Landleben Landleben: Schülerinnen des Sickingen-Gymnasiums bei „Jugend debattiert“
Die Jugendlichen, die derzeit das Sickingen-Gymnasium in Landstuhl besuchen, stießen im vergangenen Jahr zu der Arbeitsgemeinschaft, in der ihnen Lehrerin Anja Voigt die Debattenkultur näherbringt. Den ersten Erfolg hatte die AG bereits im April: Hannah Schwarz aus Schauerberg überzeugte in der rheinland-pfälzischen Finalrunde in Mainz die Jury durch ihre Argumentations- und Ausdrucksstärke so sehr, dass man ihr den ersten Platz zuerkannte. Die Freude war groß und die Erwartungen an das nun nachfolgende Finale nicht minder. So machte sich denn Anfang Juni eine siebenköpfige Gruppe, inklusive Kursleiterin Anja Voigt, per Zug auf nach Berlin zum Bundesfinale, um Hannah dort zu unterstützen.
„Das Hotel war voller Debattierender!“, erinnert sich die Schülerin begeistert an die Zeit der Ankunft. Das Event wurde in jenem Hotel, direkt am Alexanderplatz gelegen, ausgetragen. Hier durfte auch Hannah, als Gewinnerin der rheinland-pfälzischen Gruppe, übernachten. Sechzehn Tage vor dem Finale hatte die Schülerin bereits die Themen zur Vorbereitung bekommen, die dann in den „Finals“ debattiert werden würden. Am 9. Juni ging es auch schon früh los, und zwar mit dem Thema „Sollen E-Scooter auch in Deutschland verboten werden?“ Schwarz musste hier in einem Konferenzraum vor einer Jury ihre Pro-Argumente zu diesem Thema darlegen.
Debatte besteht aus drei Teilen
Solch eine Debatte bestehe aus drei Teilen, erläutert die Schülerin. „In der Eröffnungsrunde behandeln die Teilnehmer die Streitfrage für zwei Minuten aus eigener Sicht. Diese sogenannte Freie Aussprache dauert zwölf Minuten und es werden weitere Argumente gebracht und miteinander abgeglichen. In der Schlussrunde hat jeder Debattierende noch einmal eine Minute Zeit, die Streitfrage ein zweites Mal zu beantworten.“
Nach einer Mittagspause ging es für Hannah dann in die Rückrunde. Diesmal zum Thema „Sollen für Viehhaltung Weideprämien gezahlt werden?“ Nun musste Hannah ihren Contra-Standpunkt darlegen. Die Argumente zu den einzelnen Themen hatten sich die Teilnehmer übrigens alle selbst zu erarbeiten. Als alle Debatten geführt waren, erhielten die Teilnehmenden eine Urkunde und es wurde auf großer Bühne verkündet, wer es nun ins Finale geschafft hat. Leider war für Hannah Schwarz vor dem Halbfinale Schluss. Sie sei wegen ihres Ausscheidens schon ein bisschen enttäuscht gewesen. Dennoch kann die 16-Jährige stolz auf sich sein. Schließlich hat sie von insgesamt 32 Teilnehmern in Berlin den zehnten Platz belegt.
Zeit für Sightseeing genutzt
Die Schülerinnen und ihre Lehrerin nutzten die Zeit in Berlin dann noch für ein intensives Sightseeing. Lehrerin Anja Voigt war hierzu die ideale Begleitperson, denn die Pädagogin stammt aus der Hauptstadt. Unter anderem hätten sie sich die Humboldt-Universität und die Preußische Staatsbibliothek angesehen. Den letzten Akt des „Jugend debattiert“-Events ließ sich die Gruppe aus der Westpfalz freilich auch nicht nehmen: Gebannt hörten sie beim Halbfinale und beim Finale (welches direkt am Pariser Platz, am Brandenburger Tor, stattfand) den Finalisten aus ganz Deutschland zu.
Auch wenn die Gruppe ohne den ganz großen Erfolg wieder zurückreisen musste: Die Freude und das Interesse am Debattieren sind nicht geringer geworden. Im Gegenteil: Die Schülerinnen haben in der Projektwoche der Schule damit begonnen, auch den unteren Jahrgangsstufen (Klasse 5 bis 7) das Debattieren näher zu bringen. Und das schon mit einigem Erfolg, denn für das nächste Schuljahr gibt es bereits neuen „Nachwuchs“ für ihre AG.