Kreis Kaiserslautern Eingekreist:

Jetzt ist es raus: Rockröhre Joy Fleming, Eurovision-Song-Contest-Teilnehmer Max Mutzke, Rapper Kool Savas und weitere Stars der Musikszene kommen zum Rheinland-Pfalz-Tag und werden sicher Scharen von Fans ins sonst eher beschauliche Ramstein locken. Tolle Tage stehen da nicht nur der Stadt, sondern der ganzen Region ins Haus. Während sich die meisten nur darauf freuen, arbeiten viele andere – von der Polizei über die Rettungsdienste und die Feuerwehr bis hin zur Verwaltung – mit Hochdruck daran, dass vom 26. bis 28. Juni auch alles klappt. Auch die Straßenbauer sind schwer am Werkeln – und sorgen bei so manchem Einheimischen damit für Verdruss. Denn im Stadtzentrum wimmelt es derzeit vor Baustellen und Umleitungen. Sicher, das ist nervig und kostet Zeit! Aber es geht vorbei. Als Kind der Barbarossastadt kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich vor der WM 2006 über die vielen Staus geflucht habe, weil die Baustellen damals oft schlecht organisiert und vor allem koordiniert waren. Doch als das große Fußballfest dann bei mir vor der Haustür gefeiert wurde, war der ganze Ärger vergessen und ich mit Begeisterung mittendrin . Vielleicht geht es ja manchem Kritiker in Ramstein Ende Juni beim Rheinland-Pfalz-Tag genauso. Apropos WM: Eine Mini-Weltmeisterschaft gab es die Tage auch in Katzweiler – als Abschluss und Höhepunkt des Fußballferiencamps beim Sportverein. Über vier Tage waren rund 60 Kinder in Sachen Technik, Koordination und Teamfähigkeit geschult worden, bevor sie dann im Trikot ihrer Idole Messi, Ronaldo oder Schweinsteiger gegeneinander antraten. Während der Mini-WM wurde aber nicht nur gekickt, sondern es wurden auch fleißig Lose für eine Tombola zugunsten der Katzweilerer Jugendfußballer verkauft. Diese Aktion fand Unterstützer bei lokalen Betrieben, aber auch große Fußballvereine wie Mainz 05, TSG Hoffenheim und der FC Bayern München förderten die Aktion mit teilweise großen Fanpaketen. Mainz, Hoffenheim, Bayern München – Moment, fehlt da nicht ein Verein? Ja, ausgerechnet der Lokalmatador! Denn die Anfragen der Camp-Verantwortlichen sowohl für den Besuch eines FCK-Profis als auch für eine kleine Spende blieben von Seiten des 1. FC Kaiserslautern leider unbeantwortet. Sicher, die Profis mussten zwei Tage später selbst gegen Heidenheim ran, doch darf auch die Lauterer Vereinsführung nicht außer Acht lassen, dass es sich bei den 60 Kindern und deren Eltern um potenzielle Stadionbesucher und um treue Fans gehandelt hat. Schade, dass das dem FCK nicht aufgefallen ist! Apropos auffallen: Haben Sie schon bemerkt, dass unsere Marktwirtschaft, die eigentlich auf Umsatz und Gewinn programmiert ist, heutzutage häufig an den Bedürfnissen des Verbrauchers vorbei produziert? Ich hab mich gerade an Ostern wieder mal darüber geärgert: Angesichts eines freien langen Wochenendes wollte ich Frühlingsblumen kaufen, um das Familiengrab saisongerecht zu bepflanzen. Also flugs ins Gartencenter. Wenige Tage nach Frühlingsanfang Narzissen, Primeln, Veilchen oder Tulpen kaufen, dürfte ja schnell erledigt sein. Dachte ich. Und wurde prompt eines Besseren belehrt. Denn dort war alles zu finden, was des Gärtners Herz im Sommer erfreut: Petunien, Geranien, Margeriten und Männertreu. Nur das, was ich – und nicht ich allein! – begehrte, fand ich erst nach langen Suchen auf einem Abstellregal im hintersten Eck: die kläglichen Reste der Frühlingsblumen. Ja, kruzifix, spinnen die denn alle in den Einkaufsabteilungen der Märkte? Hyazinthen gibt′s im Januar, Petunien im April und die ersten Christbäume Ende Oktober. Schauen die nicht mehr auf den Kalender und aufs Thermometer? Muss man seine Pflanzen angesichts eisiger Nachttemperaturen neuerdings im Wohnzimmer zwischenlagern, bis auch tatsächlich – und nicht nur in den Hirnen irgendwelcher Verkaufsstrategen – die passende Jahreszeit begonnen hat? Mich ärgert so was maßlos! Und das musste ich mal loswerden. Apropos loswerden: Eins noch, bevor ich mich ins Wochenende verabschiede. Ich finde das Palaver um die Frage, wer in der neuen Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn an der Spitze der Feuerwehreinheiten stehen darf, schlicht unsäglich! Dass für Wehrleiterwahlen sogar Gerichte bemüht werden, ist ein Unding! Die Freiwillige Feuerwehr ist zum Löschen da und sollte nicht für politische Spielchen instrumentalisiert werden. Denn das demotiviert all jene, die (noch) bereit sind, sich in dem nicht selten gefährlichen Ehrenamt zugunsten unser aller Sicherheit zu engagieren. Also bitte bitte, liebe Verantwortliche, jetzt nicht weiter Öl ins Feuer gießen, sondern endlich zu einer gütlichen Einigung kommen. Damit alle an einem Strang ziehen, wenn irgendwo in der Verbandsgemeinde die Hütte brennt.

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