Kreis Kaiserslautern Fußball und gesellschaftliches Engagement

„Unser Anliegen war es, möglichst vielen Kindern, die Fußball spielen wollen, die Möglichkeit dazu zu geben“, sagt Dieter Geib,
»Unser Anliegen war es, möglichst vielen Kindern, die Fußball spielen wollen, die Möglichkeit dazu zu geben«, sagt Dieter Geib, erster JFV-Vorsitzender (Mitte). Mit auf dem Foto: Rainer Decker, erster Vorsitzender des ASV Waldleiningen (links) und zweiter JFV-Vorsitzender Jens Grob.

«Waldleiningen.» Seit 2014 gibt es für fußballinteressierte Kinder den Jugendförderverein Leinbach. Der JFV ist ein Zusammenschluss der Sportvereine SG 2018 Hochspeyer (ehemaliger TuS und Grün-Weiß), ASV Waldleiningen, SV Mölschbach, FC Wacker Weidenthal, ASV Frankenstein und SV Fischbach. Dieser Verein soll es Kindern von der G- bis zur A-Jugend ermöglichen, ihrem Hobby mit dem Ball nachzugehen.

Im Grunde ist der JFV aus der Not heraus geboren, da es bei den sieben Stammvereinen selbst nicht mehr genügend Kinder und Jugendliche gab, um eigene Mannschaften zu stellen. Otmar Neu, langjähriger Jugendleiter und Betreuer beim TuS Hochspeyer, und Dieter Geib, erster Vorsitzender des JFV, überlegten, was man machen könne, um spielfähig zu sein. „Wir haben dann entschieden, entweder diesen Förderverein für die Jugend zu gründen oder die ganze Jugendarbeit aufzugeben“, erzählt Geib. Einen Versuch war es wert. „Wir haben alle Vereine im Umkreis, die ein paar Jugendspieler hatten und aufgrund mangelnder Anzahl nicht mehr spielen konnten, angeschrieben.“ Vorstandssitzungen folgten, und es dauerte nicht lange, da kam von jedem Verein die Zustimmung zur Gründung des Fördervereins. Aus dem Stand heraus formierten sich aus den sechs Gründungsvereinen noch im ersten Jahr elf Mannschaften mit 152 Kindern. Der ASV Waldleiningen kam erst später dazu. „Wir waren im ersten Jahr nach der Gründung noch nicht mit dabei. Wir hatten gar keine Kinder“, berichtet Rainer Decker, erster Vorsitzender des ASV Waldleiningen. Eine Anschubfinanzierung, für jeden Stammverein in gleicher Höhe, und ein monatlicher Beitrag von zwei Euro pro Kind sicherten den Start. Als „eine Mammutaufgabe“ bezeichnet es Geib, „die Eltern anfangs geografisch zusammenzubringen, so dass sie akzeptieren konnten, nur noch einen Verein zu haben, in dem ihre Kinder spielen“. Viele Eltern, besonders aus Mölschbach, fühlten sich ihrem Heimatverein verbunden und scheuten mehrmals in der Woche die Fahrt zu weiter entfernten Trainings- und Spielstätten. Heute sei das kein Thema mehr, dank des großen Engagements der ehrenamtlichen Trainer. Bereits von Anfang an hätten sie daran gearbeitet, den Kindern ein Zugehörigkeitsgefühl zum neuen Verein zu vermitteln. Das Zusammenwachsen erleichtert habe wohl auch, dass gleich von Beginn an die Plätze in allen Stammvereinen weiterhin bespielt wurden, sodass keiner immer fahren musste. „Unser Anliegen war es, möglichst vielen Kindern, die Fußball spielen wollen, die Möglichkeit dazu zu geben“, sagt Geib. Das soziale Engagement ist den Vorsitzenden sehr wichtig. „Ganz viel Wert legen wir darauf, sozial schwach gestellte Kinder zu unterstützen. Auch solche mit Migrationshintergrund. Wir sind überhaupt eine international gemischte Truppe. Wir haben in jeder Mannschaft Migrantenkinder und hatten noch nie ein Problem damit, diese zu integrieren. Das beweist, dass der Fußball ein Mannschaftssport ist und die Integration extrem leicht fällt“, ist Geib überzeugt. Die Trainer verstünden es, alle Kinder mit in die Mannschaften hineinzunehmen. Der zweite Vorsitzende und Trainer Jens Grob ergänzt: „Wir sind nicht nur leistungsorientiert. Fußball ist ein Breitensport, und so verhalten wir uns auch. Schwächere Spieler werden nicht aussortiert.“ Die Trainer achteten darauf, dass die Mannschaften möglichst homogen aufgestellt seien, damit Konflikte gar nicht erst entstünden. Eine Meisterschaft zu erringen oder in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen, das sei nicht das große Ziel. „Wir wollen, dass Kinder mit Spaß Fußball spielen.“ Aktuell hat der Verein 25 Trainer und Co-Trainer. „Wir wollen möglichst viele Kinder von der Straße oder vor dem PC wegholen und ihnen die Möglichkeit geben, Gemeinschaft zu lernen. Die soziale Komponente wird bei uns ganz großgeschrieben“, lautet das Credo der Vorsitzenden. INFO Nähere Infos gibt es im Internet auf www.jfv-leinbach.de oder bei Dieter Geib, Telefon 0176-84106899.

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