Kreis Kaiserslautern Lob für Feuerwehr, Ärger über Bahn

Beim Thema Bahnübergang Schafmühle bei Katzweiler wird Harald Westrich, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, deutlich: „Ich bin verärgert über die Bahn. Das kommt nicht in die Gänge.“ In der Vergangenheit kam es an dem unbeschrankten Bahnübergang immer wieder zu Unfällen. Immer wieder gab es auch Termine mit Vertretern der Bahn vor Ort. Der Landesbetrieb Mobilität hat bereits eine Planung erstellt. Demnach soll es künftig an der B270 eine Ampel geben. In dem Moment, in dem sich ein Zug nähert, schaltet diese zunächst auf Gelb und dann auf Rot. Auf der anderen Seite wird es auch eine Ampelanlage geben, zudem aber auch eine neue Brücke über die Lauter, die deutlich breiter als die bisherige sein wird, damit ein Begegnungsverkehr möglich ist. Außerdem wird es am Bahnübergang eine Schranke geben (wir berichteten mehrfach). Was fehlt, ist laut Westrich aber immer noch eine Kreuzungsvereinbarung. Hier geht es um eine Kostenaufteilung zwischen Bund, Ortsgemeinde und Bahn. „Ohne diese Vereinbarung können keine Fördermittel beantragt werden, ohne Fördermittel kann nicht gebaut werden“, verdeutlicht der Bürgermeister – und schiebt nach: „Das geht seit Jahren so und ist mehr als ärgerlich.“ Womöglich noch in diesem Jahr wird der Ausbau der B270 in Hirschhorn beginnen. Vorgesehen ist dort laut Westrich das volle Programm – neben dem Straßenausbau wird es auch Arbeiten an Kanal-, Wasser- und Telefonleitungen geben. Zudem sollen Leerrohre für ein Glasfasernetz verlegt werden: „Es kann sein, dass der Landesbetrieb Mobilität das über mehrere Abschnitte staffelt.“ Eigentlich abgeschlossen sollten die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt in Mehlbach sein. Diese wird auf einer Länge von rund einem Kilometer ausgebaut. „Es fehlt noch die Schlussdecke. Das ist aufgrund des Wintereinbruchs nicht geschafft worden“, sagt Westrich. Zudem stünden noch Arbeiten an den Gehwegen an. „Im Frühjahr wird alles fertiggestellt. Die Belastung ist dort für die Anwohner sehr hoch“, weiß der Bürgermeister. Das gelte aber auch für die Ortsgemeinden, die an der Umleitungsstrecke liegen und durch die deutlich mehr Verkehr fließe: „In 24 Stunden rollen normalerweise 3000 Fahrzeuge durch Mehlbach.“ Läuft alles glatt, können die Otterberger Fußballer noch in diesem Jahr auf ihrem neuen Kunstrasenplatz spielen. Das Sportgelände ist in die Jahre gekommen. Die Zeit, um dort etwas zu machen, ist günstig. Weil die Verrohrung des Otterbachs am Sport- und Freizeitzentrum zusammenzubrechen droht, wird der Parkplatz und auch der Rasenplatz aufgebaggert und die Rohre müssen erneuert werden (wir berichteten). Danach werden auf dem Spielfeld ein Kunstrasenplatz und drumherum eine Leichtathletikanlage mit Kunststoffbahn entstehen. Schon zur nächsten Schwimmbadsaison können sich die Besucher des Naturbads in einem neuen Gebäude umziehen. Davon ist bereits einiges zu sehen, die Innenarbeiten haben begonnen. Für die Grundschulen in der Verbandsgemeinde wollen Westrich und Müller ein Schulentwicklungskonzept aufstellen. „Hier gibt es derzeit unterschiedliche Entwicklungen. Otterberg, Otterbach und Katzweiler werden überlaufen, andere haben dagegen große Probleme“, berichtet Westrich. So müssen für Otterberg und Otterbach neue Raumkonzepte entwickelt