Kreis Kaiserslautern Eingekreist:

Wird aus dem SV Enkenbach und dem SV Alsenborn irgendwann einmal ein SV Enkenbach-Alsenborn? Darüber kann momentan nur spekuliert werden. Die Mitglieder des SV Alsenborn werden sich am kommenden Freitag in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit diesem Thema befassen. Da geht es auch um die Frage traditioneller Werte. Es ist nachvollziehbar, dass Menschen, die mit Fritz Walter befreundet waren, ihr Stadion an der Kinderlehre nicht aufgeben wollen. So viele Erinnerungen sind dort verborgen. Erinnerungen an glorreiche Fußballzeiten. Wenn Sie heute als Alsenborner irgendwo in Deutschland Urlaub machen, dann können sehr, sehr viele Menschen mit dem Ortsteil etwas anfangen. Den Fußballern von damals sei Dank. Vergangen, vergessen, sagen andere. Stimmt. Doch muss deshalb alles verschwinden? Natürlich könnten mit einer Fusion der beiden Sportvereine viele Kräfte gebündelt werden. Doch man kann es niemandem verdenken, dass auf allen Seiten viele Emotionen im Spiel sind – die gehören zum Sport ja bekanntlich ohnehin dazu. Letztlich müssen die Mitglieder der Vereine entscheiden. Das sollte man diese in Ruhe tun lassen – nach Abwägen jedes Für und Widers. Manchmal sind es die kleinen Dinge des Lebens, die für große Freuden sorgen. Sie kennen das sicherlich. Ich zum Beispiel kann abends noch so übelst gelaunt nach Hause kommen, wenn mich meine kleine Tochter zur Begrüßung anlächelt, ist ziemlich schnell alles vergessen. Im Bruchmühlbach-Miesauer Ortsteil Elschbach erfreuen sich die Menschen Jahr für Jahr am Besuch eines Storchenpaars. Dem haben sie sogar einen Namen gegeben: Adam und Eva. Und weil Adam und Evas Bleibe in die Jahre gekommen war, haben sie dem Pärchen sogar eine neue gebaut. Die Gelder hierzu wurden bei einem eigens veranstalteten Storchenfest gesammelt, außerdem kamen zahlreiche Spenden hinzu. Wenn Adam und Eva in Elschbach zu Besuch sind, dann ist „das halbe Dorf auf den Beinen“, wie Peter Kappel erzählt. Der Elschbacher ist Mitglied der Storchenfreunde Glantal und hofft nun, dass dem Pärchen sein neues Heim auch gefällt, wenn es womöglich die nächsten Tage wieder in der Pfalz landen wird. Daran besteht bei so viel Storchenliebe aber fast kein Zweifel. Und dass sich das Duo bislang in Elschbach wohlgefühlt hat, das zeigen ja auch die 19 kleinen Störche, die dort seit 2008 schon auf die Welt gekommen sind. Natürlich hätte niemand etwas gegen weiteren Nachwuchs. Das Elschbacher Beispiel zeigt aber auch, dass man in einem Dorf etwas bewegen kann, wenn man zusammenhält. Und so können schnell aus kleinen Freuden große Aktionen werden... Wie verabschiedet man sich richtig? Verabschiedet man sich überhaupt und verschwindet nicht besser ganz still? Mit dieser Frage habe ich mich in den vergangenen Tagen intensiv beschäftigt. Das große Tamtam ist nicht meins. Aber ohne zumindest Tschüss zu sagen möchte ich die Redaktion in Kaiserslautern dann doch nicht verlassen. Zugegeben, eineinhalb Jahre sind keine lange Zeit. Doch sie waren intensiv. Nicht nur wegen der zahlreichen Wahlen in diesem Zeitraum. Sie waren allen voran deswegen intensiv, weil ich einen Landkreis mit einer großen Vielfalt, mit vielen sehr angenehmen Menschen kennenlernen durfte. Es ist eine lebendige Region. Dass es mich nun in den Donnersbergkreis verschlägt, wo ich ab Montag die Leitung der Redaktion in Kirchheimbolanden übernehmen werde, ist deswegen auch mit (mindestens) einem weinenden Auge verbunden. Ich werde die täglichen Fahrten in die Redaktion nach Kaiserslautern vermissen, ich werde die vielen Gespräche mit den Menschen im Landkreis vermissen. Was bleibt nach eineinhalb Jahren in der Redaktion in Kaiserslautern sind viele wunderbare Erinnerungen. Gerne werde ich die eine oder andere Veranstaltung auch künftig besuchen. Da freue ich mich schon auf die nächsten Begegnungen. Ich kann mich nur wiederholen: Der Landkreis Kaiserslautern lebt. Darauf können Sie als Einwohner stolz sein.

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