Kreis Kaiserslautern Landesmutter würdigt Ehrenamtler

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Als 97. Kommune im Land hat die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg gestern Abend die Ehrenamtskarte eingeführt. Aus diesem Anlass gab es hohen Besuch aus Mainz: Ministerpräsidentin Malu Dreyer kam in die Westpfalz und unterzeichnete mit Bürgermeister Harald Westrich die Vereinbarung.

Es ist voll im Mehrgenerationenhaus, einem Gebäude, das ohne Ehrenamtler nicht stehen würde, wie Herbert Matz, Ortsbürgermeister von Otterbach, bei der Begrüßung unterstreicht. Das Interesse an den Vorzügen der Ehrenamtskarte scheint groß. Außerdem: Wann kommt schon mal eine Ministerpräsidentin ins Dorf? Deshalb sind sie alle da, die Vereinsvertreter, die Kümmerer, die Ortsvorsteher. Dreyer kommt zu spät – Stau. Und lange kann sie auch nicht bleiben. Trotzdem hat sie den Saal direkt auf ihrer Seite, als sie bestätigt, dass sie nicht in jeder Kommune persönlich die Ehrenamtskarte einführen kann, sich dies aber in der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg nicht nehmen lassen wollte. Zu „nachhaltig positiv“ sei die Erinnerung an den Auftritt der Ehrenamtler aus Otterbach-Otterberg bei ihr in der Staatskanzlei. Da kann Bürgermeister Westrich nur noch schmunzelnd hinzufügen: „Ehrenamt wird bei uns halt ziemlich groß geschrieben.“ Offensichtlich nicht nur dort. „Mit fast 50 Prozent ehrenamtlich engagierter Menschen ist Rheinland-Pfalz das absolute Spitzenland. Da kommt in Deutschland keiner mit“, gibt sich Dreyer als stolze Landesmutter. „Ich habe hohen Respekt für die Leistung dieser Menschen“, nennt die Ministerpräsidentin den Grund für das Einführen der Ehrenamtskarte. Seit September 2014 gibt es diese Karte bereits. „Wir räumen Vorteile bei all dem ein, was das Land zu bieten hat, den Burgen, Schlössern, Staatsbädern, den Museen“, sieht Dreyer die Ehrenamtskarte auch als guten Weg, das Land kennen zu lernen und unterstreicht, dass es landesweit bereits über 400 Vergünstigungsangebote für mittlerweile rund 2200 Karteninhaber gibt. „Das verbilligte Mieten einer Gemeindegrillhütte gehört genauso dazu wie etwa ein 20-prozentiger Nachlass bei einem Friseur“, hat Westrich herausgefunden. Wo dieser Figaro sitzt, sagt er indes nicht. Die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg bietet mit Unterzeichnung der Ehrenamtskooperation mit dem Land zunächst drei Vergünstigungen an: im nächsten Sommer halber Eintritt ins Otterberger Freibad, ein um 20 Prozent ermäßigter Preis für den Nachtwächter-Rundgang und die Aussicht auf vergünstigte Kirchenkonzerte in Otterberg. Laut Westrich planen zudem Otterbach und Schneckenhausen Vergünstigungen bei gemeindlichen Einrichtungen. Wie aber dran kommen an die Karte, die alle über 400 Ermäßigungen im Land ermöglicht? „Wir wollen keinen Ehrenamtler übersehen“, bittet Westrich die Vereine und Organisationen, ihre engagierten Mitglieder bei der VG zu melden. Von dort gehen die Anträge an die Staatskanzlei. |thea

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