Kreis Kaiserslautern „Das ist der Wahnsinn“

Die Pechsträhne scheint vorüber, endlich haben die Weilerbacher einen Volltreffer gelandet: Nach drei Jahren Regen und Sturm herrschte am Wochenende beim Bauernmarkt gute Stimmung am Himmel wie am Boden. Schon am späten Vormittag strömten die Menschen in Scharen auf den neuen Dorfplatz und in die Händlermeile mit geöffneten Geschäften in der Hauptstraße und im Zentrum.

Ein nostalgischer Express und eine Kinderschleife empfangen die Besucher des Dorfplatzes. Die Beschicker reihen sich aneinander, bieten an ihren Ständen ein buntes Bild mit Handarbeiten, Taschen, Hüten, Kochlöffeln, Bürsten, Schals, Spielwaren, Schmuck und Dekoartikeln. Selbst die Vierbeiner kommen nicht zu kurz: Damit der Kleine nicht so viel laufen muss, kauft eine Amerikanerin eine Umhängetasche, um ihr Hundchen hineinzusetzen. Daneben schaut sich eine Dame den Weintraubenlikör in einer herzförmigen Flasche genau an. Sie ist sich noch nicht schlüssig, ob er in ihre Tüte soll. Und einen Stand weiter werden Marmeladen und eingemachte Gürkchen verkauft. „Heute brauchen wir keinen Schirm“, meint Horst Klein aus Niederstaufenbach zufrieden. Mit seiner Frau Helma schaut er sich in der Händlergasse um, die in der von-Redwitz-Straße aufgebaut ist. Zum dritten Mal besucht er den Bauernmarkt, gerade das Warenangebot aus der Region interessiert ihn. Aber: „Vor allen Dingen ist dieser Platz toll“, lobt er das neu geschaffene Areal. Später will er aber mit seiner Frau auch noch in Richtung Ortsmitte bummeln. Drinnen wie draußen sind fast alle Tische des Bistros „Stellwerk“ belegt, die Menschen flanieren zwischen den Ständen. Sie lassen sich die Bratwurst genauso wie das Saumagenbrötchen oder einen Crêpe schmecken. Auch für den Hunger, der später noch kommen könnte, wird vorgesorgt: Da packt einer Honig vom Imker in die Tüte, dort wandert Schwarzwälder Schinken in die Tasche. Lockere Atmosphäre und gute Laune überall. „Das ist der Wahnsinn! So war der Bauernmarkt noch nie“, schwärmt Cornelia Rutz. Die Inhaberin der gleichnamigen Tee- und Bastelstube im Ortszentrum hat ein Zelt auf dem Dorfplatz aufgebaut und schenkt drei gekühlte Teesorten aus. Zusammen mit ihren frisch gebackenen Spezialwaffeln eine bewährte und beliebte Kombination. „Es macht schon Sinn, sich auch hier zu präsentieren“, meint sie. Zumal ihr Verkaufsteam im Geschäft mit einer Prozentaktion und speziellen Angeboten für ihre Stammkunden ebenfalls zugange ist. „Der Dorfplatz ist eine Bereicherung für Weilerbach“, freut sie sich über die Menschenmenge. Entlang der für den Autoverkehr gesperrten Hauptstraße sind ebenfalls Stände aufgebaut. „Zwei Schalen 3,50 Euro, drei für 5 Euro“, preist die Marktfrau Pfälzer Erdbeeren an. „Die Besten aus dem Südwesten“, fügt der Mann neben ihr an. Etwas weiter gibt es Brote, Käsevarianten oder Kräuter, Blüh- und Gartenpflanzen vom Biohof Ganter aus Zellertal-Harxheim. Zum zweiten Mal ist Nina Ganter dabei. „Die Menschen sind gut gelaunt und das Interesse ist groß“, freut sie sich, obwohl an ihrem Stand noch nicht allzu viele Waren den Besitzer gewechselt haben. Doch Ganter ficht das nicht an: „Meist wird erst auf dem Rückweg eingekauft.“ Mit einem Verkaufszelt auf dem Parkplatz ist das Modehaus Barz näher zu den Besuchern und in Richtung Hauptstraße gerückt. Sonderangebote und Einzelstücke gehen hier zu reduzierten Preisen über die Verkaufstheke. „Der Zeltverkauf wird gut angenommen“, bestätigt Claudia Steiger vom Verkaufsteam. Schließlich wirkten sich die angenehmen Temperaturen auch auf die Kauflaune aus. Auch Harry Dinges, Vorsitzender des Vereinsringes, der gemeinsam mit der Ortsgemeinde die Veranstaltung organisiert hat, strahlt übers ganze Gesicht. Seine Rechnung ist aufgegangen. „Es ist genau das, was wir uns gewünscht haben“, sagt er über die Premiere des Bauernmarktes auf dem neuen Dorfplatz. Nicht zu warm und erst recht kein Regen oder Sturm wie in den vergangenen Jahren. Gut besucht ist ebenfalls der Flohmarkt in der Danziger Straße.

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