werden. An den Schulen in Otterbach, Katzweiler und Niederkirchen stünden zudem Arbeiten im Außenbereich an. Mit Leben soll der kürzlich eingeweihte Hinkelsteinwanderweg erfüllt werden. Voraussichtlich für 22. März sind ein Wandermarathon und Traillauf geplant, um die sich Wanderführer Jürgen Wachowski und der ehemalige Weltschiedsrichter Markus Merk kümmern. Am 17. Januar wird der Wanderweg auf der CMT in Stuttgart, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, mit den Siegel „Prädikatsweg“ ausgezeichnet. Ein gemeinsames Projekt streben CVJM, Jugendsozialarbeit der VG und die Integrierte Gesamtschule „Bettina von Arnim Otterberg“ an. Laut Westrich werden hierfür Bundesfördermittel beantragt. Unter anderem soll es da um eine zielgerichtete Betreuung von Kindern gehen. „Grundsätzlich ist das Projekt extrem vielseitig angelegt“, betont der Bürgermeister. Fertig wird 2015 das Leerstandskataster. „Das wird auch deswegen wichtig sein, weil wir Wohnraum für Asylbewerber brauchen“, erklärt Westrich. Mitte des Jahres wird zudem ein Klimaschutzmanager eingestellt. Hier wäre Westrich ein Kandidat aus der Region am liebsten. Ein Klimaschutzkonzept wurde für die alte Verbandsgemeinde Otterbach bereits erstellt. „Ich glaube nicht, dass sich da die beiden alten Verbandsgemeinden groß voneinander unterscheiden“, sagt Westrich. Martin Müller fügt hinzu: „Sowohl Otterbach als auch Otterberg waren in diesem Bereich in der Vergangenheit schon tätig.“ Der Beigeordnete denkt hier unter anderem an Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, die Umstellung in den Gemeinden auf LED-Laternen oder den Solarpark Frohberg. Viel zu tun sei auch bei den Werken. So hat man sich laut Müller zum Ziel gesetzt, bis 2016 einen gemeinsamen Gebührensatz zu entwickeln. In Otterberg soll dann auch eine Art Schaltzentrale entstehen. Zufrieden blicken beide auf das erste halbe Jahr der neuen Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg. „Zu 90 Prozent haben wir das Fusionsprojekt umgesetzt“, sagt Westrich. Gab es Probleme, seien diese oftmals von außen gekommen. Beispielsweise eine Softwareumstellung der Bundesdruckerei. Die Folge war, dass eine Zeit lang keine Personalausweise ausgestellt werden konnten. Oder fehlende gelbe Müllsäcke. „Die Leute sind sauer“, weiß der Otterbacher. „Wir können das aber nicht beeinflussen, sind nur Ausgabestelle.“ Ein großes Lob gibt es für die Mitarbeiter der Verwaltung. „Ich habe Hochachtung davor, dass sie bei der Zusammenlegung alles so klaglos hingenommen haben“, sagt Westrich. Eine komplette EDV-Umstellung, neue Softwareprodukte und neue Strukturen in der Verwaltung seien zu verarbeiten gewesen – „und das bei der Reduktion von acht Arbeitsplätzen“, so der Bürgermeister. Trotzdem seien im Vorjahr zahlreiche Projekte in Angriff genommen worden – von der Ausstattung der Schulen mit Smartboards über ein neues Fahrzeugkonzept für den Bauhof bis hin zur Umstellung der Beleuchtung in der Sporthalle der Grundschule Otterbach. „Trotz der Fusion wurde das Programm normal durchgezogen“, berichtet Westrich. Er lobt insbesondere die Feuerwehrmänner und -frauen: „In Sachen Fusion haben sie sich mehr als vorbildlich verhalten, haben sich auf einen Wehrleiter mit zwei Stellvertretern geeinigt und treten als Team auf.“

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