Kreis Germersheim Wo genau ist das alte Bohrloch?

Im Umkreis von fünf Metern um das ehemalige Bohrloch darf nicht gebaut werden.
Im Umkreis von fünf Metern um das ehemalige Bohrloch darf nicht gebaut werden.

Planerin Brigitte Busch vom Büro Stadtconcept Landau stellte dem Ortsgemeinderat Minfeld die Anregungen vor. So bittet unter anderem die Landesarchäologie um Abstimmungsgespräche. Die Archäologen vermuten hier eine Fundstelle. Deshalb möchten sie im Vorfeld eine Bodensondierung. Wenn es Funde gebe, seien Rettungsgrabungen erforderlich, so Busch. Das Landesamt für Geologie vermutet im Baugebiet eine niedergebrachte und verfüllte Kohlenwasserstoffbohrung in 1300 Meter Tiefe. Sollte es eine verfüllte Rohrleitung geben, dürfte im Radius von fünf Metern nicht gebaut werden. Leider liege der Stellungnahme kein Lageplan vorbei, so die Planerin. Ortsbürgermeister Manfred Foos (Freie Wähler), der beim Ende der Ölbohrung in Minfeld zehn Jahre alt war, wusste immerhin in etwa, wo das letzte Bohrloch war, vermutet dieses aber eher genau unter dem Kindergarten. Auch einige Anwohner hatten Anregungen eingebracht. So fehlt ihnen ein Brandschutzkonzept und eine Feuerwehrzufahrt. Allerdings gebe es eine ausreichend breite Zufahrt, obwohl diese laut Feuerwehr nicht notwendig wäre, weil die Straße weniger als 50 Meter entfernt ist, erklärte Busch dazu. Auch nach der Sicherheit der Kinder während der Bauphase wurde gefragt. Hierfür gebe es enge Vorschriften, so Busch. Zudem hat Foos schon mit dem Besitzer eines Privatweges gesprochen. Die Kinder dürfen diesen Weg während der gesamten Bauphase benutzen, so laut Foos die Zusage des Eigentümers. Auch wurde bemängelt, dass die Straße für so viel Verkehr nicht ausgelegt sei. Allerdings seien Kindertagesstätten und Seniorenzentren in allgemeinen Wohngebieten zulässig und erlaubt. Und während der letzten zwei Jahre habe es auf Grund des Neubaugebiets und von Straßensanierungen mehr Verkehr gegeben als in Zukunft, so Thomas Leitheiser (SPD). Kritikpunkt auch: Die Außenfläche für die Kinder würde deutlich kleiner. Statt 2586 Quadratmeter werden es in Zukunft jedoch nur 27 Quadratmeter weniger sein. Allerdings nur, wenn die auf dem Gebiet ausgewiesenen Parkplätze nicht realisiert würden, schränkt Busch ein. Deshalb schlug Richard Geiler (SPD) vor, dass die Mitarbeiter des Kindergartens auf den Parkplätzen außerhalb des Gebietes einen Berechtigungsschein erhalten und dort parken könnten. Nachts und am Wochenende wäre das Parken für alle frei. Der Rat fand diesen Vorschlag gut. Schließlich bemängelten die Anwohner, dass bei einer Erweiterung des Kindergartens – die ist laut Bebauungsplan als zusätzliches Geschoss möglich – die Außenfläche für jedes Kind noch kleiner werde. Eine Erweiterung des Kindergartens sei als Option zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich, meinte dazu Foos. Die Kinderzahlen im Kindergarten würden ab 2021 sinken, und ein Neubaugebiet werde es wohl in Minfeld die kommenden Jahrzehnte nicht geben. In diesem Zusammenhang meinte Foos, das man auch lange nach alternativen Plätzen für das Seniorenzentrum gesucht habe. Da man aber die Senioren im Ort und nicht auf der grünen Wiese im Industriegebiet unterbringen wollte, sei dies der optimale Platz. Der Bauplanentwurf wurde vom Rat gebilligt. Für die Planleistungen zur Ausgestaltung der Außenanlage und der Umlegung der Leitungen werden Angebote eingeholt. Schließlich soll der Verbandsgemeinde das Gelände übergeben werden, auf dem im Jahr 1987 durch die Verbandsgemeinde ein Feuerwehrgerätehaus gebaut wurde. Dies wurde wohl damals versäumt so Foos, so dass Minfeld seit Jahren Grundsteuer und Wiederkehrende Straßenbaubeiträge, im Moment gut 500 Euro jährlich, zahlen müsse. Bedingung für die Übertragung sei allerdings, dass die Verbandsgemeinde sämtliche bisherigen Kosten übernimmt. Außerdem soll das Grundstück an die Gemeinde zurückgegeben werden, sollte es die Feuerwehr nicht mehr nutzen. Alternativ soll über eine Verpachtung nachgedacht werden.

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