch Glühweinduft über den schönen Platz vor der Abteikirche in der Altstadt. Er hat aber doch einige Mühe damit, gegen den appetitlichen Dunst von Gebratenem die Oberhand zu behalten. Und wer bewusst einatmet, kann auch bereits das Fluidum des entstehenden Flammkuchens herausriechen. Möglich machen die vielfältigen Angebote die vielen helfenden Hände der Otterberger Vereine. Sie sorgen im wörtlichen Sinn hier für die passende vorweihnachtliche Atmosphäre.

Eine Parade kleiner, fröhlicher Schneemänner hat Ute Klein aus Sembach auf ihrer Budentheke aufgebaut. Jeweils eine große und eine kleine Kugel aus eisig-weißem Acrylglas werden von innen hell ausgeleuchtet. Sie lassen die Kerlchen liebenswert strahlen. Jede dieser Deko-Figuren ist ein Original. Miniatur-gehäkelte Hütchen und Schals verleihen den Figuren eine ziemlich kecke Ausstrahlung. Die roten und schwarzen Häkel-Accessoires sorgen dafür, dass es sich jeweils um unterschiedliche Schneemann-Charaktertypen handelt. „Das alles ist in Handarbeit hergestellt“, berichtet Klein und weist dabei auf ihre Großmutter Irmgard Müller, die, fast wie eine Märchenfigur wirkend, mit Häkelarbeiten beschäftigt ist. Auf die Frage, wie sie der eisigen Kälte auf dem Kirchenvorplatz zu trotzen gedenken, antworten die beiden Frauen lachend: „Mit der langen Unterwäsche und den Ski-Anzügen darüber ist das für uns kein Problem.“

Jede Bude hat ihre eigene Atmosphäre

Der Rundgang zwischen den Buden ist ziemlich kurzweilig. Auch weil jede von ihnen den Besucher mit einer ganz eigenen Atmosphäre umfängt. Ein leuchtender Keramikbecher, eine bauchige Lampe in gedimmtem Scherbendekor oder ein Klarglas-Aquarium mit Leuchtpunkten ist in den Auslagen von Julia Kobylecki zu bewundern. „Dazu gibt es Wachs in allen Duftvariationen, das in der Wärme des elektrischen Lichts sein Aroma entfaltet“, sagt sie. Und sogar romantische Waldszenen können am Hexenwerk-Stand von Sabrina Klewes aus Rockenhausen mit nach Hause genommen werden. An die Zeiten ohne den Gedanken an den Klimawandel erinnert ein Arrangement aus Fimo-Masse. Das Rentier lehnt sich dekorativ an eine tief verschneite Konifere. Links davon eine rote Weihnachtsbaumkugel und links ein großer Tannenzapfen.

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