Landstuhl Impftag im Caritas-Förderzentrum St. Martin

Gerd Christmann (im Rollstuhl) wird von Sebastian Klein vom Impfteam des DRK Kreisverbands Südwestpfalz geimpft. Johann Weirich,
Gerd Christmann (im Rollstuhl) wird von Sebastian Klein vom Impfteam des DRK Kreisverbands Südwestpfalz geimpft. Johann Weirich, Gruppenleiter St. Martin, steht beruhigend zur Seite.

Am Freitag war es soweit – im Landstuhler Caritas-Förderzentrum St. Martin stand für Bewohner und Mitarbeiter die erste Corona-Impfung an. Es soll ein Schritt hin zu noch besserem Schutz und bald etwas mehr Freiheit sein.

Angst vor dem kleinen Pieks hatte keiner. Auch Gerd Christmann, der in St. Martin zuhause ist, war ganz gelassen. Er zwinkerte noch nicht einmal, als ihm Sebastian Klein vom Impfteam des DRK Kreisverbands Südwestpfalz das Serum in den linken Arm spritzte. Im Nachhinein war es gar nicht nötig, dass der Gruppenleiter des Hauses, Johann Weirich, dem 59-jährigen Bewohner zur Seite stand. „Gerd Christmann ist sehr aktiv und mit seinem Rollstuhl gern in Landstuhl unterwegs. Die Einschränkungen durch die Pandemie haben ihn deshalb sehr getroffen. Umso mehr freut er sich darauf, dass ihm die Impfung wieder mehr Freiheit zurückgeben wird“, sagte Winfried Hoffmann, Gesamtleiter des Caritas-Förderzentrums Paul Josef Nardini Zweibrücken mit seinen Wohngruppen St. Martin und St. Elisabeth in Landstuhl. „Eigentlich sollte sie schon Mitte März über die Bühne gehen, aber ausgerechnet einen Tag zuvor wurde das Impfen mit Astrazeneca ausgesetzt. So kurzfristig war natürlich kein anderer Wirkstoff zu bekommen und wir mussten uns bis jetzt in Geduld üben.“

Alle Formulare neu ausfüllen

Die Verzögerung habe einen erhöhten administrativen Aufwand mit sich gebracht, erklärte Caroline Vogelsang von der Verwaltung in Zweibrücken. „Meine Kollegin und ich hatten alle Hände voll zu tun. Denn sämtliche Formulare, die über das Impfen mit dem jeweiligen Stoff aufklären sowie die Einverständniserklärung mussten von den Bewohnern oder ihrem Betreuer neu ausgefüllt werden.“ Die Unterlagen hielt sie nun fein säuberlich sortiert für das Impfteam bereit.

37 Impflinge, darunter sieben der Außenwohngruppe Miesenbach, warteten am Freitag nach einem ausgeklügelten Einbahnstraßen-System darauf, an die Reihe zu kommen. Für das Impfen war ein großer Raum reserviert. Hier konnte drei Personen gleichzeitig das schützende Serum verabreicht werden – immer in gebührendem Abstand zueinander und mit Trennwänden dazwischen. Zuvor stand ein kurzer Check durch die Zweibrücker Ärztin Anne-Kathrin Kiefer an: „Ich frage jeden nach Krankheiten, ob er Bedenken bezüglich der Impfung hat oder damit einverstanden ist.“ Um mögliche Nebenwirkungen schnell zu erkennen, wurde jedem Geimpften unter Beobachtung 20 Minuten Ruhe verordnet. Für den Fall der Fälle stand ein extra Notfallraum zur Verfügung, in dem das DRK-Team alle wichtigen Gerätschaften bereitgestellt hatte.

Nur negative Schnelltests

Alle externen Personen mussten sich bei Tamara Fuchs einem Corona-Schnelltest unterziehen. Für das Verfahren war die Mitarbeiterin von St. Martin eigens geschult worden. Zum Glück konnte sie ausschließlich negative Ergebnisse verkünden. „Wir testen die Bewohner und Mitarbeitenden mindestens einmal in der Woche, bei steigenden Inzidenzwerten auch öfter“, so Winfried Hoffmann. „Damit setzen wir schon lange um, was jetzt von den Arbeitgebern gefordert wird. Da hinein investieren wir viel Zeit und Geld, aber das lohnt sich.“ Trotzdem sei es eine Gratwanderung, den Menschen möglichst viel Freiheit und gleichzeitig Schutz zu bieten. „Deshalb sind wir froh, dass jetzt endlich die erste Impfung stattfinden kann und in vier Wochen die zweite folgt. Dann können alle wieder mehr am Leben teilhaben.“

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